Auch aus diesem Heft:

„Wer singt, betet doppelt“ soll der Heilige Augustinus gesagt haben. Und auch Martin Luther hat sich an diesem Motto orientiert.

Der Mann in Schwarz und Weiß

Johnny Cash war einer der einflussreichsten Musikerpersönlichkeiten Amerikas und stets mehr als nur ein Country-Sänger. Aus seinem Glauben machte er nie ein Geheimnis – und sorgte damit zuweilen auch für Kopfschütteln.

Mitte 1986 brachte Johnny Cash ein Buch auf den Markt. Es hieß: „Man in White“, der Mann in Weiß. Eine Betrachtung über das Leben des Apostels Paulus. Verfasst von einem Künstler, der als „Mann in Schwarz“ in die Geschichte eingegangen war. Das Buch wurde ein Flop, Cash war kein guter Romanautor und schon gar nicht, wenn er dabei versuchte, missionarisch aufzutreten.

Mitte 1986 war Johnny Cash in einer Karrierekrise. Noch im selben Herbst sollte ihn seine Plattenfirma Columbia Records vor die Tür setzen. Wenn er in dieser Zeit vor großem Publikum auftrat, dann in den Kreuzzügen von Billy Graham. Den Baptistenprediger hatte er 1969 kennengelernt und war seither mit ihm befreundet. Nicht wenige seiner Fans irritierte das.

Johnny Cash war in den Dreißigerjahren im amerikanischen Süden aufgewachsen. Die Mutter war strenggläubig, sein Bruder Jack auch. Mit 14 starb Jack bei einem Sägewerksunfall, was Johnny lebenslang nicht verwinden konnte.

„Gospel können wir nicht verkaufen“

Von der Mutter bekam er die Gospelmusik mit auf den Weg und Gospel-Sänger wollte er auch werden, als er 1955 bei Sun Records in Memphis anheuerte. Doch der Plattenproduzent sagte nur: „Gospel können wir nicht verkaufen. Haben Sie nichts anderes?“ Widerwillig zog Cash ein Lied über ein Gefängnis namens Folsom Prison aus der Tasche. Es enthielt die diabolische Zeile: „I shot a man in Reno, just to watch him die“, ich erschoss einen Mann in Reno, nur um ihn sterben zu sehen.

Das gefiel den rebellischen Rock‘n Rollern von Sun Records und machte einen Johnny Cash zum Star, der zwar gläubig war, aber die dunkle Seite im Menschen stets besser beherrschte als die helle. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere sollte er vor der aufgewühlten Meute der Hochsicherheitsgefängnisse von San Quentin und Folsom spielen. Die Gefangenen hielten Cash für einen der Ihren, obwohl er tatsächlich nur eine Nacht in einer Ausnüchterungszelle verbrachte.

Der Riesenerfolg der Live-Alben aus dem Gefängnis verhalf Cash zu einer eigenen Fernsehshow. Künstler aller musikalischen Genres traten dort auf. Der Country-Star Johnny Cash war mal wieder über Grenzen gegangen.

So wie die Einschaltquoten der TV-Show allmählich sanken, nahm der missionarische Anteil zu. Sehr zum Missfallen des Senders, der keine Evangelisation in seinem Programm wünschte. Nach knapp zwei Jahren wurde die Sendung abgesetzt, mit neuen Freiräumen für Johnny Cash, die er für internationale Tourneen und ein Filmprojekt nutzte.

1972 trat er erstmals vor deutschem Publikum auf. Noch im gleichen Jahr ging er nach Israel, um einen Film über das Leben von Jesus zu machen: „Gospel Road“ war ein ambitioniertes Unterfangen, finanziert aus eigener Tasche und getragen von der Illusion, damit die Kinosäle zu füllen.

Mörder-Rolle im Columbo-Krimi

Doch den Film wollte kein Verleiher haben. Erst als die „Evangelistic Association“ von Billy Graham einsprang, war der Vertrieb gerettet. Wieder einmal hatte sich Cash auf ein Feld gewagt, das er nicht beherrschte. Wenig später spielte er in einem Columbo-Krimi mit. In der Rolle des Mörders, der seine Frau um die Ecke bringt, wusste er erheblich mehr zu überzeugen.

