"Unsere müden Herzen erneuern und unseren Horizont verändern"
Warum hat die Emmaus-Episode den pallottinischen Horizont inspiriert?
Reflexion für die Mitglieder der pallottinischen Unio - von P. Jacob Nampudakam SAC aus Rom
Im Generalstatut der Vereinigung des Katholischen Apostolates (Nr. 100) ist vorgesehen, dass „wenigstens alle sechs Jahre“ ein Generalkongress einberufen wird; und so wird der IV. Generalkongress der Vereinigung vom 25. bis 31. Juli 2024 im Internationalen Kolleg San Lorenzo da Brindisi in Rom stattfinden.
Generalkongress 2024
In diesem gut ausgestatteten Haus der Kapuziner planen wir, den Generalkongress mit einer Teilnahme von bis zu 200 Mitgliedern und Mitarbeitern aus etwa 24 nationalen Koordinationsräten der Vereinigung auszurichten. Wie es im Generalstatut (Art. 100) heißt, wird der Generalkongress uns die Möglichkeit geben, Ideen und Erfahrungen aus verschiedenen kulturellen und kirchlichen Hintergründen auszutauschen, um das universale Apostolat im Geiste unseres Gründers wirksamer zu verwirklichen.
Gemeinsam aufbrechen
Das Thema des Kongresses lautet: „Mit Christus, unserer Hoffnung, lasst uns gemeinsam mit neuer Freude und Hoffnung aufbrechen“. Das Thema wurde nach einer langen Zeit der Reflexion im Geiste der Synodalität ausgewählt, insbesondere von der Vorbereitungs-Kommission für den Kongress.
Seit der Generalversammlung der Vereinigung vom 25. bis 29. März 2022 und der Tagung des General-Koordinierungsrates vom 16. bis 19. Juni 2022 war das Wort Gottes, das das Leben der Vereinigung leitete, die Emmaus-Erfahrung der beiden Jünger Jesu, wie sie im Lukasevangelium beschrieben wird (vgl. 24,13-35). Warum ist das Evangelium von den Emmaus-Jüngern eine Inspiration, warum ist es so wichtig für uns?
Im Leben der Gründung Pallottis gibt es Momente, die mit der Emmaus-Erfahrung der Jünger verglichen werden können: sei es der 9. Januar 1835, der Tag der göttlichen Inspiration Pallottis. Ein weiterer entscheidender Moment auf unserem Weg war der 28. Oktober 2003, als die Kirche durch den Päpstlichen Rat für die Laien die Errichtung der Vereinigung des Katholischen Apostolates als eine öffentliche, internationale Vereinigung von Gläubigen bestätigte. Wir haben den 20. Jahrestag dieses historischen Ereignisses am 28. Oktober 2023 feierlich begangen.
Sie machten sich auf den Weg
Die Emmaus-Erfahrung war auch der biblische Schlüsseltext, den Papst Franziskus voriges Jahr für seine Botschaft zum Weltmissionssonntag ausgewählt hat. Er schrieb: „Ich habe ein Thema gewählt, das von der Geschichte der Jünger auf dem Weg nach Emmaus im Lukasevangelium (vgl. 24,13-35) inspiriert ist: „Herzen, die brennen, und Füße, die nicht stille stehen“. Diese beiden Jünger waren verwirrt und bestürzt, aber ihre Begegnung mit Christus im Wort und im gebrochenen Brot entfachte in ihnen den Enthusiasmus, nach Jerusalem zurückzukehren und zu verkünden, dass der Herr wirklich auferstanden ist. Im Bericht des Evangeliums sehen wir diese Veränderung der Jünger anhand einiger eindrucksvoller Bilder: Ihr Herz brannte, als sie die Erklärung der Schrift durch Jesus hörten, ihre Augen wurden geöffnet, als sie ihn erkannten, und schließlich, sie machten sich auf den Weg. Indem wir über diese drei Bilder nachdenken, die den Weg aller missionarischen Jünger skizzieren, können wir unseren Eifer für die Evangelisierung in der heutigen Welt erneuern“.
