Pallottiner bestätigen Provinzial und Vizeprovinzial
Provinzial Pater Helmut Scharler als Provinzial wiedergewählt
Pater Helmut Scharler wurde von seinen Mitbrüdern in Deutschland, Österreich, Spanien, Kroatien, Südafrika, Nigeria und Malawi als Provinzial wiedergewählt. Es ist seine dritte und letzte Amtszeit. Er bleibt damit für rund 300 Mitbrüder und Einrichtungen, wie etwa die Hochschule in Vallendar, verantwortlich. Zum Beginn seiner Amtszeit erklärte er, dass er sich vor allem für einen Dialog auf Augenhöhe zwischen den Kontinenten und Kulturen einsetzen wird: „Wir müssen den kulturellen und spirituellen Reichtum der anderen gegenseitig wahrnehmen und voneinander lernen.“
Der Generalrektor und der Generalrat in Rom haben für die neue dreijährige Amtszeit auch die gewählten Mitglieder der Provinzleitung bestätigt:
P. Helmut Scharler, Provinzial
P. Michael Pfenning, Vizeprovinzial
P. Alexander Holzbach, Provinzrat
P. Dirk Gottwald, Provinzrat
P. Markus Hau, Provinzrat
Pater Markus Hau ist zum ersten Mal als Provinzrat in der Provinzleitung vertreten. Er wurde für den ausgeschiedenen Pater Christoph Lentz gewählt, der sich nun verstärkt um die Priesterausbildung im Pastoraltheologischen Institut (PthI) kümmern wird.
Der neue Provinzrat hat das Amt am 2. Februar 2019 angetreten. Er hat vor allem die Aufgabe, die Provinz in wichtigen Entscheidungen zu beraten. In seiner konstituierenden Sitzung wurde wieder Pater Michael Pfenning zum Vizeprovinzial gewählt. Pater Rainer Schneiders wurde als Provinzökonom der Pallottiner bestätigt. Beide hatten dieses Amt auch in den vergangenen beiden Amtszeiten inne. Als Provinzsekretär wurde Pater Sascha-Philipp Geißler berufen, der den ausscheidenden Pater Jochen Ruiner ablöst. Pater Markus Hau wurde zudem wieder mit der Leitung des Missionssekretariats beauftragt.
Werdegang von Provinzial Pater Helmut Scharler
Pater Helmut Scharler wurde 1956 im österreichischen Mittersill (Oberpinzgau) geboren. Nach dem Studium der Musik und Theologie in Salzburg und Vallendar und dem Eintritt in die Gemeinschaft der Pallottiner wurde er 1992 durch den Salzburger Erzbischof Karl Berg zum Priester geweiht.
Danach war er mehrere Jahre in Wien in der Seelsorge tätig und absolvierte eine Ausbildung zum Psychotherapeuten. Ab 1999 gehörte er zur örtlichen Kommunität der Pallottiner in Salzburg und war im spirituellen Zentrum „Cambio“ auf dem Mönchsberg in der therapeutischen Seelsorge tätig. Neben der spirituellen und therapeutischen Leitung von Seminaren, begleitete er Ordensgemeinschaften und Menschen in Krisen. Bereits seit 2010 war er als Vizeprovinzial Mitglied der Provinzleitung, 2013 wurde er zum Provinzial gewählt.
Seine Schwerpunkte – eine Welt, Vielfalt, Beteiligung und Dialog
Auf die Fragen, was beim Alten bleibt und was die Pallottiner in der kommenden Amtszeit neu anpacken werden, antwortete Provinzial Pater Helmut Scharler: „Wir werden, wie schon in den vergangenen Jahren, mit unseren Ressourcen gut umgehen. Die Mitbrüder unter 60 Jahren müssen für sich festlegen, wofür sie sich in den kommenden Jahren besonders einsetzen wollen. Wir wollen unsere Christus-Nachfolge mit konkreten Projekten verknüpfen. Deshalb müssen wir uns in regelmäßigen Zeitabständen über unsere Charismen und Schwerpunkte verständigen und gemeinsame Wege festlegen.
Ich persönlich verfolge in den kommenden drei Jahren zwei besondere Schwerpunkte, sozusagen ‚zwei Standbeine – in einer Welt‘ oder ‚zwei Füße – von einem Leib‘: Wir müssen die abendländische Welt mit der afrikanischen, asiatischen und lateinamerikanischen Welt zusammenbringen und aus den verschiedenen Welten das Beste miteinander verbinden. Das bedeutet Vielfalt, Beteiligung und Dialog. Es wird etwas Neues entstehen. Jeder muss vom anderen lernen. Ich glaube an eine Welt. Das ist unser Programm für die Zukunft!
Ich bin sicher, dass dieser Prozess der Annäherung unseren Horizont erweitern wird – in unseren Delegaturen in Südafrika, Nigeria und Malawi, aber auch hier in Kroatien, Spanien, Österreich und Deutschland. Beispielsweise kann es unser Gottes- und Menschenbild weiten oder die Liturgie beeinflussen. Ich komme oft hoch inspiriert von meinen Auslandsreisen zurück. Es ist wunderbar, wenn man die Gastfreundschaft der Mitbrüder in Europa und außerhalb unserer Kulturkreise erleben darf.
Wenn ich aus Indien zurückkomme, bin ich meist ganz beseelt vom Aufbruchsgeist unserer Mitbrüder. Das Land steht ihnen offen, überall werden sie gebraucht. Die Mitbrüder sagen dort ganz klar, wofür sie stehen. In der Provinzversammlung sagen sie: ‚Das will ich die kommenden Jahre angehen. Hier müssen wir miteinander etwas bewegen!‘ In Deutschland oder Österreich sind wir viel zurückhaltender und selbstreflektierter, weil Bedürfnisse und die Zuständigkeiten oft wesentlich komplizierter scheinen.
Wir müssen aufpassen, dass wir unsere Kirche nicht wie ein Museum verwalten. Wir brauchen neue spirituelle Räume, neue Schläuche für neuen Wein.“
Hintergrundinformation – die Pallottiner
Die Pallottiner sind eine religiöse Gemeinschaft von Männern innerhalb der katholischen Kirche, die ihr Leben Gott geweiht haben. Ihr Gründer Vinzenz Pallotti lebte von 1795 bis 1850 in Rom. Für ihn war Gott die unendliche Liebe. Wichtig war ihm die Beteiligung möglichst vieler, letztlich aller Menschen an der Verantwortung für die Kirche und die Welt. Rund 300 Mitbrüder gehören zur Herz-Jesu-Provinz der Pallottiner und ihren von Deutschland und Österreich aus betreuten Delegaturen in Kroatien, Spanien, Südafrika, Nigeria und Malawi. Weltweit gibt es rund 2500 Pallottiner.
Pallottiner arbeiten als Seelsorger in Pfarrgemeinden, sind in der Jugend- und Erwachsenenbildung aktiv und stellen Angebote zur Erholung und Besinnung sowie Heilung und Therapie zur Verfügung. Sie betreiben universitäre Einrichtungen wie auch Bildungs- und Gästehäuser, einen Verlag und diverse andere Einrichtungen. Zudem geben sie zwei Zeitschriften heraus.
Text und Bilder: Josef Eberhard






Weitere Beiträge zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Mitreden, Mitmachen, Mithelfen!
In Kontakt bleiben. Kostenlos 12 x pro Jahr!
Liken, kommentieren, abonnieren
Herzliche Einladung: Reden Sie mit!
Öffnen Sie sich Räume
Gemeinsam die Welt verändern!