Neue Aufgabe für das Missionshaus der Pallottiner in Limburg

Pallottiner sind Konversationspartner von Priestern der Weltkirche

Vor 125 Jahren kamen die Pallottiner 1892 nach Limburg. Ein Missionshaus wurde gegründet, denn der Auftrag war, Brüder und Patres auszubilden für ihren Dienst in Kamerun, das damals deutsche Kolonie war. Das war über Jahrzehnte die Aufgabe des Missionshauses in Limburg: Ausbildung für die Mission. So gingen über 600 deutsche Missionare nach Kamerun, Australien, Südafrika, Chile, Argentinien und Kanada. Inzwischen kommen die Missionare aus diesen Ländern wieder zurück nach Deutschland und finden im Missionshaus eine neue Heimat bzw. die Betreuung und Pflege, die sie im Alter brauchen.

Missionshaus der Pallottiner in Limburg
Foyer mit Buchladen
Refektorium Missionshaus Limburg

Seit zwei Jahren hat das Missionshaus aber eine neue Aufgabe übernommen: Es ist erste Heimat und Ausbildungsstätte für junge Priester aus Indien, die sich auf den Dienst in einer deutschen Pfarrei vorbereiten.

In Zusammenarbeit mit dem Sprachinstitut Iseu in Frankfurt wurde für die Diözese Limburg unter Leitung von Thomas Eufinger und Stefan Iser, sowie den beiden Lehrkräften Franziska Herrmann und Benjamin Kühn ein eigener Sprachkurs für Priester entwickelt, der besonders wert legt auf das Aussprachetraining.

Der Kurs dauert von April bis September und führt die Teilnehmer in die Sprache, Kultur und Gewohnheiten in Deutschland ein. Zur Zeit sind 5 indische Priester und ein eritreischer Flüchtling im Kurs. Sie kommen aus den Gemeinschaften der Vinzentiner, der indischen Karmeliten, der Heilig-Geist-Väter und der Pallottiner. Drei Priester haben bereits in Italien, Kenia und Tanzania bzw. den Somolon Inseln gearbeitet. Medhanie Uqbamichael ist ein Seminarist der Diözese Keren und musste im vergangenen Jahr aus Eritrea fliehen, da er durch die Staatspolizei bedroht wurde. Er wird am 26. August in Frankfurt zum Diakon geweiht.

Die indischen Priester haben bereits ein halbes Jahr in Bangalore/Indien beim Goetheinstitut Deutsch gelernt und einen Kurs absolviert zur Einführung in die Geschichte, Sitten und Bräuche, gesellschaftliche und kirchliche Situation in Deutschland. Im Kurs des Missionshauses werden sie jeden Tag von einem Lehrer im Wechsel mit einer Lehrerin im Gruppenunterricht bzw. in Einzelcoaching unterrichtet, wobei von Anfang an sehr viel Wert auf die Aussprache gelegt wird. An jedem Abend gibt es eine eigene Videokonferenz, in der nochmals der Stoff des Tages besprochen und erklärt wird. Zum Kurs gehören auch verschiedene Seminartage zu wichtigen praktischen Themen (Beerdigung, Taufe, Trauung, Predigttraining mit Br. Paulus Terwitte) und jeden Tag die Feier der Heiligen Messe in der deutschen Sprache mit jeweils einer Einführung, die der Mitbruder selbst schreibt. Außerdem hat jeder der Kursteilnehmer einen deutschen Pallottiner als Konversationspartner.

Im September werden dann die fünf indischen Mitbrüder an ihre neuen Wirkungsstätten als Praktikanten gehen. Vorgesehen ist P. Varghese für Rennerod, P. Joby für  Herschbach, P. Josef für Lahnstein und P. Siby für Braunfels. Der Pallottiner, P. Zephyrin wird eingesetzt in der Pallottinerpfarrei in Hamburg. Der Seminarist aus Eritrea geht zunächst für ein Jahr nach St. Georgen um noch einige Fächer der praktischen Theologie zu studieren.

Bericht: Pater Norbert Possmann SAC

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