In einer Baracken-Kirche hat es begonnen

Pallottiner feiern 100 Jahre Wirken in Österreich

100 Jahre ist es her, dass die Pallottiner in Österreich Fuß gefasst haben: 1924 kamen die norddeutschen Pallottiner nach Wien, 1926 zogen die süddeutschen mit Salzburg nach. Noch heute ist unsere Gemeinschaft in beiden Städten tätig.

Es ist eine Geschichte der Vereinigungen: Erst gehörten Wien und Salzburg jeweils zwei unterschiedlichen Provinzen an. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sie Teil der „Österreichischen Regio“ und 2007 schließlich schlossen sich die süddeutschen, die norddeutschen und die österreichischen Pallottiner zu einer Provinz zusammen. Die jüngste Entwicklung machte nun 2023 aus den zwei Niederlassungen Wien und Salzburg eine „Örtliche Kommunität Österreich“ mit Rektor Pater Sascha Heinze, der nach wie vor überzeugt ist, dass die Orden und Gemeinschaften in Österreich eine starke Bedeutung haben.

Von der Größe her sei Österreich mit Bayern vergleichbar, sagt Pater Heinze. Aber im Gegensatz zum Nachbarn gebe es viel mehr große Stifte mit vielen dazugehörenden Pfarreien. Auch die Ordenskonferenz sei in Österreich eine relevante Größe. Und so sei der Mönchsberg in Salzburg als auch das Pallotti-Haus in Wien präsent bei den Menschen die uns kennen.

Impulse für die Großstadtseelsorge

In Österreich beginnt die Geschichte der Pallottiner schon in den 1920er-Jahren, als Kardinal Friedrich Gustav Piffl in Wien versuchte, neue Impulse für die Großstadtseelsorge zu setzen. Damals gab es noch Pfarren mit bis zu 50.000 Katholiken; daher gründete Piffl neue Seelsorgestationen, um die Mammutpfarreien überschaubarer zu machen. 1924 begannen drei Pallottiner in einer Baracken-Kirche in Wien-Favoriten ihre Tätigkeit. Nicht weit davon entstand 1935 die von den Pallottinern betreute „Friedenskirche“, die später auch von polnischen Mitbrüdern betreut wurde.

1926 erwarb die Herz-Jesu-Provinz das Johannes-Schlössl als Studienheim für ihre Studenten, die von dort aus die Universität besuchten. 1941 beschlagnahmte die Gauleitung das Johannes-Schlössl und richtete darin ein NS-Schülerheim ein.

Ab 1950 wurde das Johannes-Schlössl Sitz des Regional-Oberen. 1953 gelang es dem Schweizer Pater Emil Holenstein, das Haus aus der Beschlagnahmung durch die amerikanische Besatzungsmacht zu lösen und den Wiederaufbau zu beginnen. 1954 wurde es als Apostolats-Haus für Exerzitien, Einkehrtage, Seminare, Werkwochen und für Gäste eröffnet.

1947 hatte die Kongregation der Pallottiner die seelsorgerische Arbeit in Lehen – der nachmaligen, 1965 gegründeten, Stadtpfarrei Salzburg-Lehen – übernommen. Mit ihrer Unterstützung wurde 1962–64 die Lehener Pfarrkirche errichtet, die dem im Jahr 1963 heiliggesprochenen Gründer Vinzenz Pallotti geweiht wurde. Der vor der Kirche liegende Platz wurde 1975 Vinzenz-Pallotti-Platz benannt. Die Pallottiner führten ein Internat im Marketenderschlössl auf dem Mönchsberg. Dieses wurde 1986/87 geschlossen.

Wegweiser auf dem Salzburger Mönchsberg
Pater Sascha Heinze

Netzwerke knüpfen

Wie geht es nun weiter in Österreich? In der neu gegründeten örtlichen Kommunität Österreich sind sieben Patres und ein Bruder, davon fünf über 75, das Pallotti-Haus Wien ist frisch renoviert worden und soll wieder Gäste beherbergen. Rektor Pater Sascha Heinze will nun einfach sehen, was künftig passt, was die Situation erfordert und wo wir im Netzwerk der Kirche von Salzburg und Österreich unseren Beitrag, zusammen mit anderen, einbringen können. Der Mönchsberg sei auf jeden Fall anders als das Haus der Stille in der Nähe von Graz, wo Pater Heinze zuvor tätig war. Er will daher Netzwerke mit anderen in der kirchlichen Landschaft knüpfen. „Ich und wir wollen keine Insel sein“ sagt er, weder auf dem Berg in Salzburg noch in Wien. Es gilt vor allem Gesprächs und Seelsorgeangebote zu machen, Kontakte zu knüpfen, offen zu sein und die Menschen willkommen zu heißen, die Erholung und vielleicht ein Gespräch suchen.

Bericht: Alexander Schweda
Bilder: Archiv; Agata Kadar

Jubiläumsgottesdienst mit Kardinal Schönborn
Zum Jubiläum feiert Kardinal Schönborn am 16. Juni um 16 Uhr in Maria – Königin des Friedens eine Vesper.

Impressionen zur jüngsten Geschichte der Pallottiner in Österreich

Eine Ära geht zu Ende: Pater Alfred Gruber wurde zusammen mit seiner Mitarbeiterin Monika Rainer im Pallottihaus Wien verabschiedet
Maria, Königin der Apostel
Orte, die man suchen muss - Gästehäuser der Pallottiner
Pfarre St. Vinzenz Pallotti Salzburg Lehen
Dr. h.c. Alois Schwarzfischer SAC
Direktor Ulrich Walder in Aktion

Das könnte Sie auch interessieren

Sie sind uns willkommen! Unsere Gästehäuser laden ein.

In Kontakt bleiben. Kostenlos 12 x pro Jahr!

Liken, kommentieren, abonnieren

Herzliche Einladung: Reden Sie mit!

Öffnen Sie sich Räume

Gemeinsam die Welt verändern!