Alexander Holzbach: „Bin im Herzen Limburger geblieben“

Pater Rektor will ein guter Hausvater sein und Leute treffen

Pater Alexander Holzbach zählt zu den bekanntesten Pallottinern im Großraum Limburg, bis hinein in den Westerwald. In Herschbach geboren, war er bereits 1967 im Alter von 14 Jahren Schüler des damaligen Bischof-Vieter-Kollegs. Dort bot die apostolische Gesellschaft bis 1972 jungen Männern in Limburg den Weg zum Abitur und zum Priestertum. Nach umfangreicher Ausbildung und Priesterweihe führte der Weg des Westerwälders zuletzt nach Friedberg bei Augsburg, wo er neun Jahre als Rektor des Pallotti-Hauses war. Nun ist der 66-Jährige nach Limburg zurückgekehrt und übernimmt am 1. September als Rektor die Leitung des Missionshauses mit rund 100 Bewohnern und Angestellten.

Hier in der Wiesbadener Straße 1 hatte Holzbach bereits von 2005 bis 2011 die Verantwortung des Rektors ausgeübt. Über seine Gründe für die Rückkehr, seine Aufgaben und Erwartungen, sprach der Journalist Dieter Fluck mit dem neuen Hausherrn.

Frage: Wie wird man Rektor eines Missionshauses?

Holzbach: „Wir können nach den Vorgaben des Pallottinergesetzes vom Provinzial maximal drei Mal jeweils für drei Jahre zum Rektor ernannt werden. Vor der Ernennung holt der Provinzial für seinen Vorschlag die Voten der Mitglieder ein. Mein Vorgänger, Pater Leo Wiszniewsky, hätte mit Genehmigung aus Rom für eine vierte Amtszeit in Limburg bleiben dürfen, aber es war sein Wunsch, noch einmal in die Pfarrarbeit zu gehen. Übrigens: Der Leo hatte mit mir am 1. September 1967, also vor 53 Jahren, im Bischof-Vieter-Kolleg begonnen. So lange kennen wir uns schon.“

Frage: In einem Alter, da andere Menschen in den Ruhestand gehen, übernehmen sie in Limburg noch einmal dieses verantwortungsvolle Leitungsamt. Was hat Sie dazu bewogen?

Holzbach: „Ich fühle mich dafür noch nicht zu alt und wenn ich gesund bleibe, dann kann ich mir gut vorstellen, dass ich es sechs Jahre machen werde. Zudem haben wir seit einigen Monaten mit Herrn Peter Fehlemann einen erfahrenen Verwaltungsleiter, der den Rektor in gewissen Bereichen von diesen Aufgaben entlastet.“

Frage: Welche Gefühle begleiten Ihren Wechsel aus Bayern zurück an die Lahn?

Holzbach: „Es sind starke gemischte Gefühle. In Friedberg gehörte ich zu den älteren Patres, in Limburg wieder zu den jungen, was wiederum ganz schön ist. Ich hatte in Friedberg neun schöne Jahre, die ich loslassen muss. Es wurden dort in der Region auch gute Feste gefeiert, und ich habe viele neue Bekannte gefunden. Im Herzen bin ich Limburger geblieben, habe so gedacht und gefühlt. Deshalb freue ich mich, zu erfahren, dass sich hier viele Leute auf meine Rückkehr freuen.“

Frage: Sie sind ein Mann des Wortes. Ihre Stärke ist das Erzählen. Neben ihren viel beachteten Predigten sind Sie ein Kollege der schreibenden Zunft. Fast 30 Jahre waren Sie Chefredakteur der Pallottiner-Zeitschriften „das Zeichen“ und „Pallottis Werk“ – schon damals in Limburg. Werden Sie diese Aufgaben fortführen?

Holzbach: „Nein, das kann ich nicht leisten. Ich habe mit Herrn Alexander Schweda in Friedberg einen sachkundigen Nachfolger gefunden. Ich bleibe aber weiterhin Autor und kümmere mich noch um den Pallotti-Verlag. Auch bleibe ich im Medienbeirat der Provinz.“

Frage: Was werden Ihre wichtigsten Aufgaben in Limburg sein?

Holzbach: „Hier im Missionshaus hat sich viel verändert. Einerseits hat der unausweichliche Rückbau unser Areal eingegrenzt. Limburg ist zum Teil das Altersheim der Mitbrüder geworden. Im Januar wird unsere Niederlassung in Rheinbach geschlossen. Zu den etwa 45 Mitbrüdern im hiesigen Haus werden von dort nach und nach zehn weitere zu uns kommen. Die Betreuung der Mitbrüder ist eine Hauptaufgabe. Ich möchte nach innen ein guter Hausvater sein, außerhalb des Klosters den Menschen in der Kirche begegnen. So oft es geht möchte ich in unserer Buchhandlung, das auch Treffpunkt mit Bistro-Charakter ist, Leute treffen.“

Frage: Zurück zu den Wurzeln – Was machen Sie in Ihrer freien Zeit?

Holzbach: „Nach allen Erfahrungen wird sie nicht üppig ausfallen. Vor meinem Amtsantritt am 1. September habe ich bereits den Dienst für einen verhinderten Mitbruder in der Seelsorge der St. Annakirche übernommen. Ich gehe gerne in die Stadt, um Menschen zu treffen, zum Beispiel im Eiscafé. Im Förderkreis Bildende Kunst bin ich noch Mitglied. Künftig kann ich mich auch wieder bei meinen alten Klassenkameraden sehen lassen, die jetzt alle Rentner sind und sich ab und zu treffen. Ab Oktober werde ich gelegentlich einen ‚Gruß zum Sonntag‘ schreiben.“

Interview & Foto: Dieter Fluck

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