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Gehört das Herrenmahl zum Herrentag? Zur Zeit der Corona-Pandemie wurde von vielen Christen die Einschränkung der sonntäglichen Eucharistiefeier als schmerzlich empfunden.

Dreimal Ruhetag und doch keine Ruhe

In einer Stadt wie Jerusalem, wo die drei abrahamitischen Religionen zu Hause sind, müsste es eigentlich drei freie Tage am Stück geben: den Freitag der Muslime, den Sabbat der Juden und den Sonntag der Christen. Wie geht diese Stadt damit um?

Via Dolorosa. Altstadt Jerusalem. Vor Ahmeds Geschäft steht diagonal ein Besenstil, als Zeichen, dass er nur kurz weg ist. Wahrscheinlich ist der palästinensische Muslim zum Freitagsgebet auf den Tempelberg gegangen und sollte in spätestens einer Stunde wieder hier sein. Es ist Freitag, der heilige Tag der Muslime. Aber einen ganzen Tag seinen Tante-Emma-Laden nicht aufsperren, das kann sich Ahmed in Zeiten wie diesen gar nicht leisten. Schließlich hat er eine Handvoll Kinder zu ernähren, Gebühren für Schule und Universität zu bezahlen, Schuluniformen, Bücher und Transport obendrein, und dann versorgt er noch seine Eltern.

Heute ist Freitag in Al Quds (arab.) und Yerushalaim (hebr.), wie Einheimische ihre Stadt nennen. Während außerhalb der Altstadtmauern, nur wenige Hundert Meter entfernt, in West-Jerusalem hektische, schlussverkaufsähnliche Betriebsamkeit herrscht, Juden letzte Einkäufe vor ihrem heiligen Tag tätigen und Busse im Laufe des Nachmittags den Betrieb einstellen, ist von alledem in der Altstadt nichts zu spüren, außer im kleinen jüdischen Viertel.

Jerusalems Altstadt, dieser Kosmos an Parallelwelten, kennt keinen gemeinsamen Ruhetag. Offen ist immer ein Geschäft in diesem von Suleiman, dem Prächtigen ummauerten Basar, den die Palästinenser Suq und die israelischen Juden Schuq nennen. Man muss notfalls zum Gang in ein anderes Viertel bereit sein, um an die dringend benötigte Butter, den Reis oder die Milch zu gelangen. Spätestens jetzt kommt der palästinensisch-israelische Konflikt ins Spiel, die leidvollen Erfahrungen mit demselben und die Angstschranke in Köpfen und Herzen.

Dieser Quadratkilometer der Altstadt, auf dem sich unter anderen heiligen Stätten die Grabes- und Auferstehungskirche, die Klagemauer und der Felsendom erheben, ist in vier Viertel aufgeteilt. Das muslimische im Nordosten ist das größte, in diesem beginnt zum Erstaunen mancher die Via Dolorosa. Westlich davon, zwischen Damaskus- und Jaffator, schließt sich das christliche, genauer: das palästinensisch-christliche Viertel an. Denn südlich davon, zwischen Jaffa- und Zionstor, wohnen im kleinsten Viertel die Armenier, und die sind auch Christen. Und von dort nach Osten bis zum Tempelberg erstreckt sich das jüdische Viertel.

So, wie hier am Palmsonntag, erleben sich die einheimischen Christen selten: als starke, große Gemeinschaft.

Party zum Abschluss des Sabbats

Pater Elias Pfiffi wohnt einen Steinwurf außerhalb der Altstadt, genau genommen, sprich völkerrechtlich, im Niemandsland, auf dem christlichen Zion. Er ist Benediktiner der Dormitio-Abtei, dem Ort der Entschlafung Mariens. Die seit 110 Jahren dort stehende Kirche samt Kloster ist von einem christlichen Friedhof, einem anderen Kloster und dem jüdischen Davidsgrab umgeben, das sich im Erdgeschoss des Abendmahlssaals befindet. Die jüdische Nachbarschaft rund um das Grab verhalte sich von Freitag- bis Samstagabend ruhig, erzählt der Geistliche, „dafür gibt es aber am Samstag von circa 21 Uhr bis Mitternacht eine laute Party als Abschluss des Schabbats“ – Woche für Woche, Jahr für Jahr, ohne Rücksicht auf die christlichen Nachbarn.“

