Pallottinerbruder Hans-Gerd Stüer SAC
Bruder Stüer feiert seinen 80. Geburtstag
Immer mit frohem Herzen beim Limburger Großtauschtag der Philatelisten dabei: Pallottinerbruder Hans-Gerd Stüer wird heute 80 Jahre alt.

„Überall bist du zu Hause“

Pallottinerbruder Hans-Gerd Stüer war viel auf Achse und wurde stets gebraucht

Mehr als ein halbes Jahrhundert fuhr Bruder Hans-Gerd Stüer von Limburg aus in den Außendienst. Vom Ruhrgebiet bis zum Nord- und Ostseestrand reichte das Gebiet, in dem er als Reisebruder die Förderer der Ordenszeitschriften „das Zeichen“ und „Pallottis Werk“ betreute und dort für Patres in mehreren Diözesen Einkehrtage organisierte. Seit nunmehr drei Jahren zählt der rüstige Ordensbruder zu den Aktivposten im Limburger Missionshaus.

„Ich habe meine Tätigkeit als Reisebruder gerne gemacht. Der Kontakt zu den Menschen war mir sehr wichtig. Unsere Förderer und Gönner sollten eine Betreuung haben. Durch das ehrenamtliche Austragen unserer Zeitschriften, haben sie das Missionswerk unterstützt, aber die Gruppe der Förderer hat sich im Laufe der Jahrzehnte verändert“, hat der Gottesmann erfahren und blickt zurück Stets hatte er ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Menschen und sagt: „Inzwischen wird es immer schwerer, Leute für die Verteilung der Zeitschriften zu finden.“

Ausgangspunkt sämtlicher Aktivitäten war Limburg. 26 Jahre hatte er in Oberhausen und Dortmund gewohnt, auf seinen Reisen bei anderen Ordensgemeinschaften viel Gastfreundschaft erfahren und Mut gemacht, ein Jugendwerk zu gründen. „18 Jahre habe ich Ferienfreizeiten für 10- bis 14-jährige Kinder und Jugendliche unserer Mitarbeiter geleitet“, erinnert er sich lebhaft.

Rundum beschäftigt

Als vor drei Jahren Corona kam, kam das Ende seiner Tätigkeiten, die ihn in die Diözesen Münster, Osnabrück, Hamburg, später auch nach Hildesheim, Aachen und Köln führten. „Jetzt werde ich in Limburg gebraucht und bin auch hier rundum beschäftigt“, sagt der Senior, der  am 25. Oktober 80 Jahre alt geworden ist und dem man sein Alter weiß Gott nicht ansieht. Über 25 Jahre war er in der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung in Nordrhein-Westfalen, viele Jahre vertrat er im Pfarrgemeinderat St. Marien als gewähltes Mitglied die Anliegen des Missionshauses. Zwölf Jahre gehörte Hans-Gerd Stüer dem Ordensrat der Diözese an. Beide Ämter laufen im November aus, nicht aber sein Mandat im Limburger Hausrat.

Gottesdienstbesucher kennen den hochgewachsenen schlanken Mann mit der hochdeutschen pointierten Aussprache von seinem Lektorendienst oder als Messdiener. Bei größeren Veranstaltungen hilft er organisieren und steht auf dem Kirchplatz als Parkanweiser seinen Mann. Er ist in der Betreuung älterer Mitbrüder eingesetzt, übernimmt notwendige Fahrdienste.

Wer jüngst beim Großtauschtag der Limburger Philatelisten in der Turnhalle hereinschaute, konnte auch Hans-Gerd Stüer begegnen. Seit vielen Jahren unterhält der Pallottiner dort den Stand der Briefmarken-Missionshilfe und hält eines der begehrtesten Angebote bereit. Und was wären Nikolausfeiern ohne Stüer, der alljährlich mehrmals als „heiliger Mann“ im Bischofsgewand mit Stab und Mitra „gebucht“ wird.

Hans-Gerd Stüer wurde in Hemer im nördlichen Sauerland geboren. Seine wirkliche Heimatstadt Münster war durch die Luftangriffe 1943 zerstört. „Wir hatten kein Zuhause mehr. Ich wuchs ohne Vater auf, meine Mutter verdiente als Verwaltungsangestellte den Lebensunterhalt“, blickt er zurück und stellt mit hörbarer Dankbarkeit fest: „Mein tiefes religiöses Leben wurde von der Großmutter geprägt. Die Oma war für mich ein Geschenk.“ Als Messdiener war ihm die Kirche besonders ans Herz gewachsen, auch die Gruppenarbeit in der Jungschar, die er später geleitet hatte, habe ihm viel gegeben.

„Ein Pallottinerbruder, der zu den Limburgern gehörte, wohnte damals in unserer Straße. Ich fragte ihn, ob ich mal mitkommen dürfe – das war 1960. Ein Jahr später war ich auf der Kanzlei eingesetzt und bereitete mich ab 1962 als Novize auf den Eintritt ins Kloster vor. „Die Verwaltung war damals auch für unsere Förderer und Wohltäter zuständig. Sechs Jahre war ich dort, dann ging mein Traum in Erfüllung. Ein Bildband mit dem Titel ‚Überall bist du zu Hause‘, aus dem Leben der Weltkirche und der Pallottiner, der mich schon als Kind fasziniert hatte, wurde für mich Wirklichkeit. Ich bin Reisebruder geworden.

Bericht & Bild: Dieter Fluck

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