Macht hoch die Tür die Tor macht weit

Aus „Kirchenasyl“ wurde eine wohlklingende Partnerschaft

Weihnachten ohne Lieder, das kann sich kaum jemand vorstellen, selbst jene nicht, die ohne christlichen Glauben sind. Allein es gibt Unterschiede zwischen traditionellen besinnlichen Liedtexten aus dem religiösen deutschsprachigen Raum wie „Macht hoch die Tür die Tor macht weit“, „Es ist ein Ros entsprungen“ und jenen kommerziellen, zumeist anglizierten Schlagertönen von „Jingle Bells“ bis „White Christmas“. Kaum ein Schlagerstar dies- und jenseits des großen Teiches. der nicht versucht hätte, in der besinnlichen Zeit einen stimmungsvollen Beitrag für das geistige Wohlbefinden zu leisten.

Musikschulleiter Peter Schreiber (rechts) leitete das Bläserquartett im Kreuzgang der Pallottiner zu einem erhebenden Konzert, das zur auf das Weihnachtsfest einstimmte.

Wohlklingender Hauch abendländischer Weihnachtskultur

„Macht hoch die Tür“ dachte sich in diesem Jahr auch Pallottiner-Rektor Alexander Holzbach und öffnete vor dem vierten Advent letztmalig in diesem Jahr den Kreuzgang des Klosters in der Wiesbadener Straße. Zur Einstimmung auf das hohe kirchliche Fest hatte sich ein Bläserquartett der Kreismusikschule eingefunden. Die Posaunisten Peter Schreiber (Musikschulleiter) und Jakob Kellen sowie Hans Alexej Dolke und Felix Hanisch mit ihren Trompeten beschallten das von Arkaden umgebene Rund mit hierzulande traditionellen, aber auch internationalen Weisen. Das Ambiente des Kreuzgangs war erfüllt von einem wohlklingenden Hauch abendländischer Weihnachtskultur, angereichert mit glühweinseligen Kostproben, die von dienstbaren Geistern der benachbarten Buchhandlung für das leibliche Wohl serviert wurden.

Schönes nachbarschaftliches Verhältnis – seit 20 Jahren

Ohne dass es den Besucherinnen und Besuchern so recht bewusst wurde, markierte dieser kleine Event zugleich den Schlussakkord hinter die vor 20 Jahren begründete kulturelle Partnerschaft der pallottinischen Gemeinschaft mit der Limburger Kreismusikschule, kurz KMS genannt. Es war im Jahr 2004 als die Pallottiner der KMS in deren Zeit der akuten musikalischen Raumnot „Kirchenasyl“ in ihrer alten Druckerei gewährten. In der Folge entstanden nicht nur die Pläne für den Umbau der ehemaligen Oberscheune auf dem stillgelegten Wirtschaftshof des Klostergeländes zu einem Haus der Musik. Auf der Einweihungsfeier wurde 2007 wurde zugleich der Grundstein für ein wunderbares nachbarschaftliches Verhältnis gelegt.

„So, wie uns entgegengekommen wurde, kommen auch wir den Bitten der Pallottiner um musikalische Gestaltungen verschiedener Anlässe wie bei diesem Weihnachtskonzert gerne nach“, sagt auf Anfrage die stellvertretende KMS-Leiterin Andrea Heibel und fügt hinzu: „Manches Mal öffnen sich im Sommer die Fenster der benachbarten Alten- und Krankenstation, damit unsere Töne hinüberfliegen können. Oft stehen mobile Bewohner des Pallottiner-Seniorenheims mit ihren Rollatoren vor der Musikschule und freuen sich am musikalischen Treiben.“

Die herzliche Verbindung hat inzwischen auch dazu geführt, dass im Foyer Pallotti Fachliteratur und Noten bestellt werden können. In der Planung ist auch für das kommende Jahr wieder eine ganze Reihe gemeinsamer Veranstaltungen. Und nicht zuletzt gibt es die täglich neue und fröhliche Verbindung zwischen Frida, dem Pallottinerhund, und Lenny – dem Musikschulhund.

Bericht und Bild: Dieter Fluck

Das könnte Sie auch interessieren

Mitreden, Mitmachen, Mithelfen!

In Kontakt bleiben. Kostenlos 12 x pro Jahr!

Liken, kommentieren, abonnieren

Herzliche Einladung: Reden Sie mit!

Öffnen Sie sich Räume

Gemeinsam die Welt verändern!