Ein Treffpunkt für die Friedberger

Karitativer Christkindlmarkt erzielt erneut Rekordergebnis

Es war ein besonderer Christkindlmarkt im Jahr 2023 in Friedberg: Die Pallottiner waren erstmals mit einem Stand vertreten. Die Schneemassen hätten den Markt beinahe verhindert, wenn ihn nicht 15 Leute von Bauhof freigeschaufelt hätten, und es gab wieder ein Rekordergebnis wie im Jahr zuvor: 57.500 Euro blieben nach Abzug der Aufwendungen unter dem Strich stehen. 35.000 Euro davon bekommen die Pallottiner für die Indien-Mission, 15.000 Euro erhalten die Missionsbenediktinerinnen für Ndanda und als weitere Besonderheit: 7000 Euro sind für die Sozialstation Augsburg-Hochzoll-Friedberg und Umgebung bestimmt.

Der Christkindlmarkt sei ein echter Netzwerk-Treffpunkt für die Friedberger, lobte Thomas Treffler vom Verkehrsverein beim Dankesabend im Pallotti-Haus und berichtete zudem, dass viele Menschen danach gefragt hätten, ob denn nicht auch Geld in der Region bleibe. Wie Eberhard Krug vom Verkehrsverein ergänzte, hat sich das Spendenverhalten über die Jahre immer wieder verändert. Der Spendenzweck sei aber immer gleich: sich Menschen anzunehmen, die in soziale Not oder Armut geraten, und zwar innerhalb und außerhalb Deutschlands. Daher fiel der Entschluss, in diesem Jahr auch die Sozialstation zu bedenken.

Pater Reinhold Maise SAC begrüßt die Teilnehmerinnen beim Dankesabend im Pallotti-Haus in Friedberg
Schwester Raphaela

Familien eine Heimat geben

Der Missionssekretär der Pallottiner, Pater Reinhold Maise, hob in seiner Dankesrede hervor, dass es sich gelohnt habe, selbst teilzunehmen und vier Tage im Stand verbracht zu haben. „Ich finde, es gehört sich, dass wir uns hier einbringen“, sagte er und berichtete anschließend vor allem vom letztjährigen Projekt. Während es dieses Jahr um das so genannte „Haus des Friedens“, einem Haus für verarmte und verlassene Menschen in Dornahalli im Bundesstaat Karnataka im Südwesten Indiens, geht stand 2022 das Projekt „Home for Homeless – eine Heimat für Heimatlose“ im Vordergrund.
In diesem Projekt sollen für Familien, die obdachlos oder nur in ärmlichen Hütten leben Häuser gebaut werden. Dafür geben es zwar ein staatliches Programm, dies reiche aber nicht aus, damit Familienväter, die als Tagelöhner arbeiteten, sich den Bau leisten könnten, so Pater Maise und belegte die Situation anschaulich mit vielen Fotos.

Einen Rückblick auf die Ndanda-Hilfe aus Friedberg gab Ndanda-Beauftragte Martha Reißner, ehemalige Lehrerin der Mittelschule Friedberg, die seit Jahrzehnten für Ndanda Spenden sammelt. Sie rief die Anfänge des Lepra-Dorfes 1969 in Erinnerung, skizzierte die Förderprojekte wie einen großen Kochkessel, Häuser für alte Menschen, Brunnen, den Schulbus und das jetzige Förderziel: die Krankenpflegeschule.

Krankenpflege und Geburtshilfe

Wie die Priorin der Missionsbenediktinerinnen in Tutzing, Schwester Raphaela, in ihrem Dank erläuterte, werden dort in dreijährigen Kursen Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger ausgebildet, die zugleich als Hebamme und Geburtshelfer fungieren. Die Spendengelder seien vor allem dafür gedacht, das Schulgeld zu finanzieren, das bis zu 1000 Euro im Jahr betrage. So könnten nun mindestens zehn Schülerinnen unterstützt werden.

Wie Verkehrsverein-Schatzmeister Rainer Genswürger schließlich erläuterte, ist 2023 wieder fast dasselbe Rekordergebnis wie 2022 zusammengekommen. 2400 gab es an Direktspenden, so dass das Ergebnis insgesamt über 66.000 Euro betrug. Abzüglich der Kosten für die Speisen und Getränke von über 8000 Euro blieben als Endergebnis 57.591,68 Euro. Davon erhalten die Pallottiner 35.000 Euro, Ndanda 15.000 Euro und die Sozialstation 7500 Euro.

Für diese Sonderspende bedankte sich Sozialstation-Geschäftsführerin Melita Resler und betonte, dass sie so ihr Versorgungspaket aus einer Hand in der Region aufrechterhalten könne. Das Geld aus dem Christkindlmarkt werde in die Anschaffung für ein neues Fahrzeug fließen.

Die rund 140 anwesenden Ehrenamtlichen des Christkindlmarktes wurden anschließend von Pallottiner-Koch Uli Schneider bestens verköstigt. Und auch an diesem Abend galt, was vorher schon vom Christkindlmarkt gesagt wurde: Es war ein großes soziales Netzwerktreffen der Stadt Friedberg.

Dankesabend Karitativer Christkindlmarkt 2024 im Pallotti-Haus in Friedberg
Dreifache Spendenübergabe im Pallotti-Saal: (v.l) Rainer Genswürger, Pater Reinhold Maise, Melita Resler, Schwester Raphaela, Martha Reißner, Thomas Treffler.

Bericht & Bilder: Alexander Schweda

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