Wir haben über 100 Jahre Erfahrung in Kamerun

Hilfe zur Selbsthilfe ist unser Ziel

Die Pallottiner aus Deutschland waren die ersten katholischen Missionare in Kamerun, deshalb haben wir über 100 Jahre Erfahrung. Pater Heinrich Vieter, ein deutscher Pallottiner, wurde der erste Bischof von Kamerun, als das Land noch eine deutsche Kolonie war. Bischof Vieter wird noch heute verehrt. Genau 100 Jahre später wurde unser Mitbruder Bruno Ateba zum Bischof geweiht. Wir sind nach wie vor eng mit den Menschen in Zentralafrika verbunden und suchen Mitstreiter, die mit uns und unseren Mitbrüdern vor Ort helfen wollen. Ziel ist es, bedürftigen Kindern, jungen Müttern und Jugendlichen eine Zukunft in ihrer Heimat zu ermöglichen.

Täglich kommen viele Kinder und Erwachsene zum Pallotti-Haus auf dem Mvolyé-Hügel in Yaoundé, der Hauptstadt Kameruns. Doch nicht nur weil sie Seelsorge suchen. Sie sind auf der verzweifelten Suche nach sauberem Trinkwasser! Und ein durch die Pallottiner betriebener Brunnen kann hier bereits erste Abhilfe schaffen. Doch das reicht leider nicht. Deshalb soll auf dem Pallottiner-Gelände eine weitere Trinkwasserquelle erschlossen werden.

Denn was wir damals vor über 100 Jahren genauso wie heute erreichen wollen, ist, den Menschen ein menschenwürdiges Leben in ihrer Heimat zu ermöglichen. Konkret bedeutet das, Lebensbedingungen zu schaffen, die für uns alle ganz selbstverständlich sind. Dazu gehört die Aussicht auf Bildung, Ausbildung und Arbeit und der lebensnotwendige Zugang zu frischem Wasser.

Ausbildung und Anschubfinanzierung für mehr Unabhängigkeit von jungen Müttern in Kamerun.

„Die Menschen vertrauen auf uns“

Die Pallottiner haben viel Erfahrung in Kamerun gesammelt. Im Bildungs- und Bausektor, in der Begleitung von Kindern und im Umgang mit Armut. Und wir haben auch gelernt, mit Rückschlägen umzugehen. „Wir vertrauen darauf, dass uns Glaube und Religion zusammenschweißen, die Idee der ,Hilfe zur Selbsthilfe‘ treibt uns an und die Menschen vor Ort vertrauen auf uns“, sagt Missionssekretär Pater Reinhold Maise und rechnet vor, dass es nur 24 Euro kostet, um einen Menschen mit Wasser zu versorgen. Denn die Erschließung der Quelle kostet rund 12.000 Euro und stellt die Wasserversorgung für 500 Menschen sicher.

Die Pallottiner in Kamerun unterhalten eine Nähschule, eine Schreinerei, eine Grundschule mit Kindertagesstätte und bohren Brunnen. Einen besonderen Hintergrund hat die Nähschule für junge Frauen und Mütter: Jedes Jahr bringen etwa 400.000 junge Mädchen im Alter von 10 bis 14 Jahren ein Kind zur Welt. Meist werden die Mädchen schwanger, ohne eine Ausbildung zu haben. Der Pallottiner-Provinzial von Kamerun hat daher das Projekt „Pallotti Training and Sales“ geschaffen, das junge Mütter im Beruf des Nähens ausbildet. Am Ende dieser Ausbildung erhält jede junge Mutter eine Nähmaschine und ein Startkapital, um sich selbständig machen zu können. Jährlich fallen für dieses Projekt rund 20.000 Euro Gesamtaufwendungen an.

In der Heimat den Lebensunterhalt verdienen

Für Kinder soll in Bivouvoue nahe Yaoundé ein Kindergarten gebaut und die Grundschule der Pallottiner „Henri Vieter“ erweitert werden. Das ist wichtig, um mehr Kindern Bildung zu ermöglichen. Die Baukosten belaufen sich auf über eine Million Euro. Um eine Landflucht oder gar Abwanderung zu vermeiden, werden Ausbildungsprojekte wie zum Beispiel die Schreinerei-Lehrwerkstatt in Elat-Minkom betrieben. Junge Männer werden in die Lage versetzt, anschließend in ihrer Heimat den Lebensunterhalt für ihre Familien zu verdienen.

Schulbildung und Ausbildungsprojekte sollen jungen Menschen eine Zukunft in ihrem Land ermöglichen.

Bericht: Alexander Schweda
Bilder: Bruder Bert Meyer; Riccardo Niels Mayer (Wasser); Zentralarchiv der Pallottiner

Unsere Geschichte

Vorbild im Glauben - Pallottiner-Bischof Heinrich Vieter

Bischof Heinrich Vieter (1853-1914)

Die „Kongregation für die Evangelisierung der Völker“ in Rom übertrug am 4. März 1890 die „Mission in Kamerun“ an die Pallottiner. Pater Heinrich Vieter war der erste Apostolische Präfekt. Trotz widriger Umstände, trotz Krankheit und ständigem Geld- und Personalmangel gründet er mit seinen Mitbrüdern und den Pallottinerinnen immer neue Missionsstationen, um den Menschen in Kamerun Jesus Christus zu verkünden. Nicht ohne Grund nennt man bis heute die Pallottiner in Kamerun die „Väter des Glaubens“.

Seele und Motor des Projekts war Pater Heinrich Vieter, der am 22. Januar 1905 im Limburger Dom zum ersten Bischof von Kamerun geweiht wurde. Auch in seinem neuen Amt war er sich nicht zu schade, als Schreiner beim Aufbau der Stationen mitzuarbeiten. Von seinem pastoralen Weitblick zeugt die Synode, die er im September 1905 in der Metropole Duala abhielt. Die Statuten für die Seelsorge in Kamerun wurden dort gemeinsam erarbeitet. Was auffällt, ist sein Blick auf die Mitarbeit der Katechisten und Lehrer, also der Laien. Es entspricht ganz und gar der Gedankenwelt Vinzenz Pallottis, dass Kirche nur leben kann, wenn alle Getauften ihrer Verantwortung innerhalb der Kirche gerecht werden.

Das könnte Sie auch interessieren

Mitreden, Mitmachen, Mithelfen!

In Kontakt bleiben. Kostenlos 12 x pro Jahr!

Liken, kommentieren, abonnieren

Herzliche Einladung: Reden Sie mit!

Öffnen Sie sich Räume

Gemeinsam die Welt verändern!

Print Friendly, PDF & Email