Publizistisch, pallottinisch, pastoral

Zum 70. Geburtstag von Pater Alexander Holzbach

Wenn Pater Alexander Holzbach etwas macht, dann macht er es von Herzen und mit Leidenschaft, ja mit Passion: Von Kindheit an wuchsen ihm die Pallottiner ans Herz, die ihm dann auch zu seiner zweiten Familie wurden. Fast zeitgleich mit seinem pallottinischen Werden, wuchs ein weiterer Trieb in seinem Herzen: die Publizistik. Dazu kommt sein Sinn für die Seelsorge und das Pastorale. Und so kann er nun an seinem 70. Geburtstag am 9. April auf viele Früchte seines Schaffens zurückblicken.

Die Druckerschwärze klebte Pater Alexander Holzbach schon zu Beginn an den Fingern wie der Weihrauchduft der Limburger Marienkirche. Nicht nur in der Pallottiner eigenen Redaktion von „das zeichen“ machte er bei einem Praktikum während des Theologiestudiums die ersten journalistischen Schritte. Um später in der Redaktion des „zeichen“ mitarbeiten zu können, entschloss er sich zuvor ein Redaktionsvolontariat zu machen. Die Wahl fiel auf den Rheinischen Merkur in Bonn, das damalige Flaggschiff der katholischen Publizistik. Besser kann es gar nicht kommen für einen jungen, talentierten Publizisten mit klaren christlichen Werten. Eine ganz neue Welt hat sich ihm durch diese Wochenzeitung eröffnet.

„In den 18 Monaten sollte ich eigentlich alle Ressorts kennenlernen“, erzählte Pater Holzbach einmal. „Im Feuilleton war ich nicht lange. Im Wirtschaftsressort war ich eher hinderlich, doch da waren sehr nette Kollegen. Und dann geschah es, dass die Mitarbeiterin, die die katholische Seite machte, mehrere Monate ausfiel. Ein anderer Redakteur übernahm den Bereich kommissarisch und holte mich dazu.“ Das große Los!

„Es ist ein Dienst“

So kam es, dass Pater Holzbach über ein Jahr lang unter der Woche in der Redaktion in Bonn arbeitete und am Wochenende von Rheinbach aus Gottesdienste in der Eifel feierte. „Es war eine sehr fruchtbare und schöne Zeit“, sagt er. 1987 trat er dann in die Redaktion der Zeitschrift „das zeichen“ in Limburg ein. „Nebenbei habe ich natürlich auch andere Dinge gemacht, wie Einkehrtage, Mitarbeit im Bistum und in Pfarreien oder die Begleitung von Pallottiner-Pilgerfahrten.“ 1991 wurde er Chefredakteur von „das zeichen“, 1996 kam dann die Redaktion von „Pallottis Werk“ dazu.

Publizistisch, pallottinisch und pastoral: So ist Pater Alexander Holzbach seither auf Achse. Denn auch Texte für die Zeitschrift zu schreiben, Korrespondenz zu führen und Leserbriefe zu beantworten, ist für den Ordensmann eine seelsorgerliche Aufgabe, genauso wie zu predigen oder Gespräche zu führen. „Es ist ein Dienst“, sagt er. Und egal ob Presseapostolat oder Pastoralarbeit – Pater Holzbach kennt dabei keinen Dienstschluss und keine Ausrede. Er ist eben mit Herzblut dabei.

Die gewählte Leitung der Niederlassung der Pallottiner in Limburg

Die Fürsorge des Hausvaters

Das gilt auch für seine damaligen und jetzigen Dienste als Rektor in Limburg und in Friedberg. Das Wort „Hausvater“ beschreibt dabei vermutlich am ehesten die Rolle, die der gebürtige Westerwälder auch jetzt wieder als Rektor in Limburg ausfüllt. Gerade die pflegebedürftigen Mitbrüder dort wissen seine Fürsorge zu schätzen. Und so kümmert er sich um die Gemeinschaft, fliegt als Provinzrat nach Afrika, hält Lesungen im Foyer Pallotti zur Weihnachtszeit und hält das Andenken des seligen Pater Richard Henkes hoch.

Was also ist nun zu sagen, über einen Mann in den besten Jahren, der die Kunst und gute Lyrik liebt, der den Menschen begegnen will und deshalb auch viel in der Stadt zu sehen ist, ob im Eiscafé oder der Pizzeria? Der als „zeichen“-Autor immer noch konzentriert und manchmal in Windeseile hintergründige Texte verfasst – wenn auch oft in letzter Minute? Der die schönen Künste und eine schöne Liturgie in St. Ottilien genauso genießt wie ein fröhliches Volksfest-Bierzelt und die Leichtigkeit Salzburger Cafés? Vielleicht das: Möge sein Schaffen zum Segen werden für andere Menschen. Mögen seine Samen in Wort und Tat aufgehen und Frucht bringen. Und möge er sich dieses offene Herz bewahren, das Kollegen wie Mitbrüdern Licht und Freude bringt. Wie heißt es so schön im Volksfest-Lieblingslied von Pater Holzbach? „Und dann die Hände zum Himmel, kommt lasst uns fröhlich sein.“

