Verkünder des Wortes, wie Vincenzo Pallotti
Monatliche Reflexion der UNIO - Januar 2023
In diesem Jahr, 2023, fällt die Feier des Sonntags des Wortes Gottes auf den 22. Januar. Für uns ist es ein großer Festtag, das Fest des heiligen Vinzenz Pallotti.
Die Kirche entnimmt das Thema dieses Tages dem ersten Johannesbrief: „Was wir gesehen und gehört haben, das verkünden wir euch“ (1Joh 1,3); daher auch der Titel des Tages selbst: „Verkünder des Wortes!“.
Ich danke dem Generalsekretariat der UAC für die Einladung und werde versuchen, entsprechend dem Jahresplan für Januar, einen Beitrag zu schreiben, mit dem Ziel, die Worte des heiligen Vinzenz Pallotti und das Wort Gottes, das Jesus ist, miteinander ins Gespräch zu bringen.
Es scheint gar nicht so schwer zu sein, diese Verbindung herzustellen, denn glücklicherweise verfügen wir über ein unendliches Erbe an Worten des Gründers: die Gesammelten Werke (OOCC), die Briefe, die Zeugnisse derer, die ihn kannten. Also dachte ich zuerst: ‚Nimm ein bisschen von hier und ein bisschen von dort, und das war’s: Jesus und der heilige Vinzenz haben das Gleiche gesagt‘.
Aber dann wurde mir wieder einmal klar, dass es nicht ausreicht, das Evangelium zu lesen oder davon zu reden, um sich dann Christin zu nennen, sondern dass die Jünger Jesu – Maria, Josef, die Apostel und alle (Männer und Frauen), die Christus nachgefolgt sind – seine Worte im Herzen bewahrt – verinnerlicht – haben; in gleicher Weise sind die Worte, die der heilige Vinzenz geschrieben und gesagt hat – auch heute für mich, für uns – ein Spiegel dessen, was das gelebte Evangelium in ihm reifen ließ und ihn entdecken ließ: in der Gegenwart des Dreifaltigen Gottes zu leben, im Alltag, und in der Gemeinschaft mit allen Brüdern und Schwestern, die Gott an unsere Seite gestellt hat.
„Denkt daran, dass ihr vor Gott steht und sagt im Glauben: Hier ist der Vater, der mich geschaffen hat, hier ist der Sohn, der mich erlöst hat, hier ist der Heilige Geist, der mich geheiligt hat. Ich befinde mich in der Gegenwart der drei Personen der Heiligen Dreifaltigkeit – Oh, was für eine Gemeinschaft!“ (OOCC XI, 236).
Ja, das ist es, was mich an unserem Gründer immer wieder beeindruckt, ja zutiefst bewegt: seine Beziehung zu Christus: Christus ist mein Leben. „Mein ganzes Leben sei ausgelöscht und das Leben unseres Herrn Jesus Christus sei mein Leben“ (OOCC IV,45). Seine Beziehung, seine Liebe, zum Herrn bestimmte sein ganzes Leben; er lebte es als Teilhabe am Leben Christi in allem und mit jedem.
„Gott ist seinem Wesen nach die Liebe; er ist immer um das Wohl eines jeden Menschen bemüht, und das ging so weit, dass er seinen eingeborenen Sohn sandte, um die Menschheit durch seinen Tod am Kreuz zu erlösen. Da also alle Menschen als Geschöpfe lebendige Abbilder der göttlichen Liebe sind, müssen alle nach ihren Möglichkeiten Gott lieben, indem sie ihren Nächsten lieben“. (OOCC IV, 308).
Was mich fast noch mehr beeindruckt und getroffen hat, ist, dass er dieses Leben mit Christus nicht für sich behalten, sondern mit allen teilen wollte. Gleichsam um zu sagen, dass das Leben Jesu in mir mich nicht von den anderen trennt, sondern mit ihnen verbindet, denn auch in ihnen lebt
Jesus; denn Jesus ist alles in allen.
