„Beten und Tun des Gerechten“
Gedenken zum 80. Todestag von Dietrich Bonhoeffer
Vor 80 Jahren, am 9. April 1945, wurde Dietrich Bonhoeffer im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet. Er war erst 39 Jahre alt. Mit einem Gedenkgottesdienst am 6. April 2025 auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte erinnert die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern an den Theologen und an alle, die mit ihm erhängt wurden. Der Gottesdienst steht unter dem hoffnungsvollen Motto „grenzenlos hoffen“ und wird ab 10 Uhr vom Bayerischen Fernsehen übertragen.
Bonhoeffer, international angesehener Theologe und konsequenter Gegner der Nazi-Diktatur, verbrachte nur eine Nacht in Flossenbürg, bevor er ermordet wurde. Obwohl ihm ein sicheres Leben in den USA offenstand, entschied er sich 1939 bewusst zur Rückkehr nach Deutschland. Er schloss sich dort der Widerstandsgruppe um Admiral Canaris an, überzeugt von seiner christlichen Pflicht, gegen Unrecht aufzustehen. Seine Formel „Beten und Tun des Gerechten“ fasst sein Engagement eindrücklich zusammen.
Was uns verbindet
Auch wir Pallottiner haben in diesem Jahr bereits zweier 80. Todestage gedacht: Am 22. Februar 1945 starb unser Mitbruder Pater Richard Henkes im KZ Dachau an Typhus, am 11. März 1945 Bruder Paul Krawczewicz im KZ Buchenwald durch Hunger, schwere Arbeit und Folter.
Einige Mitglieder unserer Gemeinschaft leisteten mutig und unter großer persönlicher Gefahr Widerstand gegen die nationalsozialistische Herrschaft. Darunter waren Pater Franz Reinisch, der am 21. August 1942 von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde, Pater Albert Eise, der durch Zwangsarbeit, Hunger und Krankheit am 3. September 1942 ums Leben kam, Pater Josef Jankowski, der nach schwersten Misshandlungen am 16. Oktober 1941 starb, sowie Pater Josef Stanek, der am 23. September 1944 von deutschen SS-Schergen in Warschau erhängt wurde. Ebenso Bruder Franz Xaver Maier am 24. Juni 1942 und Bruder Eduard Ossowski am 14. Januar 1944. Weitere Mitbrüder überlebten die Lager, indem sie entweder entlassen oder durch die Alliierten befreit wurden.
Den Einsatz Bonhoeffers und den der Mitbrüder verbindet ein gemeinsames Anliegen: den christlichen Auftrag, für Gerechtigkeit und Menschlichkeit einzutreten, auch unter schwierigsten Bedingungen.
Verpflichtung zum Widerstand
Das Gedenken zum 80. Todestag von Dietrich Bonhoeffer lädt dazu ein, sich der Brutalität und Menschenverachtung faschistischer Systeme bewusst zu werden und sich erneut von seinem Mut und konsequenten Handeln inspirieren zu lassen – und gemeinsam für eine Welt einzutreten, in der Hoffnung und Menschlichkeit grenzenlos bleiben.

Bericht: Josef Eberhard
Bild: Skulptur von Dietrich Bonhoeffer an der Westminster Abbey in London
Fotografin: Jules_Kitano Adobe Stock
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