Zwei Jahre später schlüpfte er für eine Folge der Serie „Unsere kleine Farm“ in das Gewand eines Predigers, der seine Gemeinde betrog. Gottes Wort mit Gangstertum gepaart, das war die Kombination, die zu ihm passte. Als er 1994 mit einem grandiosen Comeback-Album plötzlich wieder von sich reden machte, sang er darauf auch den Titel „The Beast in Me“, das wilde Tier in mir.

Cash hat lebenslang versucht, die dunkle Seite in sich zu überwinden. Die Drogensucht, die ihn viel länger plagte, als er zugeben wollte, die vielfältigen Anfeindungen, die ihn umtrieben. Den Mann mit der weißen Weste hat man ihm nie ganz abgenommen, den „Man in Black“, der auf der Seite der Gestrandeten steht, schon eher.

Die letzte Phase seiner Karriere brachte ihn zurück zu seinen Wurzeln. Ein junger Produzent namens Rick Rubin spürte, was diesen Künstler ausmachte. Und so holte er einen fast schon vergessenen 62-Jährigen zurück ins Plattenstudio. Mit Liedern, die den Glauben nicht aussparten, im Gegenteil: Auf der Zielgeraden seiner Laufbahn schrieb er Stücke, die wie ein biblisches Vermächtnis klangen.

„The Man Comes Around“ zum Beispiel, ein Opus der Offenbarung, in der Gottes Wort wie Donnerhall erklingt und ein apokalyptischer Reiter von Strophe zu Strophe eilt. Es waren die Ergüsse eines Musikers, der wieder zu sich selbst gefunden hatte. Am Ende stand er zu all seinen Schwächen, zu den Irrungen und Wirrungen seines Lebens – sowie zu seinem Glauben, der ihn wahrhaftig tröstete.

Am 12. September 2003 starb Johnny Cash im Alter von 71 Jahren in Nashville, vier Monate nach seiner Frau June Carter, mit der er auch musikalisch ein Paar war. Auf dem Friedhof Memory Gardens liegen sie nebeneinander begraben, zwei Psalmgebete zieren ihre Gräber. Die Farbe der Grabplatten ist schwarz – Gottseidank möchte man sagen.

Andreas Steidel

Bild: Andreas Steidel

Hier finden Sie weitere Artikel aus "das zeichen"

