„Die Sorge für den Anderen siegt über die Sorge um sich selbst. Genau das ist es, was ich ‚Heiligkeit‘ nenne. Unsere Menschlichkeit besteht darin, dass wir den Vorrang des Anderen anerkennen können. Die Sprache wendet sich immer dem Anderen zu, so als ob man gar nicht denken könnte, ohne sich bereits um den Anderen zu sorgen.“

Vortrag des Pallotti-Instituts

Einladung zum 6. Online-Vortrag

Dr. Silvia Richter (Berlin) spricht zum Thema:

Emmanuel Lévinas – der Andere und sein Antlitz

Der jüdische Religionsphilosoph Emmanuel Lévinas (1906-1995) sieht im „Antlitz des Anderen“ das Tor zur Gotteserfahrung: Gott „fällt ins Denken ein“. Die Andersheit des Anderen wird zur größten Herausforderung für mich selbst.

Blick auf sein außergewöhnliches Leben:
Lévinas wurde im litauischen Kaunas geboren, die Eltern waren strenggläubige Juden, der Vater hatte einen kleinen Schreibwarenladen. 1923 ging er zum Studium ins Elsass nach Straßburg, von dort aus nach Freiburg, wo er 1928/29 Seminare der berühmten Philosophen Edmund Husserl und Martin Heidegger besuchte.

1931 wurde Lévinas französischer Staatsbürger, 1939 zum Militärdienst eingezogen, geriet er 1940 in deutsche Gefangenschaft. Die französische Offiziersuniform rettete ihm das Leben, während seine Eltern, zwei Brüder und Angehörige seiner Frau von den Nazis ermordet wurden. Niemals wieder hat er deutschen Boden betreten. Er starb in Paris.

Dr. Silvia Richter
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Romano Guardini-Professur für Religionsphilosophie und theologische Ideengeschichte am Zentralinstitut für Katholische Theologie der Humboldt-Universität zu Berlin.

Eine Anmeldung ist nicht notwendig, einfach anklicken und über den Link des Pallotti-Instituts einsteigen:

1. Dezember 2021 von 17.00 – 18.30 Uhr
(Vortrag und Gespräch)

https://olat.vcrp.de/bigbluebutton/103150117977117

„Das ist der Durchbruch im Sein. Das ist nicht, dass der Mensch durch das Sein überwunden ist . Aber von Zeit zu Zeit wird dieser Egoismus überwunden. Es gab und es gibt Gerechte und Heilige. Ich meine, ich kann es auch anders sagen: Ich meine nicht, dass die Menschen alle heilig sind. Ich sage aber Mensch-Sein ist, die Heiligkeit verstehen.“

Foto: Bracha L. Ettinger CC BY-SA 2.5

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