Altes Brauchtum lebt zu Maria Himmelfahrt wieder auf
Die Pallottiner und der Kirchort St. Marien feiern mit Gästen ihre Königin der Apostel
Wenn die Limburger Pallottiner und der Kirchort St. Marien am 15. August zum Hochfest „Aufnahme Mariä in den Himmel“ einladen, strömen Katholiken aus dem ganzen Umland herbei. In der Pallottinerkirche kommt der Gottesmutter eine besondere Wertstellung zu. Denn für Vinzenz Pallotti, den Gründer der Vereinigung des Katholischen Apostolates, war Maria die Königin der Apostel, Botin des Evangeliums und Verkünderin der Hoffnung. Sie ist damit Schutzpatronin der Gemeinschaft, die seit 1892 in Limburg ansässig ist und eine Marienkirche gebaut hat, deren hundertjähriges Jubiläum am 2. Oktober 2027 gefeiert werden kann.
Auch wenn Maria Himmelfahrt (so die landläufige Bezeichnung) im Gegensatz zum Saarland und weiten Teilen Bayerns in Hessen 2025 kein gesetzlicher Feiertag ist, so bleibt er im Bistum Limburg doch ein Tag zum Feiern. Das Fest hat seinen Ursprung in der Ostkirche, wo es im Jahr 431 eingeführt wurde. In der römischen Kirche wird das biblische Ereignis seit dem 7. Jahrhundert gefeiert, in Deutschland seit dem 9. Jahrhundert.
Der „Würzwisch“ – Dankbarkeit für Heil und Heilung
Es ist traditionell mit einer Kräutersegnung verbunden. Die mitgebrachten Kräutersträuße finden in den Häusern ihren auserwählten Platz. Die Gläubigen verbinden damit die Hoffnung, dass von den Heilkräutern, die auch als „Würzwisch“ bezeichnet werden, eine schützende wie heilende Kraft ausgehen möge. Zelebrant Pater Alexander Holzbach sagte, Kräuter und Blumen seien an diesem Tag Zeichen der Dankbarkeit für Heil und Heilung, die Schönheit und das Gute in der Schöpfung „und die Mutter Jesu, die uns das ewige Heil geboren hat“.
Dass alle in dem gut besuchten Gottesdienst einen Kräuterstrauß mit nach Hause nehmen konnten, dafür sorgte die Frauengemeinschaft von St. Marien. Fleißige Hände ihrer auf 38 Mitglieder angewachsenen Gruppe hatten Salbei, Ringelblumen, Thymian, Zitronenmelisse, Rosmarin, Fenchel, Basilikum, Spitzwegerich, Johanniskraut und viele andere Pflanzen zusammengetragen und weit über 200 Sträuße gebunden. Sie verbreiteten in 15 prall gefüllten Körben vor dem Altar einen betörenden Duft. Zusätzlich waren viele Gläubige mit eigenen Gebinden zur Segnung durch Pater Holzbach erschienen. Den Frauen wurde am Ende der heiligen Messe mit großem Applaus für ihren Dienst gedankt.
Ostern im Sommer?
Der Rektor des Limburger Missionshauses sagte, der Blick auf Maria erweitere das Kirchenbild. Die Mutter Gottes habe bereitwillig für die Menschwerdung Christi gesorgt und sei im christlichen Glauben an die von Gott versprochene Auferstehung als Ersterlöste vorangegangen. „Insofern feiern wir mit ihrer Aufnahme in den Himmel ‚Sommerostern‘“, führte Holzbach aus und stellte fest: „Maria ist für uns Hoffnung, Trost und ermutigt uns zur Treue in der Nachfolge. Dies in einer glaubensschweren Zeit, da wir so viele Fragen haben, da die Meinungen hin und her gehen, da in der Kirche und in unserer Gesellschaft viel Ratlosigkeit verbreitet ist, da alles komplizierter wird und der Ruf nach einfachen Lösungen lauter wird.“
Gebet für Frieden und Menschlichkeit
Papst Franziskus habe nicht ohne Grund 2025 als „Heiliges Jahr der Hoffnung“ ausgerufen. Die Gottesmutter werde im Gebet für Frieden und Menschlichkeit angerufen. Den festlichen Gottesdienst feierten auch noch weitere Mitbrüder aus dem Missionshaus mit den Gläubigen, die sich an der Mitwirkung der stimmkräftigen Schola unter der Leitung von Wolfgang Haberstock und der Orgelbegleitung durch Frank Sittel erfreuen durften. Auch sie ernteten starken Applaus.


Bericht & Bilder: Dieter Fluck
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