"Wir sind stolz auf Euer Lebenswerk!"
Dankbarkeit und Wertschätzung für Jubilare in Limburg
Einmal im Jahr feiert das Limburger Missionshaus der Pallottiner ihre Jubilare. Geehrt werden an diesem Tag im Juni Patres und Brüder, die auf einen runden Jahrestag ihres Versprechens zurückblicken, nach den Regeln der Gemeinschaft zu leben (Profess) und/oder zum Priester geweiht wurden. Diese besonderen Ereignisse standen im Blickpunkt eines Festgottesdienstes in der Limburger Pallottinerkirche St. Marien.
Trotz des Priestermangels sind die Pallottiner in der komfortablen Lage, mit 15 Geistlichen am Altar Gottesdienst zu feiern. Als Hauptzelebrant war der Vizeprovinzial der Pallottiner, Pater Michael Pfenning aus Friedberg bei Augsburg, in die Domstadt gekommen. Das Konventamt wurde vom Kirchenchor St. Marien unter seinem neuen Leiter Christoph Hilfrich mitgestaltet.
Kirchenkrise annehmen: Wirkt da der Heilige Geist?
„Wir erleben zurzeit eine geballte Kirchenkrise. Ein Sturm fegt durch das Kirchenhaus. Es brennt. Die Menschen sind aufgewühlt und viele gehen auf Abstand“, beschrieb Pater Pfenning in seiner Predigt eine beklemmende Situation. In der Folge von Pfingsten stellte der Pater die Frage: „Erleben wir nun das mächtige Wirken des Heiligen Geistes?“ Er sprach sich dafür: „Wir müssen das spirituell deuten lernen: „Dieser Sturm wirbelt Komfortzonen durch die Luft. Erstarrtes und Liebgewonnenes wird weggerissen.“
Papst Franziskus habe den Mut, die Systemfrage zu stellen, „was den Missbrauch ausmacht und wie wir mit der Macht umgehen“. Das löse enorme Ängste aus und verunsichere Kardinäle, Bischöfe und weitere Amtsträger. „Ich habe die Hoffnung, da entsteht Kirche nochmals neu“, führte der Vizeprovinzial aus und stellte fest: „Wir erleben eine epochale Krise und erhalten die Gnade einer neuen Chance zur Transformation.“ Diese gelte auch für die pallottinischen Gemeinschaften.
Es geht um das Reich Gottes
Es werde nach Wirkfaktoren gefragt. Von Jesus Christus sei da kaum die Rede. „Für wen sind wir denn eigentlich unterwegs?“, fragte der Prediger und fügte an: „Wie wenig interessiert heute Menschen Kirchenpolitik und Organisation? Das führt uns zurück zum Grundauftrag. Der Geist hilft uns, die Wahrheit zu verstehen. Derzeit wird uns radikal gezeigt, dass die Kirche nicht dem Papst und den Bischöfen gehört.“ Es gehe nicht um die Kirche, sondern um das Reich Gottes.
Verbündete des Herrn, für eine Einheit in der Vielfalt
Nach Ansicht von Pater Pfenning bildet sich ein Netzwerk des Lebens und Segens im Heiligen Geist. „Das ermutigt, frei zu denken. Die Visionen Vinzenz Pallottis würden lebendig, Kirche werde neu. Konfessionsgrenzen würden relativ und dürften nachgeordnet sein. „Egal ob katholisch, evangelisch oder frei-evangelisch: wesentlich ist, dass wir Verbündete sind. Wir dürfen des Herrn Verbündete sein und träumen von einer neuen Einheit in der Vielfalt“, betonte der Redner.
Krise des Älterwerdens annehmen
Die Jubilare seien vor vielen Jahren angetreten, sich vom Herrn prägen zu lassen. Heute könnten sie stolz sein, dass sie durch ihre lebenslange Bereitschaft zum Dienen in sein Reich investiert haben. Der gelernte Krankenpfleger Michael Pfenning (Jahrgang 1959) wandte sich besonders an die Senioren, indem er Joachim Fuchsbergers Buchtitel „Alt werden ist nichts für Feiglinge“ zitierte und die betagten Mitbrüder ermutigte, auch die Krise des Älterwerdens anzunehmen. Dies sei eine Zumutung, die den Geist Gottes brauche. Pfenning: „Es gibt ein himmliches Anti-Aging-Mittel, das Dankbarkeit und Wertschätzung heißt“. Der Vizeprovinzial schloss seine Predigt mit einem Dank: „Ihr seid uns kostbar und wir sind stolz auf euch und euer Lebenswerk.“
Die Jubilare
Ihre Profess vor 65 Jahren feiern die Patres August Grezinger, Werner Nakott und Bernhard Pieler. Vor 60 Jahren: Bruder Albert Franzen; vor 55 Jahren Pater Karl Schmickler und die Brüder Hubert Müller, Lorenz Rademacher, Hans-Gerd Stüer. Vor 45 Jahren legte Pater Peter Hillen sein Klosterversprechen ab, vor 40 Jahren die Patres Bernhard Scheloske und Wolfgang Dutzi; vor 25 Jahren die Patres Ralf Büscher, Willi Sytko und Santiago-Estéban Juàrez Fuertes.
Priesterjubiläen feiern Josef-Hermann Roth und Erwin Immekus, die vor 65 Jahren geweiht wurden. Raimund Weber und Dr. Alfons Weiser vor 55 Jahren; Karl Schmickler, Norbert Hannappel und Friedrich Weiland vor 50 Jahren sowie Willi Landwehr und Peter Hillen vor 40 Jahren.
Text: Dieter Fluck
Bilder: P. Santiago Juárez Fuertes SAC
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