„Was er euch sagt, das tut“

Maria, die Königin der Apostel, führt uns zu Jesus – Gedanken zum Fest "Regina Apostolorum" von Pater Christoph Lentz

„Mit Maria lasst uns preisen…“ So lautet eine Textstelle in der so genannten Simpert-Vesper, die dem Augsburger Heiligen Simpert gewidmet ist. Die Musik ist Wohlklang in meinen Ohren, aber schwer getan habe ich mich immer mit einer überzogenen und überhöhten Marienfrömmigkeit, wo Maria teilweise über unseren Herrn gestellt wurde. Darum ist das „MIT“ für mich so wichtig – mit Maria!

Vinzenz Pallotti nennt Maria zwar die Königin der Apostel, aber er greift auch das Bild des Miteinanders auf. Er schreibt über Maria, die „regina apostolorum“: „Oft will ich mir vorstellen, mit allen Geschöpfen im Abendmahlssaal von Jerusalem zu sein, wo die Apostel den Heiligen Geist empfingen. Wie die Apostel dort mit Maria zusammen waren, so möchte ich mit meiner geliebten Mutter und Jesus zusammen sein. Da diese meine besonderen Fürsprecher sind, bin ich sicher, dass sie auf mich und alle Geschöpfe die Fülle des Heiligen Geistes herabsteigen lassen“.

Maria im Obergemach in Jerusalem

Beten mit Maria, nicht zu ihr

Dieses Bild, diese Aussage war für Pallotti ganz wichtig: eine betende Gemeinde. Die Jüngerinnen und Jünger mit Maria im Gebet vereint. Sie beten mit Maria und nicht zu Maria!

Für mich war und ist dies ein Zugang zu Maria. Ich nehme sie in mein Beten hinein. Ich überhöhe sie nicht, aber ich unterschätze sie auch nicht. Ich nehme sie als Vorbild im Glauben, im Vertrauen und in der Beharrlichkeit. Und in dieser Haltung lasse ich mir gerne etwas von Maria sagen. So wie sie es auch bei der Hochzeit zu Kana tut, als sie zu Jesus sagt: Herr, sie haben keinen Wein mehr.

Ist das nicht heute noch sehr aktuell? Sagt sie nicht auch heute dem Herrn, woran es uns fehlt?

Herr, sie haben keinen Impfstoff mehr.
Herr, sie haben keine Betten und keinen Sauerstoff mehr.
Herr, sie haben keinen Glauben mehr.
Herr, sie haben kein Vertrauen mehr.
Herr, sie haben keine Katholiken mehr.
Herr, sie haben keine Priester mehr.

Auch uns ist ja der Wein ausgegangen, so könnte man meinen. Und mit dieser Armut, mit all dem, was uns innerlich und äußerlich drängt kommen wir zu Maria. Sie weist uns dann hin auf ihren eigenen Weg und gibt uns einen sehr wertvollen Satz mit: „Was er euch sagt, das tut.“ Diesen Satz sagt sie aus der innersten Erfahrung ihres Herzens. Sie hat diese Aufforderung selbst umgesetzt. Sie hat gemacht, was er ihr gesagt hat.

Maria, Königin der Apostel
Corona-Hilfe der Pallottiner
Herr, sie haben keinen Impfstoff mehr.
Maria, Königin der Apostel

Aus der Erfahrung ihrer Weggemeinschaft mit Jesus sagt sie uns: „Was er euch sagt, das tut.“ Denn sie hat Gottes Wort in ihrem Herzen aufgenommen und Gott hat Wort gehalten: Er ist Mensch geworden.

Ihr Lebensweg wurde dadurch nicht einfacher. Sie ist mit ihm durch Höhen und Tiefen gegangen, bis hin zum Kreuz. Und ein Kreuzweg war es von Anfang an: Kreuzweg bei der Suche nach der Herberge kurz vor ihrer Niederkunft, Kreuzweg auf der Flucht nach Ägypten, Kreuzweg, als sie den zwölfjährigen Jesus nicht versteht, Kreuzweg, als er sich von zu Hause löst und in sein öffentliches Wirken geht, ja, Kreuzweg bis hin zur Weggabe zum Loslassen des Sohnes am Kreuz. Und doch war für Maria dieses Leben in der Nähe ihres Sohnes ein erfülltes Leben.

Deshalb lädt sie uns ein, auf seine Stimme zu hören und uns von ihm sagen zu lassen, was wir tun sollen. Wenn wir gut hinhören wie Maria, gibt der Herr uns sein kleines Wort für den Alltag. Wir sollen dieses Wort in die Tat umsetzen, Fleisch werden lassen, Schritt für Schritt und Tag um Tag.

Maria, Königin der Apostel

„Was er euch tut, das sagt.“

„Was er euch sagt, das tut“, heißt, daran zu glauben, dass von Gott her etwas geschehen kann, wenn wir sein Wort tun. Dass dann Wasser in Wein verwandelt werden kann, auch in unserem Leben.

Der verstorbene Aachener Bischof Klaus Hemmerle hat aus dem biblischen Wort: „Was er euch sagt, das tut“! ein Wortspiel gemacht: „Was er euch tut, das sagt.“ Und so könnte Maria uns auch diesen Satz mitgeben. Was er euch tut und getan hat, davon erzählt, das sagt weiter. Jesus hat uns vom Tod befreit, er hat uns mit seinem Geist beschenkt, er hat unserem Leben eine Mitte gegeben, ohne die wir verkümmern würden. Sagen wir es weiter! „Ja, überlegt doch“, so sagt uns Maria, „was Christus euch alles tut. Überlegt, wofür ihr ihm danken könnt. Und das bezeugt auch: Sagt es weiter.“

Sein Wort dürfen wir nicht sterben lassen unter tausend anderen Worten. Nehmen wir sein Wort als „Frohe Botschaft“ unseres Lebens und singen wir daraus das Magnifikat unseres Glaubens. Dass andere angesteckt werden, nach Gott zu suchen, seine Größe zu erfahren und diese Größe zu preisen. Reden wir von ihm, bezeugen wir ihn. Was er euch tut, das sagt, und dann werden wir Christus wie Maria annehmen und ihn im Leben bezeugen.

Frohe Botschaft

Text: Pater Christoph Lentz
Bilder: Pallottiner Archiv, Vadim Adobe Stock (Pflegeperson), DDRockstar (Junge Frau)

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