„Wohin ich dich auch sende, dahin sollst du gehen"

Pater Dr. Benjamin Atanga geht zurück nach Kamerun

„Kapläne kommen und gehen, sind kaum länger als zwei Jahre da. Dass ich fünf Jahre und fünf Monate hier sein durfte, ist ein Geschenk Gottes.“ Das sagte Pallottinerpater Dr. Benjamin Atanga am Sonntag in seinem Abschiedsgottesdienst in der Pfarrkirche St. Marien. In der langen Zeit seines Wirkens war der 51-Jährige den Gläubigen zu einem vertrauten und beliebten Seelsorger geworden, dem sie beim anschließenden Empfang im Richard-Henkes-Saal ihre Wertschätzung entgegenbrachten und sagten, dass sie ihn nur ungern ziehen lassen.

Aus den Worten des Abschieds klang auch Verständnis für den Priester, der von seinen Vorgesetzten in sein Heimatland Kamerun zurückgerufen wurde, um dort an der Theologischen Hochschule in der Hauptstadt Yaoundé einen Lehrauftrag für Moraltheologie zu übernehmen, einer wissenschaftlichen Disziplin, in der er in Rom sein Studium mit der Promotion abschloss. Zudem wird er sich als Rektor der Pallottinergemeinschaft in Mfundiasi um seine Mitbrüder kümmern, dort als Kaplan in der Pfarrei Sankt Peter und Paul mitarbeiten und als Priester am Gymnasium, dem Henri-Vieter-College, tätig sein.

Atanga war 2004 in Yaoundé zum Priester geweiht worden und sieben Jahre in Deutschland. Dass er genau eine Woche nach dem Weltmissionssonntag wieder in die Welt hinausgeht, ist für ihn kennzeichnend für die Kirche und ihren Auftrag. Es erfülle sich einmal mehr sein Leitwort aus dem Buch Jeremia, das er sich bei seiner Primiz gegeben und ihn 17 Jahre begleitet habe: „Wohin ich dich auch sende, dahin sollst du gehen, und was ich dir auftrage, das sollst du verkünden…“.

Rückblickend stellte Atanga in seiner Abschiedspredigt fest: „Wir sind in fünf Jahren zu einer brüderlichen und schwesterlichen Gemeinschaft geworden.“ Äußerlich scheide er als Kaplan in St. Marien aus; entscheidend sei aber, was für einen Seelsorger wichtig ist und was bleibe, das Wort Gottes auszustreuen, Nächstenliebe zu verkünden. „Die Sprache der Menschen zu sprechen, ist mein Auftrag und dafür habe ich mir Vinzenz Pallotti zum Vorbild genommen. Er war bereit zu helfen, wo er gebraucht wurde und hatte immer weitere Menschen angesprochen, einander gut zu sein.“

Es sei eine Dankmesse, sagte Pater Benjamin. Er danke „für die erste Schule, die diese Gemeinde für mich war“. „Bei ihnen habe ich gelernt, Priester zu werden. Sie haben mir dabei sehr geholfen. Es war mir eine große Freude, ihnen zu dienen. Ich habe immer so gelebt, dass Gott in der Welt gegenwärtig ist, versucht, mein Bestes zu geben und mehr bekommen, als ich gegeben habe.“ Er bitte um Verzeihung für das, was er falsch gemacht habe oder besser hätte machen können. „Ich war glücklich, bei euch zu sein.“ Er werde sich gerne daran erinnern und „die Gesichter mitnehmen“. Mit großen Emotionen sage er nicht Adieu, sondern Auf Wiedersehen. Die Gemeinde dankte ihrem scheidenden Kaplan mit langem Applaus.

Für Pater Benjamin Atanga wird es in St. Marien keinen Nachfolger geben. Der künftige Leiter des Pastoralen Raums Limburg, Domkapitular Gereon Rehberg, bestätigte dem afrikanischen Priester, dass er stets das Menschliche in die Pfarrei hineingetragen habe. „Ich habe immer seine Gelassenheit bewundert, die ihn selbst in schwierigen Situationen ausgezeichnet hat“, bestätigte ihm der Dompfarrer.

Im Gottesdienst wie auch beim Empfang unterstrich der Kirchenchor mit ausgewählten Liedern seine Wertschätzung für Pater Atanga, der von den Sprecher*innen verschiedener Gemeindegremien mit persönlichen Worten gewürdigt und beschenkt wurde. Die Gemeinde dankte ihm unter anderem für seine Unterstützung bei dem Aufbau eines Pastoralteams ebenso wie für sein ansteckendes Lachen.

Bericht & Foto: Dieter Fluck

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