Pallottiner-Jubilare für Lebensleistung geehrt
Provinzial Markus Hau: „Sie haben viele Schwellen in neue Räume überschritten“
Einmal im Jahr lassen die Pallottiner im Limburger Missionshaus ihre Jubilare hochleben. An diesem Dreifaltigkeitssonntag standen sechs Senioren im Blickpunkt des gut besuchten Konventamts in der Klosterkirche des Kirchorts St. Marien. Ihnen zu ehren war Provinzial Pater Markus Hau aus dem Provinzialat in Friedberg bei Augsburg angereist. Zur feierlichen Mitgestaltung trug die Choralschola bei.
Schwellen zu Lebensräumen überschritten
„Meine Mutter würde sagen: ‚Was hast du denn da schon wieder angeschleppt?‘ begann der Obere der Pallottiner seine Predigt und hielt eine Holzplanke in die Höhe. Es handelte sich um die Türschwelle eines alten Bauernhauses, mit der Pater Hau ihre Bedeutung für das Überschreiten in Räume bildlich darstellte. „Vor wie vielen Schwellen habt ihr in eurem langen Leben gestanden – aus Furcht oder Ehrfurcht? Welche Räume habt ihr schon durchschritten?“ – fragte der Laudator. „Über die erste Schwelle seid ihr ja zu den Pallottinern gegangen. Man steht vor Erwartungen, Krisen, Krankheiten, Bedürfnissen, Erfolgen. Das betrifft uns alle“, sagte Markus Hau und regte die Gläubigen zum Nachdenken an: „Wo haben sie scheu oder schmerzhaft vor Angst- oder Hemmschwellen gestanden, um in einen neuen Lebensraum einzutreten, begleitet von Neugierde oder Furcht?“
„Christus schreitet durch das Tor der Hoffnung“ und so habe Papst Franziskus in diesem Jahr dazu aufgefordert, Pilger der Hoffnung zu sein. Mit dem Überschreiten der Schwelle öffne sich eine Tür der Hoffnung. Die Jubilare hätten ihr Ja zu Christus weitergetragen, auch in schweren Zeiten. „Bedrängnis bedingt Geduld. Daraus entsteht Bewährung, gibt Kraft, Hoffnung und öffnet Türen“, sagte Hau. So seien die Jubilare für ungezählte Menschen Zeugen und Pilger der Hoffnung geworden, stets in dem Bewusstsein, dass sie Jesus als ein Bruder begleitet, mit ihm vor der Schwelle stehen, die Hoffnung nie aufgegeben und mit der Kraft des Heiligen Geistes den Zugang zum Leben erfahren haben.
Die Jubilare der Pallottiner
Geehrt wurden: Pater Norbert Hannappel (82) aus Steinefrenz im Westerwald, der vor 60 Jahren die Profess ablegte, also bei den Pallottinern eintrat und 1969 zum Priester geweiht wurde. 23 Jahre war er in der Jugendbildungsstätte in Olpe tätig, absolvierte das Studium der Diplompädagogik, war Vizeprovinzial, neun Jahre Provinzialrektor in Limburg und zwei Jahre Missionssekretär, sodann Archivar im Generalat in Rom.
Pater Hermann Sackarend (86) trat 1961 bei den Pallottinern ein und empfing vor 60 Jahren die Priesterweihe. Er war Erzieher am Internat in Rheinbach, danach in der Volksmission tätig, Pfarrer in Wiesbaden, danach in Bad Zwischenahn.
Pater Benno Schator (88) stammt aus Regertelen in Ostpreußen. Auch er ist seit 1961 Pallottiner. Nach seiner Priesterweihe vor 60 Jahren war er fünf Jahre Kaplan in Limburg, später als Erzieher im Internat in Rheinbach. Seine Stationen als Pfarrer waren Olpe, Kälberau und Hamburger Pfarreien.
Pater Josef Wirfler (88) stammt aus Langendernbach. 1961 wurde er Pallottiner und vor 60 Jahren zum Priester geweiht. Er war Kaplan in Oberhausen, Erzieher im Internat in Rheinbach, 24 Jahre Pfarrer in Olpe, dann 21 Jahre in Völklingen.
Pater Heinz Goldkuhle (74) aus Vallendar ist seit 1980 Pallottiner und seit 40 Jahren Priester. Er war in der Jugendarbeit in Olpe und im Leitungsteam des Katholischen Forums Dortmund eingesetzt, später Hausrektor in Friedberg und Pfarrer in Hamburg, schließlich acht Jahre bis 2021 Flughafenseelsorger in Frankfurt.
Bruder Gerhard Klotz (84), der in Koblenz das Licht der Welt erblickte, legte die Profess vor 65 Jahren ab. Er ist Landwirtschaftsmeister, Forstbeauftragter und Jäger in Diensten der Pallottiner. Mit seinem beruflichen Sachverstand wirkte er ehrenamtlich über Jahrzehnte in der Region Limburg-Weilburg als Mitglied mehrerer Fachausschüsse mit, unter anderem im Prüfungsausschuss für den landwirtschaftlichen Nachwuchs.

Bericht & Fotos: Dieter Fluck
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