Frauengruppe verteilt an Mariä Himmelfahrt in der Pallottinerkirche St. Marien Limburg geweihte Kräutersträuße
Einweihung der Kathedrale in Maroua
Pater Alexander Holzbach SAC
Pater Alexander Holzbach SAC
Pater Alexander Holzbach predigt
Führung von Pater Holzbach durch die Kommunität
Der Provinzial und Pater Holzbach freuen sich über das Geschenk aus Nagpur
Pater Alexander Holzbach SAC
Die neue Provinzleitung der Pallottiner

Zur Biographie

Pater Alexander Holzbach stammt aus einem kleinen Westerwalddorf, 20 Kilometer von Limburg entfernt. Seine Eltern fuhren alle vier bis sechs Wochen nach Limburg in die Pallottiner-Kirche zu den feierlichen Gottesdiensten, so dass ihm die Gemeinschaft und vor allem ihre Liturgie von Kindesbeinen an vertraut war. Er besuchte das Spätberufenenkolleg der Pallottiner, das Bischof-Vieter-Kolleg, in Limburg. Und wie nebenbei lernte er dabei die Gemeinschaft kennen. Bald war klar: Alexander Holzbach will auch Pallottiner werden.

Es folgten das Noviziat in Untermerzbach und später das Theologiestudium in Vallendar. In seinem Freipraktikumlernte er sechs Wochen lang Verlag, Redaktion und Druckerei der Pallottiner in Limburg kennen. Ein richtungsweisendes Praktikum, das den jungen Pater später in die Publizistik und genau in diese Redaktion führen sollte, nachdem er zuvor noch drei Jahre Kaplan in Limburg war.

1991 wurde er Chefredakteur von „das zeichen“, 1996 kam dann die Redaktion von „Pallottis Werk“ dazu. Dann kam 2005 die Frage: Wer wird Rektor in Limburg? Und so wurde er Rektor und Redakteur.“ 2011 zog er mit der Redaktion im Zuge der Fusion von Norddeutscher und Süddeutscher Pallottiner-Provinz nach Friedberg um und wurde für neun Jahre Rektor der dortigen Hausgemeinschaft. Seit acht Jahren ist er als Provinzrat nun auch Mitglied der Provinzleitung und seit 2020 wieder Rektor in Limburg.

Einfühlsam, fröhlich, tatkräftig und mit priesterlichem Herz

Wer wie Pater Alexander Holzbach journalistisch unterwegs ist, der wird von seinen Mitschreibenden auch entsprechend journalistisch beobachtet. Eine kleine Auswahl an Weggefährten hat Erinnerungen, Würdigungen und Glückwünsche zu Papier gebracht, was das Porträt des Jubilars und Pallottinerpaters Alexander Holzbach abrundet und noch etwas würziger macht:

Vera Novelli

Zwei Eisbecher und zwei Portionen Spargel
„Obwohl ich meinen Beruf immer liebte, war ich als Journalistin und Autorin gezwungen viele Jahre „nur“ freiberuflich zu arbeiten; es gab zu der Zeit keine umfassende und gute Betreuung für meine drei Kinder. Deshalb kam ich in den Genuss vieler verschiedener Vorgesetzten. Einer der sympathischsten war Pater Alexander Holzbach SAC, damals Chefredakteur der Pallottinerzeitschrift „das zeichen“. Wir teilten eine ähnliche Art von Humor und eine große Liebe zur Muttergottes. Pater Holzbach war immer freundlich, kooperativ und auch mal großzügig, wenn ich wieder sehr knapp am Abgabetermin war. Er gab sogar zu, selbst meist „alles auf den letzten Drücker“ zu erledigen. Die regelmäßigen Konferenzen waren immer eine nette Gelegenheit einander wieder zu sehen und auch seine Mitbrüder zu begrüßen. Wir arbeiteten alle am Nachmittag, und am Ende des Tages kam das Highlight: gemeinsam ging es in ein feines Restaurant in der Friedberger Umgebung. Und jeder sah darüber hinweg, als ich einmal zwei Portionen Spargel aß und Pater Holzbach zwei Eisbecher.“
Vera Novelli, Redaktionsmitglied von „das zeichen“

Ein Hallo an jeder Ecke
„Lieber Alexander, ich bin von Herzen froh und dankbar, dass wir uns vor fast vierzig Jahren erstmals in der Redaktion des Rheinischen Merkur/Christ und Welt in Bonn kennengelernt haben. Zum Glück verloren wir uns nie aus den Augen. Mehr noch: Du warst mein journalistischer Weggefährte, hast mich begleitet als Ratgeber und Freund. Meine Eltern haben Dich sehr geschätzt und bewundert wegen Deines seelsorgerlichen Einfühlungsvermögens und Deiner Fröhlichkeit. Bei meiner Hochzeit in Hamburg warst Du unser Ehrengast. Und in der Sterbestunde meines Mannes hast Du mich nicht alleingelassen. Das werde ich Dir nie vergessen.
Mit allergrößtem Vergnügen erinnere ich mich an einen Besuch bei Dir in Deinem geliebten Limburg. Du führtest meinen Mann und mich durch diese schöne lebendige Stadt. Unentwegt wurde Dein Name gerufen. Ein Hallo an jeder Ecke, ein lieber Gruß, ein Schwätzchen mit dem „König von Limburg“. Jung und Alt, Frauen und Männer, auch Teenager, begegneten Dir freudestrahlend. Es war herrlich.
Behalte Deine Tatkraft, Deine Menschenliebe und Dein offenes priesterliches Herz. Alles Gute zum Geburtstag und stabile Gesundheit. Ich verspreche Dir, dass natürlich wieder eine Schwarzwälder Kirschtorte auf Dich wartet, wenn wir uns hoffentlich bald wiedersehen. Liebe Grüße aus Gengenbach im Schwarzwald.“
Ellen Dietrich, Autorin von „das zeichen“