Nach über 20 Jahren im Heiligen Land weiß Pater Elias nur zu gut, dass Ruhetage nur dort wirklich erlebbar sind, wo Juden oder Muslime die Mehrheit stellen. Angesichts der christlichen Minderheit – in Israel stellt sie etwa zwei Prozent, in Palästina wie in Jerusalem nur ein Prozent der Bevölkerung– ist der christliche Sonntag für Pater Elias „nur an besonderen Orten erfahrbar.“ Damit meint er den christlichen Teil der Jerusalemer Altstadt sowie Nazareth oder Bethlehem – auch wenn in den beiden Städten Christen längst nicht mehr die Mehrheit der Bevölkerung stellen.

Lea Fleischmann, 1947 in Ulm geboren, ist 1979 nach Israel ausgewandert. Für die deutsche Jüdin war die „große Entdeckung in Jerusalem“ die Erfahrung des Schabbats (dt. Sabbat). Eines Samstags ging sie in einem religiösen Wohnviertel spazieren und bemerkte den fehlenden Verkehr. Ultraorthodoxe Juden verhindern am Sabbat mancherorts mittels Metallbarrieren die Durchfahrt durch ihre Viertel, beispielsweise in Mea Shearim.

Lea Fleischmann begeisterte die Ruhe. Erst nach ihrer Einwanderung religiös geworden, suchte sie sich eine Synagogengemeinde, die sie zu Fuß erreichen konnte. Da müssen fromme Juden aufpassen: Mehr als 900 Schritte sind von Freitag- bis Samstagabend nicht erlaubt. „Für mich ist das ein Geschenk, das ich der Umwelt, der Natur mache. Einmal in der Woche ein autofreier Tag – Sie wissen gar nicht, was das für die Menschen bedeutet.“ Insgesamt 39 Arten von „Arbeit“ sind am Schabbes, wie Fromme auf Jiddisch sagen, zu unterlassen. Dazu zählen das „Klopfen von Wolle“, „zwei Schleifen machen“ oder das „Jagen einer Gazelle.“

Ein frommer Jude mit Tefillin an linkem Arm und Stirn betet am heiligen Ort des Judentums, dem „Kotel“, der Klagemauer.

Wenn der Strom tabu ist

Das alttestamentliche Lichtanzünd-Verbot heißt in die heutige Zeit übertragen: Strom ist tabu, weder telefonieren noch fernsehen ist erlaubt, keinen PC hochfahren und auch kein Auto starten. Für Lea Fleischmann ist das mitnichten eine Einschränkung, sondern Entlastung. Vor allem, dass sie sich einen Tag von den Medien „abschaltet“, genießt sie.  „Wir leben in einer Zeit, in der wir keine Ruhe mehr kennen. Das macht die Menschen krank.“

Die Palästinenserin und Christin Lina Majaj lebt außerhalb der Altstadt, unweit des Herodestores. „Wir alle haben einen Nutzen von den Ruhe- und Feiertagen anderer Religionen“, versichert die Mittfünfzigerin, sie empfindet diese Tage „manchmal jedoch auch aufgenötigt und aufgezwungen.“ Etwa wenn man sich bei Öffnungszeiten von Ministerien, Ämtern oder Post nach dem jüdischen Wochenrhythmus und Kalender richten muss. Eines gibt sie noch zu bedenken: Schulfrei an palästinensischen Schulen sind Freitag – wegen der Muslime – und Sonntag, den christlichen Kindern zuliebe. Ruhetage hin oder her – einen Eindruck wird Mönch Elias nicht los: „Ruhetage fallen auf im sonst so hektischen Land.“ Und weiter: „Der Ruhetag fällt den Einheimischen nicht leicht, denn, sobald er vorbei ist, ist wieder laute Party, Einkaufen und Trubel angesagt.“

Johannes Zang

Bilder: Johannes Zang

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