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Gedanken zu Elisabetta Sanna

„Ich bin dann mal weg“ (P. Heinen)

„Das verborgene Apostolat …“ (P. Hamm)

Elisabetta Sanna (1788-1857)

Das Gedenken an Elisabetta Sanna wird in der pallottinischen Welt eher stiefmütterlich behandelt; doch in der Zentrale Rom, näherhin in San Salvatore in Onda, findet es große Beachtung. Und natürlich in Sardinien. Hier wurde sie am 24. April 1788 in dem kleinen Dorf Codrongianus geboren. Von hier aus war Elisabeth Sanna schon als Kind gerne ins nahe Saccargia, einer der bedeutendsten Marienwallfahrtorte Sardiniens, gepilgert. Anliegen hatte sie genug. Eine falsche Behandlung hatte dazu geführt, dass sie seit Kindertagen die Lähmung ihrer Arme ertragen musste. Gerne wäre sie ins Kloster gegangen. Doch das wollten die Eltern nicht. Die Leute im Dorf spotteten, dass die Behinderte doch wohl nicht an Ehe und Familie denken könne.

Weit gefehlt. Im Oktober 1807 heirateten Elisabetta Sanna und Antonio Porcu. Das Paar bekam sieben Kinder, von denen zwei kurz nach der Geburt starben. 1825 stirbt überraschend Antonio. Jetzt muss die Witwe die Erziehung und die Last des kleinen Bauernhofes alleine tragen. Dabei ist sie nicht ungeschickt und kann sogar immer wieder etwas in den Sparstrumpf zurück legen. Böse Zungen behaupten, auf diesen habe es der quirlige Kaplan Giuseppe Valle abgesehen gehabt. Die Leute mochten den jungen Priester, der so wunderbar über die Heimat Jesu predigen konnte. Er schilderte Bethlehem, Nazareth und Jerusalem so als wäre er schon dort gewesen. Sein großer Wunsch war es, einmal dorthin zu pilgern. Davon erzählte er immer wieder seinem treuen „Beichtkind“ Elisabetta. Bis sie Feuer fing.

„Das Ganze ist eine merkwürdige Geschichte. Man scheut sich fast, sie zu erzählen“, schreibt P. Erwin Helmle in seinem Sanna-Büchlein. Hals über Kopf verlässt die Frau zusammen mit Don Giuseppe das Heimatdorf und schifft sich nach Genua ein. Die Kinder anvertraut sie ihrem Bruder, der Priester ist. Das seltsame Paar hatte wohl gedacht, in ein paar Monaten zurück zu sein. Doch schon in Genua begannen die Schwierigkeiten. Elisabetta war durch den Sturm der Überfahrt schwer erkrankt, wovon sie sich niemals mehr recht erholen sollte.

Die selige "Dienerin Gottes"

Schlimmer noch. Sie hatten keine Reisedokumente. Es vergingen Wochen. Das Portemonnaie wurde dünner. Schließlich einigte man sich, nach Rom statt nach Jerusalem zu pilgern. In einer kleinen Kammer nahe St. Peter fand Elisabeth eine Unterkunft, die mit der Zeit gleichsam Pilgerstätte für viele Ratsuchende wurde. Sie selbst wurde zunächst einmal immer kranker. War es das Heimweh, war es eine Art schlechtes Gewissen? Vor allem wurde sie immer ratloser und dadurch verwirrt, dass sie bei den Priestern, denen sie sich anvertraute, sehr unterschiedlichen Rat fand. Das war sie so nicht gewohnt. Erst die Begegnung mit Vinzenz Pallotti brachte sie zur Ruhe. Der hatte sie ermutigt, sich ärztlichen Rat einzuholen. Die Mediziner befanden, eine Heimreise überlebe sie nicht.

So blieb die seltsame Frau, die nur sardischen Dialekt sprach, in Rom. „Die Heilige von St. Peter“, wie man sie bald nannte, weil sie täglich von der Frühe bis zum frühen Nachmittag betend in der Peterskirche weilte, fand in den Apostolatskreis um Pallotti und wurde eines der ersten Mitglieder der Vereinigung des Katholischen Apostolates. So gut es ging kümmerte sie sich um Alte und Kranke und half der Pallotti-Gemeinschaft tatkräftig.

Das Bildnis der „Mächtigen Jungfrau“, das in ihrer Kammer geradezu zum Wallfahrtsort wurde, vor dem sie oft und oft das „Unter deinem Schutz und Schirm“ betete, schenkte die Sanna der Kirche San Salvatore in Onda. In dieser Kirche wollte sie auch begraben sein. Das gestattete man, nachdem sie am 17. Februar 1857 verstarb. Eine große Menschenmenge geleitete den Leichenzug von Sankt Peter nach San Salvatore.

Trotz ihres merkwürdigen Lebensweges wurde die Frömmigkeit, die „heilige Einfalt“ und der gute Rat der Elisabetta Sanna nie vergessen. Weder auf Sardinien noch in Rom. Darum verwundert es nicht, dass schon früh ihr Seligsprechungsprozess eingeleitet wurde und Papst Leo XIII. ihr den Titel „Dienerin Gottes“ gab. Im September 2016 wurde sie in Sardinien selig gesprochen.

Ihr Gedenktag ist der 17. Februar.

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