Der Weg der Erneuerung
Diese Worte von Papst Franziskus fassen in vielerlei Hinsicht unsere Bestrebungen für den Generalkongress der Vereinigung zusammen. Unser Verständnis des Kongresses darf sich nicht nur auf die Veranstaltung in Rom beschränken. Der Weg der Erneuerung des Lebens der Vereinigung, vor und nach diesem Ereignis in Rom, ist noch wichtiger. Andernfalls wird er nur dazu dienen, den wenigen Teilnehmern die Gelegenheit zu geben, Rom und San Salvatore in Onda, das geistliche Zentrum der Vereinigung, zu besuchen – was sicherlich etwas Gutes ist, aber nicht ausreicht. Auch sind die Finanzen der Vereinigung eine Frage, die wir nicht aus dem Auge lassen dürfen.
Nicht um uns selbst kreisen
Als Präsident der UAC hege ich die folgenden Träume für den Kongress und für die gesamte Vereinigung. Erstens: Unsere Enttäuschungen und Freuden innerhalb der Vereinigung können wir nur verstehen, wenn „wir mit dem auferstandenen Herrn unterwegs“ sind und ihm erlauben, uns sein Wort zu sagen und das Brot für uns zu brechen. Unsere Aufgabe ist es, zusammen mit der Kirche den auferstandenen Herrn in der ganzen Welt zu verkünden. Zweitens wünsche und bete ich, dass unsere Herzen für den heiligen Vinzenz Pallotti und sein großes Charisma neu „entflammt“ werden. Wir müssen alles tun, um den Reichtum unseres Charismas wiederzuentdecken und zu leben. Drittens bedeutet „unterwegs sein, nicht stille stehen“, dass wir uns in konkreten missionarischen Aktivitäten zugunsten des Volkes Gottes engagieren, mit besonderem Augenmerk auf die Armen und Bedürftigen in der Welt. Die Vereinigung darf nicht um sich selbst kreisen; sie muss hinausgehen, vor allem an die Peripherien der menschlichen Existenz und des Glaubens; muss zu einer wirksamen „Posaune des Evangeliums“ werden, die alle zum Apostolat Jesu Christi einlädt. Wir müssen auf die „Schreie der Armen“ hören, nicht gleichgültig in Angesicht aller Not und allen Elends bleiben. Das gibt unserem Leben Sinn und innere Freude.
Ein Leben nach dem Evangelium, so wie Pallotti es von uns fordert, wird unser Herz entflammen und uns nicht zu Ruhe kommen lassen, um zusammen (ein Schlüsselwort pallottinischer Spiritualität) als missionarische Jünger Jesu die Sendung der Kirche unsere Sendung werden zu lassen.
Prozess der geistlichen Erneuerung
Der Generalkongress wird ein sehr wichtiger Moment auf unserem gemeinsamen Weg sein. Wenn wir uns mit neuer Hoffnung und Freude in der Gesellschaft des auferstandenen Herrn auf den Weg machen wollen, dann müssen wir auch zu einem Prozess der geistlichen Erneuerung bereit sein. In diesem Sinne sind die Themen für „Apostel Heute“ für jeden Monat in diesem Jahr gewählt worden. Während des gesamten Jahres 2024 werden wir weiterhin über die vielen Aspekte des Hauptthemas des Generalkongresses meditieren und beten.
Ich lade alle Mitglieder und Mitarbeiter der pallottinischen Familie ein, sich gemeinsam auf diese spirituelle Reise zu begeben, unter dem Schutze Mariens, der Mutter Gottes und Königin der Apostel, zusammen mit dem heiligen Vinzenz Pallotti, unseren seligen Märtyrern und der seligen Elisabetta Sanna.
Pater Jacob Nampudakam SAC
Präsident der Vereinigung des Katholischen Apostolates
Rom, den 1. Januar 2024
Quelle: Apostel heute, Monatliche Reflexion für die Mitglieder der UNIO im Januar 2024. Hrsg.: Union des Katholischen Apostolats (Pallottinische Unio), Rom. Fotos: Kristian (Road to Emmaus with two disciples); pronoia adobe stock (On the road to Emmaus); zatletic (Supper at Emmaus by Sieger Köder, altar in Church of St. Albert the Great in Paris, France); alle: adobe stock.
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