Bis der Tod uns scheidet. Dieser Satz kommt den meisten Menschen in den Sinn, wenn Sie über die Trauformel bei der Eheschließung denken.
Ehen werden im Himmel geschlossen, sagt man, und vergisst, dass sie auf der Erde gelebt werden müssen, auf dem Boden der Wirklichkeit.
Bischof Ulrich gilt als Retter des christlichen Abendlandes – aber was ist das christliche Abendland eigentlich?
Heiligenfiguren erkennt man nicht auf Anhieb. Heilige erkennt man an ihren Attributen. Den Heiligen Ulrich an einem Fisch.
Die Zeit ist knapp, die Zeit ist begrenzt, darüber klagen wir immer wieder: Dabei verleiht die Begrenztheit der Zeit vielen Dingen erst ihren Wert
Im Schreiben „Laudate Deum“ von Oktober 2023 redet Papst Franziskus der Welt ins Gewissen, in Sachen Klimawandel zu handeln, ehe es zu spät ist.
So viel Schönes schwingt mit, so viel Erfreuliches und Gutes verbinden wir mit dem Wort Himmel. Aber natürlich wissen wir nicht, wie der Himmel wirklich aussieht.
Es gibt Momente im Leben, da erfasst einen eine große Ruhe. Und Zuversicht. Auch angesichts des Todes.
Gebet kennen alle Religionen und das fürbittende Gebet ist eine besondere Form des Betens. Wie geht das eigentlich?
„Welcher Mensch kann Gottes Plan erkennen, und wer begreift, was der Herr will?“ In diesem Satz des alttestamentlichen Weisheitslehrers steckt sehr viel an Erfahrung, Demut und auch Trost.
„Stille Nacht, heilige Nacht“ ist das bekannteste Weihnachtslied der Welt und das meist übersetzte obendrein
An Weihnachten werden einige Rezepte für die Feiertage gebraucht. Es gibt jedoch ein Grundrezept, das sich jeder merken kann: Wir nehmen, was gegeben ist.
Was sich so alles angesammelt hat, merken wir erst dann, wenn man umziehen muss. Muss ich das alles noch mitnehmen? Jetzt gilt es loszulassen.
Erfahrung ist in vielerlei Hinsicht Gold wert, besonders im Bereich der Erziehung, bei der Gestaltung des Lebens und bei der Weitergabe von Werten.
Gebannt lauschen Kinder, aber auch Erwachsene der Märchenerzählerin Margrit Horsche. Dafür zaubert sie eine besondere Atmosphäre herbei
Das Erzählen weist weit über den einzelnen Menschen hinaus. Familiengeschichten wurden über Generationen weitergegeben
Hund und Katze sind des Menschen liebste tierische Begleiter. Dass Mensch und Tier wie die Erde und das Weltall Schöpfung Gottes sind, weiß die Bibel in ihren Schöpfungserzählungen auf ihren ersten Seiten.
Es ist Zeit, sich mit den Tieren zu versöhnen, sagt Pater Jörg Müller. Denn inzwischen wissen wir, welche wohltuende Wirkung ein Haustier auf uns haben kann.
„Wer singt, betet doppelt“ soll der Heilige Augustinus gesagt haben. Und auch Martin Luther hat sich an diesem Motto orientiert.
Das Läuten der Zwölf-Apostel-Glocke gehört zu meinen frühen Kindheitserinnerungen
Es wird eine Zeit kommen, da spielen unsere Probleme keine Rolle mehr, jetzt ist die Zeit da, in der wir neue Akzente setzen müssen. Und wenn wir aus der Zeit fallen – was dann?
Er hat den Wandel vom Gesetz zur Freiheit am eigenen Leib erfahren: Der Völkerapostel Paulus wurde vom Saulus zum Paulus.
Lange tönte von den Kanzeln der Kirchen „Freiheit ist der Zweck des Zwanges! Wie man eine Rebe bindet, dass sie, statt im Staub zu kriechen, froh sich in die Lüfte windet“.
„Wo fehlt es denn?“ Diese Frage des Arztes ist oft gar nicht so leicht zu beantworten. Wer einen Arzt aufsucht, offenbart damit seine Bedürftigkeit.
Die Geschichte des Helfens und der Nächstenliebe ist auch eine Geschichte der Ordensgemeinschaften. Ihre Gründerinnen und Gründer widmeten sich oft den Armen und Kranken.
Eltern kommt diese Formulierung oft spanisch vor: „Ich widersage dem Bösen“, heißt es im Taufritus. Was heißt das?
Wer fragt, was das Böse ist, betritt ein dunkles Feld. Schnell melden sich viele weitere Fragen, richtig schwindelig kann einem da werden
Lachen ist gesund. Das weiß der Volksmund. Und es kann bierernste Runden geschmeidiger machen. Denn wer zusammen lacht, fasst zueinander Vertrauen.
Resilienz beschreibt die Fähigkeit, sich unter Druck biegen zu können, ohne zu zerbrechen. Eine Kraft aus der Kindheit