„Gott hat uns mit seiner unendlichen Liebe und seinem unendlichen Erbarmen nach seinem Bild und Gleichnis geschaffen, damit wir ihm in aller Ewigkeit in Herrlichkeit ähnlich sind. Aus derselben unendlichen, liebenden Barmherzigkeit rief er den ungehorsamen Adam, und da er den so undankbaren und elenden Menschen liebte, versprach er ihm den Erlöser; als Erlöser aber seinen eigenen einzigen göttlichen Sohn, unseren Herrn, für uns Mensch geworden. Jesus Christus, wahrer Gott und wahrer Mensch ist unser mit Seele, Leib und Gottheit. Er gehört ganz uns: das ganze Leben Jesu Christi. Seine unendlichen Verdienste, seine vollkommensten Tugenden sind alle unser.“ (Vinzenz Pallotti, Gott, die unendliche Liebe, 22. Betrachtung)
Es gibt viele Worte des heiligen Vinzenz, die uns tief berühren, auch wenn wir sie viele Male wiederholen, denn dann erkennen wir, dass sie zu einem Kompass für unser Leben werden können, eine Richtschnur, die uns an das Hauptgebot erinnert: die Liebe zu Gott und zu unseren Schwestern und Brüder: „Die fromme Vereinigung hat kein anderes Ziel als die Beobachtung des ewigen Gesetzes der Liebe“ (OOCC IV, 317).
Ich glaube, dass das größte Geschenk, das wir unserem Gründer anlässlich des 22. Januar machen können, darin besteht, dass wir uns mit Gottes Hilfe neu entscheiden, das Leben Jesu als Grundregel unseres persönlichen Lebens und des Lebens unserer Gemeinschaft anzunehmen. Auf diese Weise wird der Tägliche Leitgedanke (die Memoria Pratica quotidiana Pallottis – OOCC III,34-39 – Bayer/Zweifel 275-278) mehr und mehr zu einer gelebten Erfahrung werden.
Natürlich habe ich manchmal den Eindruck, dass es einfacher wäre, die pallottinische Spiritualität als eine Form der Frömmigkeit zu betrachten, und sicherlich gibt es auch diesen Aspekt; aber in meinen Begegnungen mit Mitgliedern auf der ganzen Welt stelle ich fest, dass sie ein konkreter Weg der Bekehrung, der ständigen Hinwendung zur Frohen Botschaft Jesu ist.
„Daher müssen wir in den verschiedenen Situationen des Tages, bevor wir an die Arbeit gehen, erwägen, welche Gedanken unser Herr Jesus Christus hätte und welche Gefühle sein Herz empfände. … Mit einem Wort: in allem müssen wir uns vorstellen, unseren Herrn Jesus Christus sehen … unser Vorbild“ (OOCC III, 36).
Könnte dies nicht auch der tiefere Sinn dieses anderen berühmten Wortes unseres Gründers sein: den Glauben neu beleben und die Liebe neu entfachen?
Ich möchte meinen Beitrag mit einer Fürbitte aus dem Gebet der Gläubigen am Fest der Erscheinung des Herrn abschließen, und ich denke, dass er für die gesamte Gründung des Heiligen Vinzenz Pallotti, der Vereinigung des Katholischen Apostolats, von Bedeutung ist:
Beten wir für die Kirche und ihre Einheit: Jesus Christus, du Licht aller Völker, begleite den Weg deiner Kirche: gehorsam gegenüber dem Wirken des Geistes möge sie immer Zeugnis von der Liebe des Vaters geben und allen dein Evangelium des Heils verkünden. Amen!
Ein frohes Fest unseres Gründers
In herzlicher Verbundenheit
Donatella Acerbi UAC, Italien
Apostel heute
Im vergangenen Jahr haben uns unsere monatlichen Reflexionen aus aller Welt dabei geholfen, als Kirche in einem synodalen Geist zu leben und Monat für Monat ein bestimmtes Thema zu vertiefen. Wertvoll war die Mitarbeit vieler Brüder und Schwestern der Unio, die uns geholfen haben, in das „Jetzt“ Pallottis einzutreten.
Auch in diesem Jahr wollen wir im Einklang mit der Kirche jeden Monat Themen entwickeln, die uns zum Nachdenken und Beten anregen. Als pallottinische Familie fühlen wir uns inspiriert, diese Themen zu unseren eigenen zu machen und sie zu vertiefen, indem wir sie mit der pallottinischen Spiritualität verbinden.
Der obenstehende Beitrag für den Januar 2023 fordert uns auf, „Verkünder des Wortes zu sein wie der heilige Vinzenz Pallotti“. Unser Dank und unsere Gebete gehen an Donatella für ihre wertvolle Mitarbeit.
Allen ein frohes Fest zu Ehren unseres Gründers!
Schwester Helena M. Pimenta CSAC
Schwestern vom Katholischen Apostolat, Rom
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