Bruder Harrybert Scholer SAC

Pallottinerbruder Harrybert ist Gärtner und Altenpfleger

Viele, vor allem ältere Hausbesitzer, suchen händeringend einen Gärtner. Die Limburger Pallottiner brauchen sich keine Sorgen zu machen. Vor einem Jahr ist Bruder Harrybert eingezogen, der das Gelände rings um das Missionshaus mit dem Park entlang der Wiesbadener Straße in Ordnung hält. Und da er eine Vorliebe für Rosen hat, wird es im nächsten Sommer noch mehr blühen als das schon bisher der Fall war. „Ein echter Gewinn für uns“, sagt Rektor Alexander Holzbach.

Dass Bruder Harrybert mit seinem Dienst das Limburger Missionshaus unterstützt ist dem Umstand zu verdanken, dass die Pallottiner ihre Niederlassung in Rheinbach (Rhein-Sieg-Kreis) mangels Nachwuchs im Februar vorigen Jahres schließen mussten. „Zwei Jahrzehnte war ich am Vinzenz-Pallotti-Kolleg in Rheinbach, dort als Gärtner, im Speisesaal und als Küster eingesetzt“, blickt der 60-Jährige mit etwas Wehmut zurück und sagt: „In Indien und Afrika haben wir viel Zuwachs, in Deutschland leider nicht.“

Inspiriert von Vinzenz Pallotti

An seiner neuen Limburger Wirkungsstätte gefällt es ihm inzwischen auch sehr gut. „Der Umzug war für mich keine große Umstellung; denn ich kannte viele Mitbrüder von früher. Schließlich sei ihm die Nähe zu seiner saarländischen Heimat ebenso wichtig. Dort erblickte Harrybert Scholer in Dillingen, im Landkreis Saarlouis, als ältester von zwei Buben in der religiösen Familie eines Hüttenarbeiters das Licht der Welt und absolvierte nach dem Schulbesuch seine Gärtnerlehre in einer Baumschule.

Mit den Pallottinern war er als Jugendlicher rein zufällig in Kontakt gekommen. „Auf einem Spaziergang mit unserem Hund hatte ich eine Nachbarin mit ihrem Hund getroffen, die ‚Das Zeichen‘, die Monatszeitschrift der Pallottiner, austrug. Sie hat gesagt, dass sie das nicht mehr machen könne und mich gefragt. Ich habe das dann übernommen.“ Seine Oma hatte ihm das Buch „Ein Priester ruft den Laien“ zum Lesen gegeben. „Dann war ich mal für eine Woche im Urlaub bei den Pallottinern in Limburg gewesen. Das hat mir gut gefallen. Die Arbeit mit den Brüdern und die Idee von Pallotti haben mich inspiriert“, berichtet der jetzt 60-Jährige.

Talente zur Verbreitung des Glaubens einbringen

Die Idee Pallottis, dass sich jeder, sei er Priester oder Laie, als Apostel verdient machen kann, wenn er mit seinen Talenten, seiner Bildung, beruflichen Fähigkeiten und Gebeten mithilft, dass der Glaube an Jesus Christus in der ganzen Welt verbreitet wird, das hatte den jungen Harrybert angetrieben. 1982 begann er in Untermerzbach sein Noviziat, die Vorbereitung auf das Ordensgelübde, und kam zwei Jahre später nach Limburg, um fünf Jahre in der damals noch großen Pallottiner-Gärtnerei zu arbeiten.

Doch dabei sollte es nicht bleiben; denn der Saarländer zeigte weitere Talente, die ihn 1989 zu den Franziskanerinnen nach Frankfurt führten, wo er eine Lehre als Altenpfleger machte. Danach war sein Einsatz für zwei Jahre auf der Senioren- und Krankenstation des Limburger Klosters gefragt. Dass Harrybert Scholer für viele Dienste zu begeistern ist, das bewies er auch auf seinen nachfolgenden Einsätzen als Sakristan (Küster) von 1993 bis 1997 in Olpe und weitere vier Jahre als Gärtner auf dem Hochschulgelände der Pallottiner in Vallendar.

In den Wintermonaten, da draußen nicht mehr viel Arbeit anfällt, macht sich der drittjüngste Bewohner des Limburger Missionshauses als Mann für alle Fälle verdient. „Ich helfe, wo ich gebraucht werde. Mal müssen Tische und Stühle im Pater-Henkes-Saal gestellt werden. Jüngst habe ich dem Küster beim Binden des Adventskranzes geholfen und nun ist der Aufbau der Weihnachtskrippe dran“, sagt der Mann mit dem ihm eigenen ansteckenden Humor, der aus seiner Sympathie für Bayern München keinen Hehl macht, gerne Schlagermusik hört, Fahrrad fährt und sich für das „Alleh hopp!“ der Faasenacht begeistern kann.

Dass sein Herz noch immer für seine Heimat schlägt, hat Bruder Harrybert auch in einem Gedicht zum Ausdruck gebracht, in dem er das Saarland hochleben lässt. Dafür hatte ihm der damalige Ministerpräsident Tobias Hans ein Dankschreiben geschickt. Für den Pallottiner ist es wichtig, dass ihm die Arbeit nicht ausgeht. „Bei uns gibt es keine Altersgrenze. Wir arbeiten so lange wie wir wollen und können“, sagt er und lacht.

Bericht & Bilder: Dieter Fluck

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