Auch aus diesem Heft:

Der tschechische Religionsphilosoph Tomás Halik hat ein Buch geschrieben mit dem Titel: „Glaube und sein Bruder Zweifel“. Wie Zwillinge gehören sie zusammen.

Fragen stellen wie Sokrates

Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum, wer nicht fragt, bleibt dumm, heißt es im Intro zu der Kindersendung Sesamstraße. Fragen zu stellen, ist dem Menschen eigen. Kinder haben ihre Fragen, die Fragen von Jugendlichen sind andere. Erwachsene haben ihre Fragen, und die Fragen von Seniorinnen und Senioren haben besonders am Lebensende ihr eigenes Gewicht. Richtig fragen ist eine Kunst, die ein Leben lang gelernt werden muss.

Die Kunst des Fragens ist eng mit dem Namen des griechischen Philosophen Sokrates (469 – 399 v. Chr.) verbunden. Sokrates hinterließ keine schriftlichen Werke. Er wanderte auf dem Marktplatz von Athen umher und verwickelte die Menschen in praktisch-philosophische Gespräche. Die Überlieferung seines Lebens und Denkens beruht hauptsächlich auf den Schriften seiner Schüler Platon und Xenophon.

An meiner ehemaligen Schule, dem Vinzenz-Pallotti-Kolleg in Rheinbach bei Bonn, haben wir noch Altgriechisch lernen können. Die Schrift „Anabasis“ von Xenophon gehörte zum Lektüreplan und vor allem die von Platon verfassten Dialoge. Fast alle Werke Platons sind in Dialogform abgefasst. Es sind fiktive Gespräche von zwei bis vier Diskutierenden. Oft spielt Sokrates, seine Art zu fragen und Menschen zum Hinterfragen ihrer Meinung zu bringen, in diesen Dialogen eine Rolle.

Zur Erlangung von Menschenkenntnis, ethischen Grundsätzen und Weltverstehen entwickelte er die „Hebammenkunst“, die Methode der Mäeutik. Sokrates, und wohl auch sein Schüler Platon, waren der Meinung, dass jeder Mensch die Wahrheit in sich trage, dass diese jedoch erst durch ein gezieltes Frage- und Antwortspiel „geboren“ werden müsse. Es sei wichtig, dass die richtigen Fragen gestellt werden, damit Menschen bereit werden, ihre Meinungen und Überzeugungen zu überprüfen, Denkfehler zu erkennen und sich einzugestehen und schließlich Veränderung vorzunehmen.

Der sokratische Dialog ist somit ursprünglich eine philosophische Diskursmethode, die zur Reflexion, Selbstbesinnung und Überprüfung eigener Normen und Vorurteile anleiten soll und eigenverantwortliches Denken fördern will. Sie enthält sich jeder Art von mehr oder weniger dogmatischer Wissensvermittlung. Die Methode fasziniert. In den Krisensituationen unserer Zeit wünscht man sich, dass mehr Menschen dazu hingeführt werden können und bereit sind, eigene Ansichten, Urteile und Vorurteile zu überprüfen und gegebenenfalls zu ändern und anders zu handeln. Rechte Parolen, fake news und Zwangsmeinungen von Machthabern und Diktatoren hätten es dann schwerer, sich durchzusetzen.

Hilfreich auch heute

„Was ist ein wertvoller Mensch?“, „Darf ich das?“, „Soll ich das tun?“ – Fragen mit lebensphilosophischen Inhalten tauchen in Therapie, Beratung und Seelsorge regelmäßig auf. Die sokratische Haltung und Sokratische Dialoge leiten zu eigenverantwortlichem Denken, Reflexion und Selbstbesinnung an und werden in Therapie, Beratung und Seelsorge eingesetzt, wenn es um das Klären von Begriffen oder Werten und um Entscheidungen geht.

Immer ist das Ziel, Verzerrungen und Unstimmigkeiten aufzudecken sowie die Selbstbestimmung und die Übernahme von Verantwortung für sich selbst zu fördern. In der Psychotherapie wird der sokratische Dialog in der sogenannten kognitiven Verhaltenstherapie eingesetzt. Auf diese Weise können kognitive Verzerrungen des Klienten hinterfragt und Widersprüche in seinem Denken aufgedeckt werden. Dabei vermittelt der Therapeut keine eigenen Ansätze, sondern versucht durch „naive“ Fragen die negativen Grundannahmen seines Patienten (zum Beispiel „Ich kann nichts“ oder „Ich bin nichts wert“) zu erfassen, bis dieser selbst die Unstimmigkeiten in seinen Überzeugungen entdeckt und Veränderung möglich wird.

Im Bereich von Beratung und Coaching unterscheidet der Psychotherapeut, Berater und Coach Harlich H. Stavemann drei Arten von sokratischen Dialogen. Explikative sokratische Dialoge dienen dazu, Begriffe und deren persönliche Bedeutung für den einzelnen zu klären (Was ist Vertrauen? Was ist ein wertvoller Mensch?). Bei normativen sokratischen Dialogen steht die Frage „Darf ich das?“ im Vordergrund (Darf ich mich von meinem kranken Partner trennen? Darf ich lügen, wenn es mir nützt?).

In funktionalen sokratischen Dialogen geht es um die Frage „Soll ich das?“ (Soll ich den aktuellen Arbeitsplatz aufgeben und mich selbständig machen? Soll ich mich von meinem Partner trennen?). Immer geht es um Selbstbestimmung des Klienten, um Entwicklung eigener Ziele und Lebensinhalte des Klienten und darum, dass der Gesprächspartner im Dialog Verantwortung für sich selbst übernimmt, und neue zielführende Glaubensätze und Überzeugungen entwickeln kann.

Bereits in vierter Auflage ist im Jahr 2024 ein Buch über Sokratische Gesprächsführung erschienen. Es geht um sokratische Haltung und Dialoge in Therapie und Beratung. Das Thema der sokratischen Dialoge und Gesprächsführung ist also keineswegs nur etwas für Liebhaber der griechischen Philosophie und der altgriechischen Sprache, sondern hat auch heute noch seine Bedeutung.

P. Heinz-Willi Rivert

Bild: caftor/AdobeStock

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Eine Flucht vor der Welt darf der Glaube nicht sein. Er muss dem Leben dienen, dem Wert des Lebens.
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Hat es uns Jesus nicht schon immer gesagt? Hört auf, lange Quasten an den Gewändern zu tragen, die ersten Plätze einzunehmen und euch Rabbi nennen zu lassen. Und trotzdem erliegt die Kirche immer wieder der Versuchung der Eitelkeit. Nur: Wenn die Kirche nicht dient, dient sie zu nichts.
Diese Szene steht jedem Christen vor Augen: Jesus vor Pilatus. Im Verhör. Der zum Tode Verurteilte trotzt der Weltmacht: „Warum schlägst du mich?“, fragt Jesus und zeigt damit den schmalen Grat zwischen Demütigung und Hochmut auf. Der Gequälte leistet keinen Widerstand, aber er verliert auch nicht seine Selbstachtung. Das ist Jesu Demut.
Wissen die Menschen der Wegwerf-Gesellschaft noch zu schätzen, was sie essen, und was sie kaufen können?
Gott ist kein kleinkarierter Buchhalter, der nach einem fein säuberlich geführten Konto mit uns abrechnet.

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