Die Freude am Geben und Teilen mit unseren Brüdern und Schwestern
Reflexion für die Mitglieder der pallottinischen Unio, über die Bedeutung der Solidarität im Leben der Vereinigung des Katholischen Apostolates, von Br. George Chemplamparambil SAC aus Nagpur, Indien
Als Antwort auf den Aufruf Jesu, die Hungrigen zu speisen, die Nackten zu bekleiden, die Kranken und die Gefangenen zu besuchen (Mt 25,36-40) und inspiriert vom apostolischen Eifer unseres Gründers Vinzenz Pallotti, sahen die Mitglieder der pallottinischen Hausgemeinschaften in Nagpur, Indien, die dringende Notwendigkeit, ein innovatives soziales Apostolat mit dem Namen „Pallotti-Brot“ unter dem Motto „Gemeinsam mit den Hungrigen“ zu beginnen. Die Mitglieder waren der Meinung, dass die örtlichen Gemeinschaften in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern und Studenten unserer Bildungseinrichtungen in Nagpur eine soziale Speiseaktion durchführen sollte. Dieses neue Projekt wurde durch den Erzbischof von Nagpur, Elias Gonsalves, und P. Varghese Pullan, dem damaligen Provinzial der Provinz von der Erscheinung des Herrn begonnen.
„Gemeinsam mit den Hungrigen“
Mitbrüder der Hausgemeinschaften meldeten sich freiwillig und machten sich an die Arbeit, wobei sie als Zielgruppe die Obdachlosen, die Armen, die auf den Bürgersteigen und in den Slums von Nagpur leben, sahen. Unsere Umfrage ergab, dass es sich oft um arme Migranten handelte, die aus Arbeitslosigkeit obdachlos wurden und ihren Lebensunterhalt auf der Straße bestreiten mussten. Die anfänglichen Herausforderungen veranlassten uns, unsere Verteilungskette zu rationalisieren, indem wir Rationskarten für die Bedürftigen einführten. Sie erhielten Pakete, die Reis, Weizenmehl, Hülsenfrüchte, Speiseöl und Kochzutaten enthielten. Wir haben in einem Monat 500 derartige Pakete verteilt. Die Mitbrüder der Hausgemeinschaften beteiligen sich jeden vierten Sonntag aktiv an der Verteilung dieser Pakete an verschiedenen Orten. Jedes Mal, wenn wir uns auf den Weg machen, um Lebensmittel zu verteilen, konnten wir die Freude in den Gesichtern der Armen sehen, und haben wiederum diese „Freude am Geben“ erfahren, auf die sich die heilige Mutter Theresa von Kalkutta immer berufen hat.
Wir konnten dieses innovative Sozialapostolat nur dank des großzügigen Engagements unserer pallottinischen Schulen und Institute verwirklichen, denn wir konnten auch Mitarbeiter unserer Schulen und Einrichtungen motivieren, die uns bei diesen Bemühungen halfen. Wie die arme Witwe in ihrer Armut alles gab, was sie hatte, ihren ganzen Lebensunterhalt“ (Mk. 12:44), so trugen auch viele von ihnen mit ihren kleinen Ersparnissen bei. Wir möchten unsere UAC-Mitglieder und andere Wohltäter einladen, mit uns zusammenzuarbeiten und so die Freude des Gebens zu erfahren.
Der Ausbruch der Corona-Pandemie und der anschließende Shutdown im Land ab März 2020 stellte eine neue Herausforderung für „Pallotti-Brot“ dar, da wir die Verteilung von Paketen mit Nahrungsmitteln aufgrund des Shutdown einstellen mussten. Die Wanderarbeiter begannen, von den Großstädten zu Fuß in ihre Heimatdörfer zu gehen, und die Mitglieder der Gemeinschaft servierten ihnen täglich warme Mahlzeiten auf den Straßen. In der Zwischenzeit wurde uns klar, dass unsere knappen Mittel nicht ausreichen würden, um die Armen auf den Straßen zu versorgen, die vom Shutdown und der Corona-Pandemie schwer betroffen waren. Pallotti-Brot schloss sich mit dem Sneha Charitable Trust zusammen, der von den Kamillianern (MI) geleitet wird, und erweiterte die Verteilungsprogramme für die von der Pandemie betroffenen Armen in der Stadt und den umliegenden Dörfern. Mit der Unterstützung des Sneha Charitable Trust konnte Pallotti-Brot ab Juni 2020 ein halbes Jahr lang jeden Monat 600 weitere Pakete mit Hülsenfrüchten, Schutz-Masken und Desinfektionsmittel verteilen. Außerdem konzentrierten wir uns auf die Arbeiter an vorderster Front, das Polizeipersonal in den großen Polizeistationen von Nagpur Stadt und Land. Wir verteilten Gesundheitspakete mit Masken, Desinfektionsmitteln und Vitamintabletten für sie und durch sie an bedürftige Menschen. In den Dörfern und Slums wurden Aufklärungsprogramme über Gesundheit, Infektionsschutz und Covid-Normen durchgeführt, an denen Ärzte und Krankenschwestern, Lehrer und Studenten, Polizei und Dorfvorsteher beteiligt waren.
Pallotti-Brot durfte Gottes Hilfe erfahren, als die Herz-Jesu-Provinz der Pallottiner in Deutschland unser Ernährungsprogramm durch das Missionssekretariat der Prabhu Prakash-Provinz mit einem nennenswerten Beitrag unterstützte. Dies half uns erneut, unsere Reichweite zu vergrößern und den Bedürftigen in verschiedenen Teilen unseres Landes mit Lebensmittelpaketen, Medikamenten, Schutzmasken und Desinfektionsmitteln zu helfen.
Das Geheimnis der Brotvermehrung heißt Teilen
Wir setzen unseren Weg fort, auf den Hunger der Obdachlosen unter unseren Brüdern und Schwestern zu reagieren und ihn zu lindern, mit dem Charisma und dem Enthusiasmus unseres Gründers Vinzenz Pallotti, der sich danach sehnte, „sempre più“, immer mehr für die Armen zu tun. Das Evangelium berichtet uns, dass Jesus Mitleid mit den Menschen hatte, die gekommen waren, um ihn zu hören und dass er zu seinen Jüngern sagte: „Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sonst brechen sie auf dem Weg zusammen.“ (Mt 15,32). Jesus stillte ihren Hunger mit sieben Broten und ein paar Fischen. Auch heute gilt es noch: Das Geheimnis der Brotvermehrung heißt Teilen. Lasst uns wie Jesus, unseren Meister, barmherzig und sensibel für die Bedürfnisse unserer Brüder und Schwestern um uns herum sein. Der heilige Vinzenz möge uns inspirieren, mehr und mehr für die Armen zu tun und dies wird unsere Herzen mit der „Freude des Gebens“ füllen.
Br. George Chemplamparambil SAC
Mission-Sekretär der Provinz von der Erscheinung des Herrn, Nagpur
Quelle: Apostel heute, Monatliche Reflexion für die Mitglieder der UNIO im Mai 2024, Hrsg.: Union des Katholischen Apostolats (Pallottinische Unio), Rom. Foto: Pallottiner Bangalore
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