Junge Menschen, die sich für die Kirche einsetzen
Aliah-Marie Huber leitet Messdienerinnen und Messdiener im Kirchort St. Marien an
Der Gottesglaube fällt nicht vom Himmel. Er wird von glaubwürdigen Menschen vorgelebt und vermittelt. Aliah-Marie Huber ist eine junge Christin, die der Religionsunterricht in der Erich-Kästner-Schule durch den damaligen Pfarrer von St. Marin, Pater Toni Schröers, beindruckt hat. Schon frühzeitig war sie bereit, einen Dienst in der Kirche zu übernehmen.
In einem katholischen Elternhaus in Limburg aufgewachsen, war es für sie selbstverständlich, nach der Kommunion als Neunjährige Messdienerin zu werden. Zweimal im Monat war sie samstagsabends in der Pallottinerkirche zu ihrem Dienst eingesetzt, der bis heute ein wichtiger Teil ihres Lebens geblieben ist. Nicht nur, dass sie regelmäßig ihre dienende Funktion ausübt. Die 21-Jährige ist im Laufe der Jahre zur führenden Ansprechpartnerin der Messdienergruppe des Kirchorts St. Marien geworden und übernimmt auch den Lektorendienst.
Derzeit ist Aliah-Marie zuständig für 29 Mädchen und Jungen, die abwechselnd für das sonntägliche Konventamt der Pallottiner um 9.30 Uhr und für den Gemeindegottesdienst um 11.30 Uhr eingeteilt werden können. „Wir haben eine Whatsapp-Gruppe. Die Kinder und Jugendlichen können sich freiwillig melden oder werden von mir angefragt“, erklärt Aliah-Marie, die den Pallottinerpater Sagar Mennekanti bei der Ausbildung der Neulinge unterstützt. Das beginnt in der Sakristei beim Anziehen der Gewänder und setzt sich in der Reihenfolge der assistierenden Tätigkeiten wie das Anreichen von Wasser und Wein, dem Gong bei der Wandlung oder mit den Kerzenleuchtern zum Evangelium fort, wie auch in der Frage, wer in den Momenten des Gottesdienstes an welcher Stelle steht oder kniet.
Als vor etwa drei Jahren kein Lektor für die Lesung und die Fürbitten zur Verfügung stand, übernahm Aliah-Marie auch diese Aufgabe und hat sie bis heute beibehalten. Dankbar ist sie heute noch dem im Ruhestand lebenden langjährigen Küster Bodo Becker, der ihr in jeder Frage ein hilfreicher Berater war. Was veranlasst eine Jugendliche, solche Dienste wahrzunehmen, um die sich heute in der Kirche niemand mehr reißt? „Mir liegt sehr viel an der Gemeinschaft der Menschen, die betend ihren Glauben bezeugen“, sagt die 21-Jährige und fügt hinzu: „Sie sind mir ans Herz gewachsen. Ich fühle mich wohl.“

Nach der Realschule schloss Aliah-Marie ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Kita ihres heutigen Wohnorts Flacht an und macht seit drei Jahren in der Marienschule die Ausbildung zur Staatlich anerkannten Erzieherin. Mit ihrer fürsorglichen Ader für junge Menschen ist sie zum Vorbild ihrer zehnjährigen Schwester Mayla-Sophie geworden, die von Pater Sagar am Sonntag unter den sechs Neuen in ihr dienendes Amt eingeführt wurden.
Der Kaplan dankt am Ende jeder heiligen Messe ausdrücklich dem Nachwuchs für den Einsatz, den die Gemeinde jeweils mit Applaus bekräftigt. „Heutzutage bedeutet es für viele Kinder ein Kampf, sonntags rechtzeitig aufzustehen und andere Wünsche zurückzustellen“, würdigte der Priester ihr Engagement. Den Wandel in der Gesellschaft kennt auch Aliah-Marie: „Noch vor 13 Jahren war es ganz normal, dass im Gottesdienst vier Messdienerinnen oder Messdiener anwesend waren. Heute sind es meistens zwei, manchmal nur einer.“ Es wäre wünschenswert, wenn sich wieder mehr Kinder und Jugendliche melden und mit der Kirche nicht nur Nachteile verbinden würden.
Die Messdiener erleben auch Gemeinschaft, sei es bei der Ministranten-Wallfahrt nach Rom, beim gemeinsamen Grillen oder Pizza-Essen. Am kommenden Samstag fahren 90 Messdienerinnen und Messdiener der Pfarrei „Heilige Katharina Kasper Limburger Land“ ins Phantasialand nach Brühl.

Bericht & Bilder (generativ erweitert): Dieter Fluck
Bildnachweis River Quest: „©Phantasialand“
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