Uraufführung von Abgerungen ein Stück über Richard Henkes

Pater Henkes begeistert Theatergäste

Ein-Person-Theaterstück "Abgerungen" berührt Zuschauer

Warum entscheidet sich ein Mensch, sich der Gefahr auszusetzen sich selbst mit einer tödlichen Krankheit anzustecken? – Warum sagt und tut er Dinge, die den Machthabern nicht gefallen und ihn ins Gefängnis und schließlich ins KZ bringen? Was treibt ihn dazu?

Leben, Ringen und Zweifeln grandios ins Wort gebracht von Boris Weber (Autor und Regisseur) und Frank Musekamp (Schauspieler): Das war der Donnerstagabend in der Pallottikirche in Vallendar.

Ein junger Mann – in Punkeroutfit – versucht, sich dem Leben und Wirken von Pater Henkes zu nähern und gerät selbst zunehmend in dessen Bann. Er ist beauftragt ein Stück zu schreiben über Pater Richard Henkes, der im Februar 1944 im KZ Dachau starb. Nun soll er selig gesprochen werden. Tut der junge Mann es zunächst des Geldes wegen, fasziniert ihn Henkes doch immer mehr: Einer, der sein Leben hingibt für Kranke, die ihm fremd sind. Einer, der sich mit den Mächtigen anlegt, dessen Credo ist: „Einer muss ja die Wahrheit sagen.“ Einer, der gegen Euthanasie predigt und sie als das benennt, was sie ist: „Mord an Wehrlosen“.

„Das verlangt Respekt!“, so der junge Mann in dem Stück. „Das Warum tritt in den Hintergrund und er (Henkes) entschließt sich radikal für Gott und findet Zuflucht bei ihm… mit allen Konsequenzen“. Richard Henkes hat sich dazu auch erst durchgerungen – nicht ohne großen Kampf – keine leichte Entscheidung.

Ob dies ein Weg für alle ist, lässt das Stück offen. Aber es inspiriert, darüber selbst ins Nachdenken zu kommen. Die Fragen sind heute so aktuell wie damals: Wahrheit in Zeiten von Fake-News; Einstehen für seine Überzeugung gegen den Zeitgeist; Umgang mit Kranken, Hilflosen, Menschen mit Behinderung… In vielem finden sich Parallelen. Und wenn man auf die Zuschauer sah, war auf manchem Gesicht die Frage zu sehen: Wie würde ich mich entscheiden?

Am Ende geht Henkes in die Typhus-Baracke, die Tür schließt sich. Stille….
In der Pallotti-Kirche kann man eine Stecknadel fallen hören, bis nach einigen Minuten nicht enden wollender Beifall einsetzt, der die über 150 Besucher nicht auf den Stühlen sitzen bleiben lässt.

Gerührt und ebenfalls sichtlich ergriffen bedankten sich Pater Hubert Lenz und Sonja Kirst beim Autor und Regisseur Boris Weber aus Neuwied und dem Schauspieler Frank Musekamp für ihr Engagement und die beeindruckende Inszenierung.
„Biographien solcher Menschen hören sich ja oft glatt an. Das Stück hat es geschafft, das Leben und Ringen von Pater Henkes deutlich sichtbar zu machen. Es war grandios. Der ganze Mensch wurde für mich lebendig“, so ein sichtlich berührter und begeisterter Besucher der Uraufführung.
Beim anschließenden Umtrunk nutzten viele Besucher die Gelegenheit mit Autor und Schauspieler, aber auch untereinander ins Gespräch zu kommen. Dabei war vor allem immer wieder zu hören: „Grandios und sehr beeindruckend. Ich bin froh, dass ich hier war.“

Schon an den folgenden Tagen kamen trotz Hitze, stehender Luft und schönstem Biergartenwetter über 400 Personen zu zwei Aufführungen in Lahnstein, die sich ebenso berührt und beeindruckt zeigten, wie das Publikum am Vorabend.

Abgerungen Dank an den Autor und den Schauspieler für ihr Engegement
Pater Prof. Hubert Lenz SAC und Frau Sonja Kirst dankten dem Autor und Regisseur Boris Weber sowie dem Schauspieler Frank Musekamp bei der Uraufführung in Vallendar für ihren persönlichen Einsatz und die beeindruckende Theaterinszenierung.

Weitere Aufführungen von "Abgerungen" mit Frank Musekamp

22.08.2019, 19:30 Uhr – Uraufführung: Pallottikirche, Vallendar

25.08.2019, 19:30 Uhr – Aula des Johannesgymnasiums Lahnstein

26.08.2019, 09:35 – 10:25 Uhr, Aula des Johannesgymnasiums Lahnstein

01.09.2019, 19:30 Uhr – St. Peter in Ketten, Montabaur

02.09.2019, vormittags – St. Peter in Ketten, Montabaur (genaue Uhrzeit wird noch bekanntgegeben)

09.09.2019, 16:00 Uhr – Marienkirche, Wiesbadenerstraße 1, Limburg (Pallottiner)

12.09.2019, 15:00 Uhr – evangelische Kirche, Bahnhofstraße 1, Limburg

12.09.2019 – 19:00 Uhr – evangelische Kirche, Bahnhofstraße 1, Limburg

30.10.2019, 19:00 Uhr – Erbach (bei Eltville/Rheingau)

Weitere Termine werden auf der Internetseite der WeG-Initiative „Glaube hat Zukunft“ zeitnah bekanntgegeben.
Nach Absprache sind bis Ende Oktober 2019 auch an anderen Orten Aufführungen möglich. Weitere Informationen, Voraussetzungen und Preise gibt es auf der Webseite der Vallendarer WeG-Initiative.

Szenenbild aus "Abgerungen" von Boris Weber"
Szenenbild aus "Abgerungen" mit dem Schauspieler Frank Musekamp
Begeisterte Besucher bei der Uraufführung von Abgerungen
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Text: Andrea Windirsch
Fotos und Video: Timo M. Keßler

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