Vor dem Ernten steht das Pflanzen
Unser Alltag und unser Gemeinwohl lebt von Wohlwollen und Dankbarkeit
Dankbar sein, dieses Wort ist Anfang Oktober bei mehreren Anlässen zu hören und zu lesen. Anlass gibt das Erntedankfest, eine religiöse Tradition, die in katholischen Kirchen am ersten Sonntag im Oktober gefeiert wird. Es gilt, die Menschen daran zu erinnern, Gott für die Ernte und seine Gaben zu danken. Längst ist dieser Brauch auch im weltlichen Bereich angekommen. Das Bewusstsein, Dank zu sagen für die Feld- und Gartenfrüchte ist in unseren Tagen der Ernteausfälle durch Wetterkapriolen infolge des Klimawandels aktueller geworden denn je.
Vor den Altären in den Kirchen hatten Ehrenamtliche eine Auswahl an Obst und Gemüse, Kartoffeln, Maiskolben und anderes mehr dekoriert, um die Bedeutung des Festes für alle sichtbar werden zu lassen. „Wer denkt, der dankt. Und dankbare Menschen sind zufriedener“, sagte Domkapitular Gereon Rehberg. Der Priesterliche Leiter der Großpfarrei „Heilige Katharina Kasper Limburger Land“ weitete in seiner Predigt in der Pallottinerkirche des Kirchorts St. Marien das Danksagen für die Früchte der Erde auch auf andere Lebensbereiche aus und warb für eine Atmosphäre wertschätzender Dankbarkeit untereinander.
Der Pfarrer gab den zahlreichen Gottesdienstbesuchern Inspirationen zum Danksagen für ganz unterschiedliche Anlässe mit auf den Weg; denn Danke zu sagen habe sich nicht mit dem Erntedankfest erledigt. „Wo ein Mensch seine freie Zeit investiert, da fehlt oft der Dank“, beklagte Rehberg. Erntedank lade auch zu der Fragestellung ein: Wo bleibt mein Verständnis gegenüber anderen? Wo kann ich selbst fruchtbringend tätig werden? Wer sich am Abend bewusst mache, wofür er sich im Guten verwendet habe, werde nicht undankbar sein.
So gelte es, sich dankbar für persönliche Früchte zu zeigen, auch wenn sie oft auf steinigen und staubigen Äckern unseres Alltags wachsen. Rehberg segnete die in der Pallottinerkirche reichhaltig dargebotenen Feldfrüchte und sprach zugleich die Hoffnung aus, dass die kürzlich auf dem Schlossweinberg von Bischof Georg Bätzing eingesegneten, frisch gepflanzten Reben, einst eine reichhaltige Ernte hervorbringen mögen.
Beitrag & Foto: Dieter Fluck
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