Auch aus diesem Heft:

Mahatma wird er genannt. Der Name ist altindisch, Sanskrit. Maha bedeutet groß, atma Seele, Mahatma also große Seele.

Wir sind als Zeugen gesandt!

Wer schon einmal aufgefordert worden ist, als Zeuge auszusagen, der weiß, wie unangenehm das sein kann. Da fragt man sich: Ist meine Aussage denn so wichtig? Bin ich mir dessen, was ich bezeugen soll, wirklich so sicher? Bekomme ich eventuell Scherereien? Gäbe es nicht geeignetere Zeugen? – Die meisten sind froh, wenn es ihnen erspart bleibt, Zeuge zu sein. Aber manchmal ist auch deutlich zu spüren: Davon kann und darf ich nicht schweigen!

Für Jesus war es ganz selbstverständlich Zeuge zu sein, zumindest seit seiner Taufe am Jordan. Da ist ihm zutiefst bewusst geworden, dass Gott ihn als seinen Sohn liebt (vgl. Mk 1,11). Sein ganzes Leben lang hat er bezeugt: Gott ist mein Abba, mein Papa.

Für ein Kind ist es ganz natürlich, dass es auf seinen Papa oder seine Mama hinweist. Es tut dies, weil es spürt: Da geht es mir gut; da werde ich angenommen, beschützt, geliebt. Das Zeugnis, dass Gott sein Papa ist, hat Jesus bis an die Grenze seiner Belastbarkeit geführt. Wer so etwas behauptet, erfährt sehr schnell den Spott und die Lästerung anderer: „Er hat auf Gott vertraut; der soll ihn nun retten“ (Mt 27,43/Ps 22,9).

Dennoch ist das Zeugnis Jesu nun schon durch zwei Jahrtausende hindurch weitergetragen worden. Viele haben der Botschaft Glauben geschenkt, dass Gott Jesus tatsächlich gerettet, sogar aus dem Dunkel des Todes herausgeholt hat. Dies dürfen wir auch für andere Gottgläubige annehmen, denn Jesus ist der „Erste der Entschlafenen, der von den Toten auferweckt worden“ ist (1Kor 15,20).

Gott – unser Papa!

Daher ist es überzeugend, wenn Jesus sein Zeugnis über seinen himmlischen Vater noch erweitert: „Gott ist nicht nur mein Papa, er ist auch euer Papa“ (Joh 20,17). Viele, die ihre eigene Erfahrung näher betrachten und ernst nehmen, werden mit der Selbstverständlichkeit eines Kindes bezeugen können: Ja, Gott ist mein Vater! Der Schlüssel zu dieser Selbstverständlichkeit ist allerdings, dass jemand der eigenen Erfahrung traut.

Wir haben schon viel erlebt, was wir bezeugen könnten, aber oft schweigen wir darüber. Ich denke an die Worte eines Mannes, den ich im Krankenhaus besuchte. An seinem Bett waren auch seine beiden Kinder versammelt, junge Erwachsene. Der Vater sagte: „Ich habe vor der Operation die Sorge um mein Leben ganz bewusst in die Hand Gottes gelegt. Das gibt mir Gelassenheit und Ruhe, auch wenn die Zukunft ungewiss ist.“ Niemand hat diesen Mann zu diesem Zeugnis beauftragt, aber es lässt mehr aufhorchen als viele Predigten.

Oder ich denke an die vierjährige Mirijam. Ihr kleines Schwesterchen ist kurz nach der Geburt gestorben. Sie sagt: „Das Baby ist im Himmel!“ Ein Zeugnis aus Kindermund, das Trost schenkt.

Oder ein junger Motorradfahrer erzählt im Kreis seiner Kumpels im Biergarten: „Immer, wenn ich an einem Wallfahrtsort vorbeikomme, zünde ich für meine Oma eine Kerze an.“ Das ist gewissermaßen ein Zeugnis so nebenbei, doch es lässt aufhorchen.

Freilich werden solche Zeugen manchmal belächelt. Sie werden auch zuweilen gefragt: Woher nimmst du die Gewissheit? Kannst du dafür geradestehen?

„Das habe ich erfahren!“

Nur zu sagen: „Das weiß ich aus frommen Büchern“, das genügt nicht. Überzeugender ist, wenn jemand sagen kann: „Das habe ich erfahren.“ Vielfältig sind unsere Erfahrungen, oft alltäglich und so nebenbei. Wir können erleben, wie Gott seine Sonne aufgehen lässt über Guten und Bösen. Vielleicht gab es auch schon Momente, wo wir spürten, dass Gott nicht den Tod, sondern das Leben will; dass er die Liebe über den Hass siegen lässt; dass er uns Menschen selbst im Tod nicht verloren gibt, sondern rettet. Gut sind die dran, die noch nicht vergessen haben, dass sie einmal ganz und gar von der Liebe gepackt waren, dass sie sich dem Himmel ganz nahe fühlten.

Erinnerungshilfen

Warum entwerten wir unsere Erfahrung mit dem Göttlichen, wenn einige Zeit vergangen ist? Nur einige Erinnerungshilfen:

Können Sie sich noch erinnern, als Sie Mutter oder Vater geworden sind und über das Wunder neuen Lebens staunten? Warum wird dies später kaum noch mit Gott in Verbindung gebracht?

Können Sie sich noch erinnern, wie Sie Vergebung erfahren haben, als Sie meinten, alles sei kaputt? Warum vergessen wir später, dass dies eine Erfahrung mit dem Geist Gottes war?

Oder kennen Sie Menschen, über deren Güte und Wahrhaftigkeit, über deren Tapferkeit und Konsequenz Sie immer wieder nur staunen können? Da schimmert doch etwas vom Wesen Gottes durch?

Oder haben Sie all die Situationen vergessen, von denen Sie heute im Rückblick sagen: Da habe ich Glück gehabt; das war Fügung? Oder: Wie habe ich das damals nur durchgestanden?
Dass viele Zeugnisse unterbleiben, hängt damit zusammen, dass wir vieles, was wir erlebt haben, nicht recht ernst nehmen, dass wir zwar Ohren haben und doch nicht hören, Augen im Kopf und doch nicht sehen. Manches ist schnell wieder vergessen. Andere haben Angst, mit ihrem Zeugnis nicht verstanden oder mit Konsequenzen konfrontiert zu werden. Aber unser Zeugnis ist wichtig. Es ist auch für uns selber wichtig, weil wir sonst vergessen, was wir Gott alles zu verdanken haben.
Wer hat nicht schon erfahren, dass es sich mit Gott besser leben lässt als ohne ihn; dass da Dinge möglich sind, die für unmöglich gehalten werden? Das sollten wir bezeugen. Jesus traut dies seinen Jüngerinnen und Jüngern zu: „Ihr werdet meine Zeugen sein!“ (Apg 1,8).

P. Peter Hinsen

Bild: Wilfried Bahnmüller

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