Sagt Jesus nicht, dass wir nicht ins Himmelreich kommen, wenn wir nicht werden wie die Kinder? Er weist uns darauf hin, dass wir Gott vertrauen sollen wie ein kleines Kind.
Ein einsames Kind aus Deutschland, ein einsamer Soldat aus der Ukraine, und ihre kurze Geschichte an einem Weihnachtsfest im Jahre 1945.
„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!“ So steht es in der Thora. Und dann?
Spätestens seit Peter Wohllebens Bestsellern wissen wir über die Kooperation pflanzlicher und tierischer Existenzen. Es bilden also alle Lebewesen komplexe Beziehungsgeflechte.
Der Flügelschlag eines Schmetterlings kann auf der anderen Seite der Erde ein Erdbeben auslösen. An diesem Bild ist tatsächlich etwas dran.
Wie im alten Israel, so ist auch in der Kirche der Altar ein Ort der intensiven Begegnung der Gläubigen mit Gott.
Kirchen sind durchbetete Räume
Barbara von Johnson ist bekannt geworden, als sie 1963 den bis dahin unsichtbaren Pumuckl gezeichnet und sichtbar gemacht hat.
Die Kunst liegt dem Augsburger Florian Lettl quasi im Blut. Sein Vater Wolfgang war ein surrealistischer Maler. Was bewegt ihn in der Kunst?
Die Kühle des Raums mitten im Sommer, seine Stille... - der Dom ist ein Rückzugsort mitten im Trubel der Stadt
Nicht für alle ist bei heißen Temperaturen das Schwimmbad oder das Ufer eines Sees ein Wohlfühlort. Manche suchen lieber einen Garten und den Schatten unter einem Baum auf.
Wer schon einmal aufgefordert worden ist, als Zeuge auszusagen, fragt sich: Ist meine Aussage so wichtig? Bin ich mir dessen, was ich bezeugen soll sicher?
Mahatma wird er genannt. Der Name ist altindisch, Sanskrit. Maha bedeutet groß, atma Seele, Mahatma also große Seele.
„Ja, mit Gottes Hilfe“. Ist dieses Versprechen wie ein ungedeckter Scheck, der für die Zukunft ausgestellt ist und der mit jedem Jahr an Wert gewinnt?
Der Garant für die lebenslange Verbindung ist die Treue. Aber sie setzt eine Entscheidung voraus: niemand kann auf Probe treu sein.
Manchmal nehme ich das Jugendbildnis meiner Großmutter Maria in die Hand und betrachte es intensiv. Das Schwarzweiß-Foto entstand 1920, vor ihrer Hochzeit. Es steht lange schon auf meinem Schreibtisch.
Mein Körper ist das Gehäuse, in dem sich die Seele als in ihrer Heimat eingerichtet hat. Auch wenn diese Heimat „Streifen hat“, ist sie mir doch vertraut und eingewohnt.
Mit der Taufe ist seit Beginn der christlichen Gemeinden die Vergebung der Sünden verbunden.
Wenn das Herz voll ist, läuft der Mund über, sagt der Volksmund. Mit wem reden zu können, ist eins der Grundbedürfnisse des Menschen.
Die Schöpfung ist geworden, weil Gott sprach. Auch Menschen können in diesem Sinne schöpferisch werden.
Gottes Wort liefert nicht nur Antworten, sondern löst auch Fragen aus. Muss ich alles wörtlich nehmen? Wie ist etwas gemeint?
Essen ist immer auch ein soziales Geschehen und hat, seit es Menschen gibt, etwas mit Beziehung und Miteinander zu tun.
Hoffnungsorte im Heiligen Land: Krankenhäuser und Küchen
Es ist erwiesen, dass der Geruchssinn im Mutterleib als erster Sinn ausgebildet wird. Dadurch findet das Baby nach der Geburt den Weg zur mütterlichen Brust.
Ein bullernder und wärmender Kohle-Ofen kann eine Wohnung in Duftrausch versetzen und weckt Erinnerungen an die Kindheit.
Das Christentum hat seine Wurzeln im Judentum, deshalb sind zwei wichtige Feste miteinander verbunden
Antisemitische Anschläge auf jüdische Einrichtungen oder Diskriminierung jüdischer Personen sind in unserem Land immer noch eine sehr sensible Angelegenheit.
Viele machen in dem französischen Wallfahrtsort heilsame Erfahrungen, weil sie getröstet und verändert in ihren Alltag zurückkehren.
Große und kleine Wunder kommen völlig unverhofft daher – in Ausnahmesituationen wie auch im Alltag.
Zu viele Bindungen lösen sich auf, weil die Liebeserweise nachlassen und im Alltagstrott zerrieben werden. Das wäre vermeidbar, wenn sich beide Partner an einfache Regeln halten würden.
