1700 Jahre Sonntag | März 2021
Editorial: Sehnsuchtsort Sonntag
Er klingt fast wie aus einer frühen Zeit zu uns herüber: der Sehnsuchtsort Sonntag. Mit Ausschlafen, Familienfrühstück, Kirchenglocken- Läuten und ganz viel Zeit für alles, was nicht sein muss.
Aber nein, der Sonntag ist längst entweiht. Er hat seine Unschuld verloren und ist längst eingewoben in unsere hektische Zeit, die niemals Ruhe gibt, die immer präsent sein lässt und mit einem Auge am Konsum klebt. Und trotzdem bleibt der Sonntag ein Sehnsuchtsort. Diese Sehnsucht nach Ruhe, nach Ankommen und Angenommensein, für die der Sonntag steht, bleibt tief in uns verankert.
Und vielleicht ist es auch eine Illusion zu glauben, dass es früher einmal wirklich besser war. Der Mensch ist und war immer in Gefahr, sich selbst im Alltag und in der Außenwelt zu verlieren. Deshalb gab ihm Gott den weisen Rat, sich immer einen Ruhetag zu gönnen. Bereits der Sabbat im Judentum hatte diese Funktion.
Dass wir seit 1700 Jahren einen gesetzlich geschützten Sonntag haben, ist für uns in diesem Jahr ein besonderer Anlass, uns diesen Sehnsuchtsort genauer anzusehen. Wir werfen mit Erwin Helmer einen Blick in die Geschichte des Sonntags, tauchen mit Johannes Zang in die Welt der heiligen Stadt Jerusalem ein, in der der Freitag der Muslime, der Sabbat der Juden und der Sonntag der Christen gefeiert werden, und wir fragen uns mit Pater Peter Hinsen, ob das Herrenmahl nicht ausschließlich dem Sonntag vorbehalten werden sollte.
Nehmen Sie sich ruhig Zeit für die Lektüre dieses Heftes. Ich wünsche Ihnen, dass Sie dabei ihren Ruheort und Ihre Ruhezeit neu entdecken
Ihr
Alexander Schweda
Chefredakteur
Bild Titel: Kaiser Konstantin und seine Mutter Helena, Ikonenmuseum Schloss Autenried, picture alliance
Beiträge aus dem Heft: 1700 Jahre Sonntag | März 2021
Dreimal Ruhetag und doch keine Ruhe
Wie geht Jerusalem damit um, dass es eigentlich drei freie Tage geben müsste: den Freitag der Muslime, den Sabbat der Juden und den Sonntag der Christen?
Herrenmahl (nur) am Herrentag?
Zur Zeit der Corona-Pandemie wurde von vielen Christen die Einschränkung der sonntäglichen Eucharistiefeier als schmerzlich empfunden.
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