Kardinal Kurt Koch bei einem Vortrag in der Aula der Hochschule in Vallendar. Im September spricht er als Delegat des Papstes in Limburg P. Richard Henkes selig. Foto: Verena Breitbach/PTHV

Kardinal Kurt Koch spricht Pater Henkes selig

Das Bistum Limburg und die Pallottiner freuen sich: Kardinal Kurt Koch aus Rom wird als Delegierter des Papstes unseren Mitbruder Pater Richard Henkes am Sonntag, 15. September, in Limburg seligsprechen.

Die Eucharistiefeier mit dem Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen beginnt um 14.00 Uhr im Limburger Dom. Anschließend laden Diözese und Pallottiner zum Pater-Richard-Henkes-Fest in den Bischofsgarten am Roßmarkt ein. Den Abschluss der Feierlichkeiten bildet ein Abendlob um 19.00 Uhr in der Pallottinerkirche St. Marien (Wiesbadener Straße 1). Die Seligsprechung von Pater Henkes wird die erste Seligsprechung sein, die im Bistum Limburg gefeiert wird.

„Die Seligsprechung von Pater Henkes soll ein Fest für die Pallottiner, für das Bistum, für die Heimat des neuen Seligen, Ruppach-Goldhausen im Westerwald, und für die tschechischen Gäste werden“, sagt Bischof Dr. Georg Bätzing. Für ihn ist Henkes, der wegen regimekritischen Predigten verhaftet wurde und sich freiwillig im Block 17 im Konzentrationslager Dachau einschließen ließ, um sich um typhuskranke Menschen zu kümmern, ein Märtyrer der Menschlichkeit. Er habe sich der Bevormundung des Denkens und Glaubens in der Zeit des Nationalsozialismus mutig entgegengestellt. Und er habe sein Leben für andere Menschen eingesetzt, nationale Barrieren und Vorurteile überwunden und Verständigung geschaffen.

Provinzial Pater Helmut Scharler freut sich auf die Feierlichkeiten in Limburg und hofft, dass die Seligsprechung mithilft, vielen Menschen das Leben, Wirken und die Werte von Richard Henkes bekannt zu machen. „Richard Henkes war ein charismatischer Priester, dessen Persönlichkeit im Laufe seines Dienstes gereift ist und schließlich zur Selbstlosigkeit führte. Sein Eintreten für die Würde jedes Menschen ist gerade für die heutige Zeit ein wichtiges Zeugnis“, so Scharler.

Seligsprechung am Kreuzfest-Sonntag

Dankbar und stolz sind Bischof und Provinzial auch für den Delegaten, den Papst Franziskus nach Limburg entsandt hat. „Kardinal Koch kennt unser Bistum und die pallottinischen Gemeinschaften gut“, erklärt Bätzing. Koch sei ein brillanter Theologe, der sich als Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen um ökumenische Verständigung, um Dialog und die Weitergabe des Glaubens verdient mache. „Wir freuen uns sehr, dass Kardinal Koch die Seligsprechung mit uns feiern und unser Gast in Limburg sein wird“, so der Bischof.

Auch der 15. September als Datum für die Seligsprechung passe gut. „An diesem Sonntag feiert das Bistum sein Kreuzfest. Im Jahr 1959 ließ Bischof Wilhelm Kempf das Bistumsfest aufleben, um die Identität in der Diözese zu stärken und Gläubige aus den verschiedenen Bezirken miteinander zu vernetzen und den Glauben an Jesus Christus zu feiern“, so Bischof Bätzing. Der Domschatz in Limburg bewahrt in einer mehr als 1000 Jahre alten, in Byzanz gefertigten Schatulle einen Kreuzpartikel. Darum hat das Fest „Kreuzerhöhung“ für das Bistum Limburg eine herausragende Bedeutung. Mehrfach hat Bischof Georg Bätzing darauf hingewiesen, wie sinnvoll es ist, dass ausgerechnet an diesem Fest die Seligsprechung von P. Henkes gefeiert wird. Der „Märtyrer der Nächstenliebe“ hatte seinen Dienst als Priester und seinen Todbringenden Einsatz im KZ Dachau immer als Nachfolge des gekreuzigten Christus gesehen und mit allen Konsequenzen gelebt.

Nicht allein im Bistum Limburg ist man über die Beauftragung von Kardinal Koch glücklich, auch in der pallottinischen Welt. Denn der aus der Schweiz stammende Kardinal kennt die Gemeinschaft seit vielen Jahren; oft schon war der „Ökumene-Minister“ des Vatikan Gast an der Hochschule in Vallendar und Referent der Seminare des dortigen Kardinal-Kasper-Instituts. „Ihm muss man nicht erklären, wer Vinzenz Pallotti und wer Richard Henkes ist. Er kennt ihr Leben und ihre Botschaft für die Kirche unserer Zeit“, so P. Manfred Probst, der Postulator der Causa Henkes. Er wird in der Liturgie am 15. September dem Kardinal den Kandidaten vorstellen und zusammen mit dem Limburger Bischof um die Seligsprechung bitten.

Vieles hat der Georgs-Dom auf dem Lahnfelsen in Limburg während seiner fast 800jährigen Geschichte erlebt; am 15. September wird hier erstmals eine Seligsprechung gefeiert.

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