Mit Schwester Kreszentia auf Schritt und Tritt Sebastian Kneipps Spuren in Bad Wörishofen, dem Zentrum seines Wirkens folgen.
Hildegard von Bingen war Heil- und Pflanzenkundige, Äbtissin, Visionärin, Ratgeberin. An Rhein und Nahe kommt man ihrer spannenden Persönlichkeit näher.
Ein Garten ist nicht immer ein Ort des Lebens und der Freude. Jesus selbst hat in so einem Garten gebetet: Der Garten Getsemani ist seither Inbegriff des Gebets in der Angst.
Eine Flucht vor der Welt darf der Glaube nicht sein. Er muss dem Leben dienen, dem Wert des Lebens.
Als Hedwig Faber mit vierzig Jahren eine Tochter bekommt, bringt man das kleine Mädchen sofort weg. Keiner sagt der weinenden Wöchnerin, was los ist.
„Zeichen seiner Nähe“, so überschrieb vor 45 Jahren die Zeitschrift „Katholisches Apostolat (KA)“ einen ganzen Jahrgang, Damit sollten die Sakramente erklärt werden. Das ist auch die Absicht des folgenden Beitrags.
Wenn sie die Tauf- und Kommunionkerze ziert, dann ist sie ein Zeichen für den Anfang und den Aufbruch, für Freude und Friede, für Sehnsucht und Weite: Die Taube ist das Zeichen von Gottes Geist, der weht, wo er will.
„Jedem Tierchen sein Pläsierchen“, sagt man, wenn jemand ein befremdliches Benehmen an den Tag legt. Man will zum Ausdruck bringen, dass jeder so handeln, sich so verhalten darf, wie er es für richtig hält. Aber es gibt Grenzen.
Theologen und Journalisten sind auf der Suche nach der Wahrheit.
Gehört das Herrenmahl zum Herrentag? Zur Zeit der Corona-Pandemie wurde von vielen Christen die Einschränkung der sonntäglichen Eucharistiefeier als schmerzlich empfunden.
Wie geht die Stadt Jerusalem damit um, dass es drei freie Tage geben müsste: den Freitag der Muslime, den Sabbat der Juden, den Sonntag der Christen?
Die Corona-Pandemie wird als eine Belastung für alle empfunden. Genauso umfassend ist die Hoffnung auf Befreiung. Das weckt Gedanken an die Erbsünde und das verheißene Heil.
Das höchste Gut sei die Gesundheit, sagt man. Aber stimmt das? Worauf kommt es im Leben noch an? Versöhnung zum Beispiel.
Es ist kein Zufall, dass das Wort Noviziat, also die Ausbildung zum Ordensmann oder zur Ordensfrau, von dem Wort novus (lateinisch: neu) abgeleitet ist. Der Weg in einen Orden ist ein Weg in eine völlig neue Lebensweise.
Es beginnt manchmal damit, dass man ein Bein aus dem Bett schwingt und sich erhebt. Der Tag beginnt. Was er bringt und zu welchen neuen Ufern er sich bewegt, ist noch ungewiss. Jeder Tag ist daher ein Wagnis.
Was für ein Wunder! Was für ein Abbild der Liebe! Ein Mensch, neu geboren, zart und klein und doch schon vollkommen. Von Gott geliebt. Was für eine Würde. Von Anfang an.
Wir Menschen leben von der Begegnung mit anderen Menschen. Erst in dieser Begegnung mit dem Du spüren wir, was es bedeutet, wenn wir Ich sagen. Die größte und tiefste Begegnung, die wir Menschen erleben können, ist die Begegnung mit dem ewigen Du, mit Gott.
Hat es uns Jesus nicht schon immer gesagt? Hört auf, lange Quasten an den Gewändern zu tragen, die ersten Plätze einzunehmen und euch Rabbi nennen zu lassen. Und trotzdem erliegt die Kirche immer wieder der Versuchung der Eitelkeit. Nur: Wenn die Kirche nicht dient, dient sie zu nichts.
Diese Szene steht jedem Christen vor Augen: Jesus vor Pilatus. Im Verhör. Der zum Tode Verurteilte trotzt der Weltmacht: „Warum schlägst du mich?“, fragt Jesus und zeigt damit den schmalen Grat zwischen Demütigung und Hochmut auf. Der Gequälte leistet keinen Widerstand, aber er verliert auch nicht seine Selbstachtung. Das ist Jesu Demut.
Wissen die Menschen der Wegwerf-Gesellschaft noch zu schätzen, was sie essen, und was sie kaufen können?
Gott ist kein kleinkarierter Buchhalter, der nach einem fein säuberlich geführten Konto mit uns abrechnet.

Das könnte Sie auch interessieren

Mitreden, Mitmachen, Mithelfen!

In Kontakt bleiben. Kostenlos 12 x pro Jahr!

Pallotti per Post: 4 x im Jahr kostenlos!

Impulse in Büchern, CDs, Whitepapers u.v.m

Öffnen Sie sich Räume

Gemeinsam die Welt verändern!

Print Friendly, PDF & Email