Seine Urne bekommt einen neuen Platz in der Kirche
Gedenktag für Richard Henkes in Limburg
Mit großer Freude erwarten die Pallottiner, ebenso ihre Freunde und Gönner außerhalb des Missionshauses in Limburg, die Katholiken der Pfarrei „St. Marien“ sowie das Bistum Limburg die Seligsprechung des Westerwälder Paters Richard Henkes, die im Herbst dieses Jahres im Limburger Dom vollzogen wird. Die Vorbereitungen laufen auf allen Ebenen. Ein großes Fest soll das Leben und Wirken des Märtyrers der Nächstenliebe würdigen, der 1945 im KZ Dachau bei der Pflege von Typhuskranken sein Leben opferte.
Seinen Todestag, der sich am 22. Februar zum 74. Mal jährte, nahmen seine Mitbrüder am Sonntag zum Anlass, Pater Henkes allen Interessierten in einer Sonderveranstaltung vorzustellen und seiner zu gedenken. Es war der 29. und zugleich letzte Gang zu seinem Grab auf dem Friedhof der Gemeinschaft. Wie der Rektor des Missionshauses, Pater Leo Wiszniewsky, den Teilnehmern der Feierstunde mitteilte, werde die Urne einen neue Standort in der Pieta-Kapelle der Pallottinerkirche einen neuen Platz finden. Dort wird Richard Henkes den Besuchern bisher durch ein Ölgemälde der Künstlerin Beate Heinen und ein angebotenes Faltblatt in Erinnerung gerufen.
Es solle und dürfe beim Staunen über das heroische Leben von Pater Henkes aber nicht bleiben, führte Wiszniewsky aus und betonte: „Indem wir seiner in der Nähe der Urne gedenken, werden wir uns besser an ihn erinnern, wird er umso lebendiger, anschaulicher und vorbildlicher für uns. Beim Verweilen vor seiner Urne sind wir eingeladen, uns für seine Überzeugungen und Werte zu interessieren, sie uns zu eigen zu machen, in der Gegenwart mitzuteilen und zu praktizieren.“
Die Urne mit der Asche von Pater Richard Henkes war am 7. Juni 1945, etwa einen Monat nach Kriegsende, auf verschlungenen Pfaden nach Limburg gekommen und wurde dort im Beisein seiner Familie und der Mitbrüder auf dem Klosterfriedhof feierlich beigesetzt. Es war der 20. Jahrestag der Primiz, die er in seiner Westerwälder Heimatgemeinde Ruppach gefeiert hatte. Am 1. November 1990 wurde die Urne in die Gruft der Limburger Pallottinerbischöfe umgebettet.
In der vorangegangenen Informationsveranstaltung in dem nach Pater Richard Henkes benannten Saal, der früheren Unterkirche, lud Dr. Hubert Lenz dazu ein, mehr über das Leben, Wirken und die Spiritualität dieses ‘Boten der Menschlichkeit und Märtyrers der Nächstenliebe‘ zu erfahren. Als Grundlage diente dem Professor der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar das in der Pieta stehende erwähnte Ölgemälde.
Rund um das Bildnis des Märtyrers hat die in der Nähe von Maria Laach lebende Künstlerin Beate Heinen die Lebensstationen des Geistlichen dargestellt. Ausgehend vom Ursprung seines Handelns, wie Jesus sein Ohr für Gottes Wort öffnet, zeigt sie ihn als den Menschen zugewandter Lehrer und Seelsorger; so auch den mutigen Pater, der den gottlosen Nazis das Kreuz als Zeichen seiner christlichen Überzeugung entgegenhält. Es werden seine Zuwendung zu den Mitgefangenen und sein Einsatz für Versöhnung vor Augen geführt wie auch seine Versorgung der kranken und pflegebedürftigen Mithäftlinge. Stacheldraht durchzieht das gesamte Bild und durchbohrt das Herz des nur 45 Jahre alt gewordenen Priesters.
„Gott ist mir hier näher wie in keiner Zeit vorher“, ist eine Nachricht Henkes aus der Baracke der Typhuskranken überliefert, die er nach zehnwöchigem Aufenthalt nicht überlebte. Henkes zu Ehren ist ein Lied entstanden, das die rund 100 Anwesenden, darunter Verwandte des Paters, in der Gedenkfeier sangen und das Vermächtnis seines Glaubenszeugnisses im Gebet vertieften. Zur inspirierenden Begegnung mit Pater Richard Henkes halten die Pallottiner Informationsmaterial bereit. Gerold Sprenger, berichtete als Sprecher einer eigens gebildeten Arbeitsgruppe über die Vorbereitungen der Kirchen- und Zivilgemeinde für die Feiern in Henkes‘ Heimatgemeinde Ruppbach-Goldhausen.
Text und Bilder: Dieter Fluck
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