Frauengruppe verteilt an Mariä Himmelfahrt geweihte Kräutersträuße
Feldblumen und Kräuter werden als Zeichen für die Schönheit der Schöpfung gesegnet
Am 15. August hat die katholische Kirche ihr höchstes Marienfest, die „Aufnahme Mariens in den Himmel“ gefeiert, volkstümlich „Mariä Himmelfahrt“ genannt. In der römischen Kirche wird dieses Fest seit dem siebten Jahrhundert begangen, eine Tradition, die sich bis heute erhalten hat.
An der Wallfahrt am vergangenen Sonntag auf dem Herzenberg in Hadamar nahmen einige hundert Gläubige teil, so viele wie schon lange nicht mehr. Den Festgottesdienst leitete der Hamburger Weihbischof Horst Eberlein, ein Freund des im Ruhestand lebenden einheimischen Priesters Reinhold Kalteier und des Herzenberges, der eigens zu diesem Anlass aus dem Erzbistum in die Fürstenstadt gekommen war. Ein großer Kirchenchor, der von Bläsern begleitet wurde, trug zur Feier des Tages bei, der am Nachmittag mit einer Marienvesper ihren Ausklang fand.
Eine gefüllte Marienkirche erfreute auch die Pallottiner, wo der Gottesdienst am Dienstagabend vom Rektor des Missionshauses in Limburg, Pater Alexander Holzbach, unter Teilnahme mehrerer Mitbrüder gefeiert wurde. Dort trug die Schola zur Gestaltung bei. Einen Sonderapplaus verdiente sich die Frauengemeinschaft des Kirchorts St. Marien, die in stundenlanger Arbeit duftende Kräuter von den Wiesen gesammelt und zu Sträußchen gebunden hatten. Die Frauen zogen mit einem Dutzend proppenvoller Körbe vor den Altar, wo die Kräuter gesegnet wurden, um nach dem Gottesdienst allesamt verteilt zu werden.
In vielen Gegenden ist Mariä Himmelfahrt mit Bräuchen verbunden, so auch mit Prozessionen und Wallfahrten. Dazu gehören auch Kräuterweihen: Feldblumen und Kräuter werden als Zeichen für die Schönheit der Schöpfung gesegnet und als Heilkräuter verwendet. Sie zieren die Wohnungen der Gläubigen und werden an kranke Menschen verteilt.
Zahllose Gläubige wenden sich in Kummer und Not an die Mutter des Erlösers, die als „Königin der Apostel“ und Fürsprecherin mehr als jede andere Heilige angerufen und verehrt wird. Das bezeugen auch zahlreiche Votivtafeln mit Aufschriften wie „Maria hat geholfen“ oder „Der lieben Gottesmutter zum Dank“, die an der Herzenbergkapelle angebracht worden sind.
Bericht & Bilder: Dieter Fluck
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