Pater Dr. Jörg Müller SAC

In Hochform
„Hallo Alexander,
Du bist ein rühriger Textschreiber, ein mit allen Wassern genässter Literaturkenner, ein nie verlegenheitsgepeinigter Ideenfinder, einer, der sich Zeit lässt bis fünf vor zwölf, um dann in Hochform aufzulaufen. Beneidenswert. Da brauch ich doch bisschen mehr Vorlaufzeit. 70 Jahre, wow! Ich denke, du bist seit zehn Jahren sechzig. So faltenfrei und doch so vielfältig. Alles Gute! Jörg, der knackige Alte aus Freising.“
P. Jörg Müller, Mitbruder und Redaktionsmitglied von „das zeichen“

In derselben Mundart
Herrliche 70 – selbst ein paar Hände voll an Jahren älter – neige ich dazu zu sagen: Man müsste nochmal 70 sein! Offiziell muss man nicht mehr arbeiten, aber man könnte noch. Zu allem anderen bietet sich ab jetzt auch noch die Gelegenheit, weise zu werden.
Es heißt, des Menschen Blut erneuert sich alle sieben Jahre. Wer sich, wie Pater Holzbach zehnmal erneuert hat, muss sich mit 70 doch wie neugeboren fühlen! -Es ist der Lauf der Welt, dass Menschen kommen und gehen. Als Pater Wallhof (+2004) die ZEICHEN-Redaktion 1991 in Pater Holzbachs Hände übergab, spürte ich – ungelogen – einen Verlustschmerz; war doch die jahrelange Zusammenarbeit zuvor mit dem poetisch ambitionierten Menschenfreund überaus liebevoll und vertraut.
Wie würde der „Neue“ sich anlassen, würde er meine Schreibe ebenso mögen und mich weiter am ZEICHEN und ferment mitarbeiten lassen? Häufig, aber nicht immer, war er mit meinem Gedankensubstrat einverstanden, ferment zog sich ganz in die Schweiz zurück und der damalige Chefredakteur vergab keine Aufträge an Autoren außerhalb der Schweiz. Umso mehr konzentrierte ich mich auf die Zusammenarbeit mit Pater Holzbach, damals noch per Postversand und Faxen von Themenlisten und Manuskripten.
Unsere Zusammenarbeit erwies sich zum Glück für uns beide als angenehm und verlässlich, vielleicht auch, weil wir beide dieselbe Mundart beherrschen.
Nun ist er inzwischen herrliche 70 und hat seinerseits die Hauptlast der redaktionellen Arbeit auf Alexander Schwedas Schultern deponiert. Auch mit ihm gestaltet sich die Zusammenarbeit gut und erfreulich. Er und das ZEICHEN werden mich überleben, aber bis dahin hoffe ich noch auf ein paar gelungene Ausgaben, für die ich mich noch eine Weile ins Zeug legen will.
Dem glücklichen 70jährigen wünsche ich von Herzen alles Liebe und Gute, und dass er genügend Gleichmut besitzt, das Leben weiterhin auf sich regnen zu lassen, und dass er die Kraft hat, ein Mensch zu bleiben.
Herma Brandenburger, Autorin von „das zeichen“

Ausgewählte Häppchen und ein kleines Tralala
„Am liebsten höre ich die Plaudertasche!“ Alle lachen und jeder weiß, wer gemeint ist: Alexander Holzbach. Einem hellen „Hallo“, garniert mit allerlei süßen Schmeicheleien, lässt er meist eine längere unterhaltsame Erzählung folgen, um dann den Vorhang zu lüften und einen kurzen, aber nachhaltigen Sinn zu präsentieren. Mit bescheidener Eitelkeit etikettiert er gerne seine Rhetorik als „Tralala“. Ausgewählte Häppchen aus einem vielfältigen Wissens- und Erfahrungsschatz überraschen immer wieder sein Publikum, dem er dann selbst listig Neuigkeiten zu entlocken versucht. Sein Reden und Schreiben lässt Freude spüren, aber auch Tiefe.
P. Peter Hinsen, Mitbruder, ehemaliger KA-Chefredakteur  und Autor von „das zeichen“

Beitrag: Alexander Schweda
Bilder: Dieter Fluck (Titelbild), Pallottiner; privat

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