Klangwelten - Programm

Klangwelten - ein spirituelles Angebot zum Innehalten

Pater Pieler macht Angebote für Menschen, die auf der Suche sind

Für alles Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit. An diese biblische Weisheit knüpft „Klangwelten“ an, ein meditatives Ereignis, das zum Innehalten und Nachdenken anregt. Vier Mal im Jahr lädt dazu der Pallottinerpater Bernhard Pieler Menschen ein, die sich – gleich welcher Glaubensrichtung sie angehören – für die Dauer von 30 Minuten auf ein spirituelles Thema einlassen möchten.

Zum ersten Mal nach der Coronapause hatten 40 Besucherinnen und Besucher den Weg in die katholische Kirche im Stadtteil Linter gefunden, wo der Seelsorger sie freudig mit den Worten willkommen hieß: „Corona hat freigeschaltet – Klangwelten haben eingeschaltet – und sie haben mitgeschaltet.“ – „Alles Geschehen in der Zeit hat seinen Klang. Ihn zu erleben, erfahren und wahrzunehmen, will Klang-Welten vermitteln“, ergänzte Pieler das Bibelwort und rückte mit „Laudato si“ zwei Worte in den Mittelpunkt. Mit drei Gongschlägen bindet er die Aufmerksamkeit der Beteiligten. Frank Sittel spielt eine Erkennungsmelodie auf der Orgel.

Eine Welt für alle bauen

„Mit Laudato si leitete Franz von Assisi in der Wende zum 13. Jahrhundert seinen Lobpreis auf die Schöpfung ein“, stellte Pieler den Begründer dieses Themas vor, der seinerzeit die wunderbaren Elemente der Schöpfung zwischen Himmel und Erde pries, obwohl schon damals Menschen leidvolle Erfahrungen mit Ohnmachtsereignissen machten. So hatten Seuchen ganze Landstriche und Städte entvölkert.

Mit „Laudato si“ sei aber auch der Titel der Sozial- und Umweltenzyklika von Papst Franziskus überschrieben, ein Lehrschreiben aus dem Jahr 2015, in dem er die Menschen in der „Sorge für das gemeinsame Haus“ aufrütteln wolle. Chorleiter und Musiker Christoph Hilfrich leitete mit feinfühlig interpretierten Kompositionen zu den kurzen Texten über, mit denen Pieler sein Publikum berührte, aber auch ermutigte, im Gefolge des Schöpfers an einer Welt für alle zu bauen.

Lebensgrundlagen, die wir nicht gemacht haben

Das neue Geistliche Lied „Mein Gott wie schön ist deine Welt“ greife das Thema auf. „Franz von Assisi könnte heute nicht verstehen, wie Menschen zerstören, verwüsten und eiskalt in Trümmer legen, was andere sich mühsam erbaut und erarbeitet haben, um mit anderen teilen zu können. Es geht doch darum, dass Erde und Schöpfung über den eigenen Tellerrand auch von anderen als schön und gut erfahren werden kann“, führte Pieler aus und gab zu bedenken: „Wir alle leben von Voraussetzungen, die wir nicht gemacht haben, womit die Bibel sich bestätigt: Ehe der Mensch ward und wurde, gab es den Garten, der er nicht gemacht hat, damit der Mensch als Mensch leben und Leben weitertagen kann.“

„Laudato si“ sei ein Thema, das in der Luft liegt, von dem Papst Franziskus sage, dass die Gesamtheit des Universums mit seinen vielfältigen Beziehungen den unerschöpflichen Reichtum Gottes am besten zeige. Dann stehe nicht die Frage an, ob rote oder schwarze Zahlen geschrieben werden, sondern wie Schöpfung selbst als Universum verstanden werden könne. Das Schreiben des Papstes lege den Schlüssel dafür mit dem Satz in die Hand lege: „Gott hat ein kostbares Buch geschrieben, dessen Buchstaben von der Vielzahl der im Universum vertretenen Geschöpfe gebildet werden.“

Der Pater schloss mit Rainer Maria Rilke: „Die meisten Menschen wissen gar nicht, wie schön die Welt ist und wie viel Pracht sich in den kleinsten Dingen offenbart: in einer Blume, einem Stein, einer Baumrinde oder einem Birkenblatt.“ Pieler entließ die Besucher mit dem Ausklang dreier Gongschläge und dem Hinweis auf eine Neuauflage der Klangwelten am 18. September, 17 Uhr, in der Linterer Kirche St. Johann Nepomuk“.

Sehnsucht nach Sinn und Spiritualität

Bevor Pater Bernhard Pieler nach einem reichhaltigen Arbeitsleben 2017 aus dem unterfränkischen Wallfahrtsort Kälberau nach Limburg zurückkehrte, war er unter anderem zwei Jahrzehnte Pfarrer in der Limburger Pfarrei St. Marien. Weil er die Erfahrung machte, dass viele Menschen mit der Liturgie nichts anfangen können, aber eine Sehnsucht nach Sinn und Spiritualität verspüren, möchte er Angebote machen.

In der Reihe Klangwelten, die er 2018 ins Leben rief, sieht der 92-Jährige eine gute Möglichkeit, in einer kurzen Kombination guter Worttexte zu unterschiedlichen Themen und Musik von ausgewählten Interpreten, Suchenden einen Zugang zu eröffnen. Das inzwischen bewährte Format hat der rastlose Seelsorger gemeinsam mit dem Organisten Frank Sittel entwickelt. Anlässe sind die Bußzeit vor Ostern, der Beginn der Sommerferien, zur Linterer Kirchweih im September und anlässlich des Volkstrauertages im November.

Klangwelten in Limburg an der Lahn
Sie gestalteten die „Klangwelten“ zum Thema Laudato si: Organist Frank Sittel, Pater Bernhard Pieler und Christoph Hilfrich an der Gitarre, von links.

Bericht & Bilder: Dieter Fluck
Das farbenfrohe Bild auf der Einladung mit dem Programm zu den Klangwelten wurde wie schon in den vergangenen Jahren von Sophia (13) und Anna de Bruin (10) aus Limburg gemalt.

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