Musik und Glaube

Editorial: Musik kann Seelenkräfte wecken

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Zum Singen haben manche Menschen ja ein gespaltenes Verhältnis. Meistens deshalb, weil ihnen in der Kindheit jemand bescheinigt hat, dass sie nicht singen können. Dabei finde ich: Jeder Mensch kann singen und sollte es auch tun. Gesang ist für mich immer noch etwas Wunderbares: Einatmen. Tief in den Bauch. Den Atem wieder strömen lassen und die Stimme dabei zum Klingen bringen.

In erhebenden Momenten schwingt dabei auch die Seele mit. Gerade wenn Text und Musik eine Einheit bilden. Einmal saß ich selbst im Kirchenchor und sang Note für Note die Bassstimme aus Mendelssohns „Hymne: Hör mein Bitten“. Als dann Sopran, Alt und Tenor noch einsetzten, überkam mich ein Gänsehautgefühl, das mir so bekannt vorkam: Ja, dieses Stück habe ich vor 20 Jahren schon einmal gesungen.

Langsam kam die Erinnerung wieder: an das melancholisch flehende „Hör mein Bitten, Herr, neige dich zu mir“, bei dem die Melodie nach oben steigt, als wenn sie sich dem Herabbeugenden entgegenstreckt, und schließlich an den synkopierten vorwärts strebenden Wunsch „O könnt’ ich fliegen wie Tauben dahin“, der Sänger und Zuhörer förmlich nach vorne zieht.

Nicht nur bei älteren Menschen lässt sich beobachten, wie eine Liedzeile Seelenkräfte früherer Zeiten weckt, die im Gedächtnis schlummerten. Ein Segen, wer auf solche musikalischen Eindrücke zurückgreifen kann. Daher: Jegliches Singen, ob beim Wandern mit den Kindern, in der Badewanne, im Gospelchor, im Kinder- und Jugendchor oder im Kirchenchor ist nicht nur ein flüchtiger Glücksmoment, sondern auch ein Schätzesammeln für später, meint

 

Ihr
Alexander Schweda
Chefredakteur

Bild Titel: AdobeStock
Bild Editorial: AdobeStock

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