Sammeln, sortieren und helfen
Mit dem Tod von Bruder Hans Gerd Stüer endet die Briefmarkenmissionshilfe der Pallottiner
Über viele Jahrzehnte haben Menschen Briefmarken gesammelt und nach Limburg geschickt, oft auch ganze Alben mit wertvollen Sammlungen. Der Erlös kam unserer Missionsarbeit auf anderen Kontinenten zugute. Nun geht diese Tradition zu Ende.
Von Vallendar nach Limburg – Unterstützung für unsere Missionare
Wolfgang Dechange und Bruder Hermann Michels haben noch einiges zu tun, bevor das Büro der Briefmarkenmissionshilfe endgültig geräumt ist. Schon früher stand die Zukunft dieser Initiative auf der Kippe. Nachdem Pater Eugen Weber 1982 die Briefmarkenmissionshilfe von Vallendar nach Limburg verlegt hatte, führte sie dort Bruder Franz Gursch mit einigen Mitbrüdern und drei treuen Helfern weiter. Sie sammelten, sortierten und verkauften Briefmarken, um die Mission zu unterstützen. Pater August Grezinger, damaliger Missionssekretär, erinnert sich: »Bruder Gursch übergab mir jedes Jahr mehrere Zehntausend D-Mark für unsere Missionare.«
Nach dem Tod von Bruder Gursch im Jahr 2012 übernahm Bruder Hans Gerd Stüer die Arbeit und machte aus seinem Hobby eine verantwortungsvolle Aufgabe. Er nahm die Post entgegen, hielt den Kontakt zu Spenderinnen und Spendern, verkaufte auf Tauschbörsen und verhandelte mit Händlern. Unterstützung bekam er ab 2018 von Wolfgang Dechange, der nach seiner Pensionierung seine alte Leidenschaft für Briefmarken wiederentdeckte. Als Sänger im Kirchenchor St. Marien und in der Schola des Missionshauses lernte er Bruder Stüer kennen und ließ sich schnell für die Arbeit begeistern: Sichten, Sortieren, Prüfen und Mithelfen bei Tauschtagen und Ausstellungen gehörten fortan zu seinen Aufgaben.
Ab 2021 half zudem Bruder Hermann Michels, langjähriger Missionar in Südafrika. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland suchte er eine sinnvolle Beschäftigung und übernahm das Zuschneiden der Marken. Mit Stolz lieferte er täglich eine Schuhschachtel voller fertiger Marken ab. Die Gesamtverantwortung jedoch lag stets bei Bruder Stüer.
Von Limburg nach Nettetal – das Werk bleibt bestehen
Schon während seiner schweren Krankheit stellte sich die Frage, wie es mit der Briefmarkenmissionshilfe weitergehen sollte. Nach seinem Tod im März 2025 entschied der Rektor des Missionshauses, den gesamten Bestand an die Briefmarkenmission der Steyler in Nettetal zu übergeben. »Das entspricht ganz dem Willen unserer Spenderinnen und Spender, die die Mission der Kirche unterstützen möchten. Ob Pallottiner oder Steyler – entscheidend ist, dass das Evangelium Christi verkündet wird«, erklärt Pater Alexander Holzbach. Er erinnert außerdem daran, dass sich die Gründer beider Gemeinschaften, Pater Max Kugelmann und Pater Arnold Janssen, persönlich kannten.
Damit endet in Limburg eine lange und segensreiche Tradition. Wir Pallottiner blicken dankbar zurück auf die vielen Menschen, die durch ihre Briefmarkenspenden die Mission über Jahrzehnte unterstützt haben. Vergelt’s Gott!

Bericht: P. Alexander Holzbach
Bild: Dieter Fluck
Symbolbilder Briefmarken: nnv (Guinea), laufer (Burundi), rook76 (Brasilien) alle adobe stock
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