Corona trifft die Armen: Familien, Schüler, Tagelöhner

Pallottiner helfen mit Nahrungsmitteln und Unterkünften

Während in Deutschland und Österreich immer mehr Lockerungen der Corona-Beschränkungen in Kraft treten, leiden gerade arme Länder wie Indien und Südafrika immer noch unter Ausgangssperren.

Vor allem Familien sind in einer verzweifelten Situation. Pallottinerpater Georges Roger Bidzogo schreibt aus dem südafrikanischen Durban, wie er einer Frau mit sechs Kindern versucht zu helfen, die aus ihrem Haus auf die Straße gesetzt wurde. Die Pallottiner stapeln in der Kirche Essenspakete, um sie zu verteilen. Fast 2000 Familien werden so versorgt. Über 600 stehen noch auf der Warteliste. Schlimm für die Menschen ist auch, dass der ganze informelle Straßenhandel nicht funktioniert wie Kleiderverkauf, Friseure oder der Lebensmittelmarkt.

Pallottiner in Durban packen Pakete für die Armen.

Zwar habe die Regierung versprochen, benachteiligten Familien zu helfen, aber diese müssen die Hilfe immer noch woanders suchen, beklagt Pater Bidzogo. Außerdem müssen viele Familien zusätzlich damit rechnen, von ihrem Grundbesitzer gekündigt zu werden und so ihre Arbeit und Lebensgrundlage zu verlieren.

Der Hunger ist das größte Problem

Ähnliche Probleme gibt es auch in Indien: Aus der Provinz Tamil Nadu, im Süden Indiens, berichtet Pater Anthony Dhas, dass sein Bundesstaat mit am schlimmsten getroffen ist. Es steht an zweiter Stelle, was die Corona-Infizierten und die Corona-Toten betrifft. Aber auch dort ist der Hunger das drängendste Problem. Die Pallottiner verteilen daher Reis und Gemüse an die Familien, an Stadt-, Dorf- und die Slumbewohner. Noch schlimmer ist die Situation in Bangalore, wie Pater Ashok Mascarenhas berichtet. Tausende Menschen sammeln sich dort auf Plätzen, um einen Bus oder einen Zug in die Heimat zu erwischen. Diese Tagelöhner, die von heute auf morgen ihren Job verloren haben und nun in ihre Heimatstadt wollen, helfen die Pallottiner mit Lebensmitteln. Etwa 41 Familien, die ihre Heimat nicht mehr erreichen können, zelten in der Nähe der Pallottiner-Kirche und werden dort versorgt. Gebraucht werden dafür vor allem Reis, Weizen, Öl und Gewürze.

Lebensmittel für die Familien in Tamil Nadu.

Neben der Nahrungsversorgung wird aber auch das Bildungsproblem immer größer. Immer mehr Schüler und Studenten können dem online-Unterricht nicht folgen, weil sie weder Laptop noch Smartphones besitzen. „Die Schulen fahren jedoch einfach mit dem Programm fort und nehmen keine Rücksicht auf die Schüler, die daran nicht teilnehmen können“, erzählt Pater Mascarenhas.

Hilfe für Bangalore

Der Missionssekretär der Pallottiner in Deutschland, Pater Markus Hau, ist entschlossen, für Hilfe zu sorgen. „Wir müssen den Armen helfen, damit sie nicht verhungern und damit sie nicht ganz vom gesellschaftlichen Leben abgehängt werden, sagt er.

Die Pallottinerprovinz hat daher eine Spendenaktion „Corona-Hilfe“ ins Leben gerufen, die weltweit Corona-Opfer unterstützen soll.

So helfen Sie mit Ihrer Spende:

Stichwort „Corona-Hilfe“
Bank für Kirche und Caritas eG
IBAN: DE87 4726 0307 0018 1817 00
BIC: GENODEM1BKC

Sie haben Fragen? Gerne können Sie sich direkt an unseren Missionssekretär Pater Markus Hau wenden: mission@pallottiner.org

Erfahren Sie mehr:

In seinem Interview mit Domradio.de, dem Sender des Erzbistums Köln, berichtete unser Missionssekretär Pater Markus Hau über die Corona-Krise in mehreren afrikanischen Ländern. Die Ausgangssperren führen bei der armen Bevölkerung bereits jetzt zu Hunger und Verzweiflung.

Lesen Sie das Interview auf DOMRADIO.DE (Link)

 

Die Bedrohung durch das Corona-Virus ist weltweit. Und in Entwicklungs- und Schwellenländern in Afrika oder auf dem indischen Subkontinent kommt noch eine große Gefahr hinzu: Die Armen haben aufgrund des Shutdowns nicht einmal mehr das Geld, um sich ernähren zu können. Unser Missionssekretär Pater Markus Hau appellierte in seinem Interview mit Alexander Schweda um Spenden für unsere Projektpartner.

Zum Interview über die Lage bei unseren Projektpartnern weltweit

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