Der gute Geist der Pallottinerkirche St. Marien

Küster Bodo Becker ist ist jetzt im Ruhestand

Er war nicht nur die Seele des Limburger Gotteshauses, um dessen Ausgestaltung und die Abläufe er sich in all den Jahren gekümmert hat. Bodo Becker war auch für die Pflege der Außenanlagen im Einsatz, konnte Orgel spielen und Messe dienen, hat sich jeweils um den Aufbau der großen Weihnachtskrippe verdient gemacht. Zum Jahresende wurde der beliebte Küster der Pallottiner-Pfarrkirche St. Marien in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.

Der Gottesdienst, mit dem die Pfarrei und die Mitbrüder des Limburger Missionshauses das alte Jahr beschlossen haben und der Kirchenchor noch einmal sein Bestes gab, bildete den würdigen Rahmen, dem scheidenden Sakristan zu danken. Bodo Becker hatte seinen hauptamtlichen Dienst 2015 im Alter von 58 Jahren begonnen. Als erster Nicht-Pallottiner hatte er Bruder Alois Messer abgelöst, der diesen Dienst 45 Jahre lang ausübte. Innerhalb des Gotteshauses war Becker zuständig für die Instandhaltung und Pflege von liturgischen Gewändern und Geräten, besorgte den Kirchenschmuck, gestaltete die Räumlichkeiten, bereitete Gottesdienste vor und begleitet den Pfarrer in den Abläufen.

„Unser beliebter Küster verlässt uns. Bodo Becker war ein guter Mann. Sein Dienst war für ihn nicht nur Beruf, sondern eine Berufung, der er in christlicher Überzeugung nachgekommen ist“, würdigte Hans-Peter Antweiler, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates der Pfarrei St. Marien, einen Aktivposten, auf den man sich immer verlassen konnte und der seinen Nachfolger Maik Kohl eingearbeitet hat.

Zugleich wies Antweiler zum Jahresende auf den Abschied der eigenständigen Pfarrei St Marien“ hin, die zum Beginn des neuen Jahres in der neuen Gesamtpfarrei „Heilige Katharina Kasper Limburger Land“ unter der Leitung von Pfarrer Gereon Rehberg aufgeht. Alle seien für Sonntag, 22. Januar, 10 Uhr, zum Gründungsgottesdienst mit Bischof Dr. Georg Bätzing in den Dom eingeladen. Ein Projektchor aus Mitgliedern aller Kirchenchöre gestaltet das Ereignis musikalisch mit.

Pater Alexander Holzbach, Rektor des Missionshauses, würdigte Bodo Becker, der auch das Leben der Hausgemeinschaft bereichert habe. Er werde ihn am Dreikönigstag vor den Mitarbeitern und den Bewohnern verabschieden. Beckers Wunsch entsprechend übereichte Holzbach ihm zum Abschied das Ölgemälde, das ihn in seinem Dienstzimmer begleitet hatte. Es zeigt den heiligen Christophorus, einer der 14 Nothelfer, der auf seinen Schultern der Legende nach eine gewisse Last zu tragen hatte. Namens der Messdiener bedankte sich Aliah-Marie Huber bei Becker für die Betreuung der Ministranten und sagte: „Er hatte auch immer ein Glas Wasser parat, wenn es einem Messdiener wegen des Weihrauchs nicht so gut ging.“

Bodo Becker ist gelernter Tierpfleger, der zunächst 33 Jahre in Frankfurt-Höchst in der Insektenzucht und im Paket-Fahrdienst tätig war. In seiner Freizeit stellte er sich sonntags in den Küsterdienst seiner Heimatpfarrei „St. Antonius“ Oberselters. „Das hat mir großen Spaß gemacht“, sagt Becker und betont: „Die Küsterei war mein Hobby, das ich dann zu meinem Beruf gemacht habe.“

Voraussetzung ist ein enger Bezug zu Religion und Kirche. Das Anforderungsprofil verlangt handwerkliches Geschick ebenso wie Organisationstalent, die Fähigkeit zur Kommunikation, Geduld, Aufmerksamkeit sowie eigenständiges verantwortliches Arbeiten. 17 Jahre hatte sich Becker mit diesen Qualifikationen als Küster und Hausmeister in Wiesbaden bewährt, bis er sich 2014 auf die ausgeschriebene Stelle am Limburger Dom bewarb. Als sich das Bischöfliche Ordinariat für Bruder Elmar Moosbrugger von der Geistlichen Familie „Das Werk“ entschied, führte Bodo Beckers Weg zu den Pallottinern, wo er in seiner Aufgabe sichtlich aufging.

Arbeiten an Weihnachten, Ostern oder Pfingsten – für die meisten Arbeitnehmer ist das ein Grund für schlechte Laune. Nicht so für Bodo Becker. Er gehört zu den Menschen, die auch samstags und sonntags gerne im Beruf stehen. Die Vorbereitung sonntäglicher Taufen, Andachten und Vespern gehörte ebenso zu seinen Pflichten wie Gottesdienste unter der Woche. „Es waren acht segensreiche fruchtbringende Jahre. Nun lege ich den Schlüssel unter die Matte und gehe“, sagt Becker und freut sich auf seine im Ruhestand erworbene Freizeit. Die große Gemeinde im Jahresabschlussgottesdienst dankte ihm mit kräftigem Applaus.

Abschied von Küster Bodo Becker

Bericht und Foto: Dieter Fluck

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