Papst Benedikt XVI. und Vinzenz Pallotti

Joseph Ratzinger ging als Papst zwei Mal auf den Heiligen ein

Als Erzbischof von München und Freising wird Kardinal Joseph Ratzinger schon mal mit den Pallottinern in Berührung gekommen sein, die in Freising eine Niederlassung unterhalten. Als Papst Benedikt XVI. jedenfalls hat er den heiligen Vinzenz Pallotti zwei Mal in seinen Reden erwähnt, und zwar nicht vor Pallottinern, sondern vor der ganzen Kirche, wie Pater Stanislaw Stawicki SAC herausgefunden hat.

„Es gibt keinen Mangel an Päpsten, die über Vinzenz Pallotti gesprochen und geschrieben haben, wenn sie sich an die pallottinische Familie wandten“, berichtet Pater Stanislaw Stawicki SAC auf der Online-Plattform recogito.eu. Den Rekord in dieser Hinsicht habe Johannes Paul II. aufgrund seines langen Pontifikats definitiv gebrochen. Dies beweise die Sammlung mit Botschaften, Predigten und Ansprachen von Papst Wojtyla an die pallottinische Familie, die unter der Redaktion von Pater Jan Kupka SAC im Jahr 2007 veröffentlicht wurde. Aber, so betont Stawicki, sei Benedikt XVI. der einzige Papst, der vor der ganzen Kirche über Pallotti gesprochen hat, „und das ohne einen besonderen pallottinischen Anlass“. Dies geschah zweimal während seines Pontifikats.

Das erste Mal war am 2. Februar 2008, dem Fest der Darstellung des Herrn, an dem die Kirche den Welttag des geweihten Lebens begeht. In seiner Ansprache an die im Petersdom versammelten Personen des geweihten Lebens erklärte Benedikt XVI., dass das geweihte Leben immer im Evangelium verwurzelt und vom Evangelium als oberster Regel inspiriert gewesen sei. In diesem Zusammenhang erwähnt er den Heiligen Vinzenz Pallotti, der das Evangelium als Lebensregel in den Mittelpunkt rückte. Benedikt: „Christus kompromisslos nachzufolgen, dem Modell des Evangeliums zu folgen, ist seit Jahrhunderten die ultimative und höchste Norm des Ordenslebens. (…) Der heilige Vinzenz Pallotti sagt: ,Das grundlegende Prinzip unserer geringen Kongregation ist es, das Leben unseres Herrn Jesus Christus zu leben und ihn mit aller möglichen Vollkommenheit nachzuahmen.`“

Aus eigenem Antrieb erwähnt

Das Besondere ist dabei für Stawicki, dass er über Vinzen Pallotti wohl aus eigenem Antrieb gesprochen habe, ohne dass es dazu einen pallottinischen Anlass gegeben hätte oder Pallottiner bei der Vorbereitung der Rede beteiligt gewesen seien. Das bedeute, „dass Pallotti als ,Auserwählter‘ des Papstes dort gelandet ist“, betont Stawicki und fügt hinzu: „Meines Wissens war dies das erste Mal, dass diese Art von Ansprache stattfand.“

Die zweite Ansprache von Benedikt XVI., in der Pallottis Name erwähnt wurde, fand am 9. März 2009 statt. Der Papst besuchte an diesem Tag den Stadtrat im römischen Kapitol. Nach einer Besprechung mit den städtischen Behörden wandte er sich kurz vor Mittag vom Balkon des Senatorenpalastes aus an die auf dem Platz des Kapitolshügels versammelten Römer.

Dabei sagte er folgendes: „Vor einigen Tagen habe ich bei einem Treffen mit den Pfarrern und Priestern der Diözese Rom gesagt, dass das Herz Roms ‚das Herz der Poesie‘ ist, um zu betonen, dass die Schönheit dieser Stadt quasi ihr Privileg, ihr natürliches Charisma ist. Rom ist in der Tat schön wegen der erhaltenen Spuren der Antike, wegen der kulturellen Einrichtungen und Denkmäler, die seine Geschichte erzählen, wegen der Kirchen und der vielen Meisterwerke der Kunst. Aber Rom ist vor allem schön wegen der Großzügigkeit und Heiligkeit so vieler seiner Söhne, die beredte Spuren ihrer Leidenschaft für die Schönheit Gottes hinterlassen haben, die Schönheit einer Liebe, die weder verwelkt noch alt wird. Zeugen dieser Schönheit waren die Apostel Petrus und Paulus und die Heerscharen von Märtyrern in den Anfängen des Christentums; Zeugen waren die vielen Männer und Frauen, gebürtige oder adoptierte Römer, die sich im Laufe der Jahrhunderte in den Dienst der Jungen, Kranken, Armen und Bedürftigen aller Art stellten. Ich möchte einige von ihnen erwähnen: den heiligen Diakon Laurentius, die heilige Franziska von Rom, deren Festtag heute ist, den heiligen Philipp Neri, den heiligen Caspar del Bufalo, den heiligen Johannes Baptist De Rossi, den heiligen Vinzenz Pallotti, die selige Anna Maria Taigi und die seligen Eheleute Aloysius und Maria Beltrami Quattrocchi. Ihr Beispiel zeigt, dass der Mensch, der Christus wirklich begegnet, sich nicht in sich selbst verschließt, sondern sich für die Bedürfnisse der anderen öffnet und in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens das Gemeinwohl über seine eigenen Interessen stellt.“ Stawicki kommentiert dies am Ende mit dem Wort „Wunderschön!“

Zur Person
Der Pallottinerpater Stanislaw Stawicki wurde 1956 in Kowal geboren. Viele Jahre lang arbeitete er in Missionen in Ruanda, Kamerun, Kongo und der Elfenbeinküste. Er verbrachte sechs Jahre in Rom. Ebenso sechs in Paris, wo er 2003 an der Theologischen Fakultät des Jesuitenzentrums Sèvres seine Doktorarbeit verteidigte. Im August 2021 kehrte er nach Paris zurück, wo er seine Arbeit in der Pfarrei der Heiligen Jakobus und Christophorus im neunzehnten Arrondissement, bekannt als „La Villette“, aufnahm. Er ist Autor von drei Büchern in polnischer Sprache.

Bericht: Alexander Schweda
Foto: KNA-Bild

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