Unsere Mission in einer unsicheren Region

Schwester Charly berichtet von der pallottinischen Familie im Ost-Kongo

Seit Jahren herrscht in der Demokratischen Republik Kongo Unsicherheit. In letzter Zeit hat die Unsicherheit in Goma, wo unsere pallottinische Familie präsent ist, zugenommen. Vom 15. bis 27. Januar 2025 waren Schüsse und Bomben zu hören. Irgendwann hörte es sich am Tag und in der Nacht an, wie ein unheimliches Lied im Hintergrund. Einige Schwestern vergaßen zu schlafen und die Angst war groß.

Wir danken Gott für den Mut, den er uns Pallottinerinnen geschenkt hat, um den Dienst an unseren Patienten im Krankenhaus fortzusetzen. Da unser Krankenhaus nicht für die Aufnahme von Kriegsverletzten ausgewählt worden war, nahmen wir weiterhin normale Patienten und einige Flüchtlinge auf, die Hilfe brauchten. Durch die Angst vor dem Krieg war die Entbindungsstation sehr ausgelastet und es kamen viele Neugeborene zur Welt. Die Zahlen stiegen stärker als sonst.

Zusammen fühlten wir uns sicherer

Als sich die Lage verschlimmerte, konnte niemand mehr das Krankenhaus verlassen. Am 27. Januar blieben wir alle über Nacht, das Personal und die Schwestern. Drei Schwestern blieben über Nacht im Krankenhaus und zwei weitere Schwestern, die zu Hause waren, zogen zu den Pallottinern, um wenigstens einen sicheren Ort zu haben. Gerade als unsere beiden Schwestern das Haus der Pallottiner betraten, kamen viele Soldaten in unsere beiden Gemeinschaften, die der Pallottiner und unsere. Es war erschreckend. Gott sei Dank gaben einige ihre Waffen ab und zogen weiter. Leider beging einer in unserem Garten Selbstmord. Nach drei Tagen wurde er vom Roten Kreuz und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz zur Beerdigung abgeholt. Es war traumatisch.

Wir sind Missionarinnen – auch in Krisengebieten

Der Aufenthalt mit dem Krankenhauspersonal war ermutigend und ein gutes Zeugnis. Sie fühlten sich durch unsere Anwesenheit gestärkt. Wir hatten alle Möglichkeiten, aus Goma zu fliehen, aber wir erinnerten uns daran, dass wir Missionarinnen sind, die auch berufen sind, in Krisengebieten zu arbeiten.

Dieser missionarische Geist hat uns inspiriert zu bleiben. Wir danken Gott, der unsere Gebete erhört und uns bis jetzt beschützt hat. Wir wurden auch von vielen Menschen gestärkt, die für uns gebetet und uns ermutigende Botschaften geschickt haben. Dazu gehören unsere Schwestern auf allen Ebenen, unsere Pallottinerbrüder, unsere Freunde und alle Menschen, die ein gutes Herz haben. Wir sind ihnen dankbar. Wir haben ihnen nichts zu geben, nur unser Gebet wird sie begleiten. Möge Gott es ihnen vergelten.

Krisen sind immer teuer – wir danken für jede Unterstützung

Während dieser tragischen Situation hatten wir fast eine Woche lang keinen Strom. Wir mussten rund um die Uhr einen Generator benutzen. Wie teuer das war! Es war auch nicht einfach, Wasser aus dem Kivu-See ins Krankenhaus zu pumpen. Statt Strom zu haben, haben wir viele Stunden lang den Generator benutzt, um die Wassertanks zu füllen. All diese Herausforderungen waren anstrengend.

Heute atmen wir auf, durch Gottes Gnade. Wir sind ihm sehr dankbar.
Alle Ehre sei dem allmächtigen Gott in Ewigkeit.

Schwester Charly* SAC
Goma, Ost-Kongo

*Name aus Sicherheitsgründen geändert und frei erfunden

Beispielbilder aus dem Osten der DR Kongo: Erberto Zani (Soldat im Ost-Kongo);  Roel (Lake Kivu mit Blick auf Goma); Francesca Volpi (Straße bei Bukavu im Südosten des Lake Kivu), alle über Adobe Stock lizensiert. Die Schwestern konnten selbst keine Bilder senden.

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