Gedenktag für Pater Richard Henkes am 21. Februar

Feierliche Messen zum Todestag des Seligen

Am Vorabend des Todestages des Seligen Pater Richard Henkes hat Pater Heribert Niederschlag in Anwesenheit der Hausgemeinschaft und einiger Gäste eine festliche Messe in der Hochschulkirche der Vinzenz Pallotti University gefeiert.

Übergabe einer Stola am Rande der Feierlichkeiten 2019
Come together in Limburg am 15. September 2019. Von links nach rechts: Marie Obrusníková (die Schneiderin von Gewand und Stolen), Pater Prof. Dr. Manfred Probst SAC, David Riemel, Elen Malchárková (Bürgermeisterin von Strahovice), Marek Hluchník (stellv. Bürgermeister von Strahovice und Küster).

Dabei trug er zum ersten Mal das Messgewand mit den dazugehörigen Stolen und Kasel, welche von Marie Obrusníková aus Strahovice genäht worden waren. Das Porträt von Pater Henkes wurde von Stanislav Mika aus Rohov gemalt. Das Gewand wurde vor zwei Jahren am Ende der Seligsprechungsfeier von der Bürgermeisterin Frau Malchárková und der Künstlerin an Pater Manfred Probst übergeben.

„Wir fühlen uns geehrt, dass wir nun dieses Kunstwerk hier in Vallendar am Ausbildungsort von Pater Henkes bei festlichen Gelegenheiten in der Liturgie verwenden können“, freute sich auch der Vizepostulator der Causa Henkes Pater Manfred Probst.

Die Gedenkfeiern zu seinem Todes- bzw. Gedenktag finden nicht mehr am einstigen Pater-Henkes-Grab auf dem Friedhof der Gemeinschaft in Limburg statt. Seit der Seligsprechung 2019 hat die Urne einen neuen Standort in der Pietà-Kapelle der Pallottinerkirche St. Marien gefunden.

Dort feierte Pater Alexander Holzbach und die Gemeinschaft der Pallottiner in Limburg auch in diesem Jahr das Gedenken an den seliggesprochenen Mitbruder. Organist Frank Sittel und Kantor Wolfgang Haberstock hatten Gesänge und Lieder ausgewählt, die den Geist und die Haltung des Seligen zum Ausdruck brachten. In seiner Predigt verwies der Rektor des Hauses, P. Alexander Holzbach, darauf, dass das jährliche Gedenken nicht immer alle Aspekte des Lebens eines Seligen erfassen könne. Er wolle sich darum auf zwei Eigenschaften im Leben von Pater Henkes beschränken, die ihn im Moment sehr beeindruckten: Versöhnung und Glaube.

Zum Stichwort Versöhnung zitierte er aus einem Brief von P. Henkes , den er 1943 aus dem Gefängnis in Ratibor geschrieben hat. Darin bittet er seinen Rektor in Frankenstein um Verzeihung wegen zurückliegender Auseinandersetzungen. P. Holzbach: „Richard Henkes war zwar ein stolzer, selbstbewusster, freiheitsliebender Mann, aber er kannte seine Grenzen; er war auch ein versöhnlicher Mensch – in seinem Wirken in der Pastoral und in seinem persönlichen Leben.“ Sein vermutlich schwieriges Schicksal vor Augen, sei er mit sich so weit im Reinen gewesen, musste aber in diesem Punkt über seinen Schatten springen. „Einen anderen um Verzeihung zu bitten, bringt nicht allein Frieden in die Beziehung, bringt Frieden in das eigene Herz“, sagte Holzbach.

Ein zweites Stichwort des Predigers war der Glaube von P. Henkes. Dabei bezog er sich auf einen Brief aus Dachau vom Dezember 1944, in dem der Gefangene über die Gottesdienste in der Kapelle des Priesterblocks berichtet: „Dass wir daran hängen, ist klar, denn es ist ja das einzige, was uns seelisch immer aufrichtet. In der Enge, in den unmenschlichen Wohnverhältnissen ist das der einzige Trost und die einzige Kraftquelle, sonst würde man verzweifeln. So hilft uns aber der liebe Gott immer wieder. Und er wird uns wohl auch helfen bis zu einem guten Ende.“ (Manfred Probst: Glaubenszeuge im KZ Dachau. S. 294).

P. Holzbach: „Ich habe für jeden Verständnis, der in Dachau, der in tiefer Not, der in schlimmen Schicksalsschlägen seinen Glauben an Gott verliert. Und ich frage mich oft, warum heute so viele Christinnen und Christen ihren Glauben „einfach so“ verlieren; wir reden ja schon lange vom Verdunsten des Glaubens in unserer westlichen Welt.“

Der Gotteszweifel sei in unserer Gesellschaft vielfach an die Stelle von Gottvertrauen getreten, beklagte P. Holzbach. „Umso mehr bewundere ich diesen starken, ja unerschütterlichen Glauben von P. Richard Henkes, um den er in seinen Studienjahren hier in Limburg stark gerungen hat, der ihn aber dann ein Leben lang begleitete als Priester und Prediger, als Lehrer, als geistlicher Begleiter, als Seelsorger seiner deutsch-tschechischen Gemeinde, als Gefangener in Ratibor und Dachau, als Samariter der dahin-siechenden Mitgefangenen, als einsam Sterbender in der Lagerbaracke.“

P. Holzbach benannte als Botschaft des Seligen für 2022, sich zu mühen, ein versöhnlicher Mensch zu sein, und sich zu mühen, Glaube und Gottvertrauen zu bewahren.

Unbegreiflicher Gott,
in der Not der Typhus-Epidemie 1945 im KZ Dachau
ging der Selige Pater Richard Henkes freiwillig
in den Quarantäne-Bereich todkranker Mitgefangener.
Er infizierte sich und erlag der Krankheit.
Zurecht wird er „Märtyrer der Nächstenliebe“ genannt.

Mit Blick auf diesen Mann beten wir für alle,
die von der Not der Corona-Pandemie betroffen sind:

Stärke das Herz derer, die in der Quarantäne
unter Einsamkeit und Gefühlen der Verlassenheit leiden,
die kämpfen mit der Frage: Wie lange noch?

Stärke das Herz derer, die sich sorgen um Familie,
Verwandte und Freunde und Nachbarn,
die Nähe schenken in den Möglichkeiten unserer Zeit.

Stärke das Herz derer, die zittern ob ihres Alters,
die der Gedanke quält, dass man Hilfe unterlässt
wegen der Zahl ihrer Jahre und Tage.

Stärke das Herz derer, die das eigene Los hintanstellen
und in Medizin und Pflege da sind für die Kranken,
die sich nicht schonen, um anderen zu helfen.

Stärke das Herz derer, die in Politik und Gesellschaft,
in Wissenschaft und Medien Verantwortung tragen,
die schwere Entscheidungen treffen müssen.

Stärke das Herz derer, die Angst niederdrückt
um ihren Arbeitsplatz, ihre finanzielle Situation,
ihre Zukunft und die ihrer Kinder und Enkel.

Stärke das Herz derer, die die Hände falten,
und das jener, die es jetzt nicht (mehr) können
voller Fragen und Zweifel und Ohnmacht.

Stärke das Herz aller, die den Mut nicht verlieren,
die Hoffnung geben und gute Worte sagen,
die Nächstenliebe leben voll Phantasie und Vertrauen,
die so wortlos sprechen von Deiner Nähe.

Seliger Pater Richard Henkes, bitte für uns!

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