
„Ich bin bereit“
Am Sonntag, dem 12. Oktober, wurde in der Pallottikirche in Vallendar frater Athanasius Onyegesi zum Diakon geweiht
Der sonntägliche Spätgottesdienst in der Pallottikirche in Vallendar ist in der ganzen Region geschätzt und deshalb immer bestens besucht. Die Art der Verkündigung der Patres von Haus Wasserburg, die oft besondere musikalische Gestaltung, das spricht viele Christinnen und Christen an.
Am Sonntag, dem 12. Oktober, musste der Rektor, Pater Jürg Gattwinkel, zu Beginn des Gottesdienstes bei der Begrüßung erklären, warum so viele Pallottiner in der Kirche sind. Und er kündigte schon da, dass der Gottesdienst wohl länger als üblich gefeiert werde. Der Grund: Ein Mitbruder aus Haus Wasserburg, frater Athanasius Onyegesi, der am Vortag seine Profess auf Lebenszeit abgelegt hatte, wurde in diesem Gottesdienst zum Diakon geweiht. Rektor Gattwinkel konnte auch die Generalleitung der Pallottiner, die sich gerade in Vallendar aufhielt, begrüßen, und den Provinzial, Pater Markus Hau. Ein besonders herzlicher Gruß galt dem emeritierten Bischof von Bamberg, Ludwig Schick, von dem er selbst vor 22 Jahren zum Priester geweiht worden war.
Der neue Diakon, 1987 in Lagos geboren, hatte nach längerer Berufssuche zunächst in seiner nigerianischen Heimat und dann in Kamerun Philosophie und Theologie studiert. Hier lernte er die Gemeinschaft der Pallottiner und ihr Kirchenbild kennen. Nach Gesprächen mit dem damaligen Provinzial, Pater Helmut Scharler, kommt er 2020 nach Friedberg und absolviert dort sein Noviziat. Im Oktober 2022 wechselt er an Haus Wasserburg, hilft mit in der „Offenen Jugendarbeit“ in Vallendar, in der Kursarbeit im Bildungshaus und studiert online Gesundheitspsychologie und Medizinpädagogik. Damit will er sich für seine spätere Tätigkeit in der Seelsorge qualifizieren. An Vinzenz Pallotti beeindruckt ihn, dass dieser keinen Unterschied gemacht habe zwischen Priestern und Laien, Gläubigen und Atheisten. Ihm war wichtig, „dass du Mensch bist“. Auf diesem Hintergrund wolle er Menschen in der Seelsorge begleiten.




Bischof Schick nennt das in seiner Predigt „dienen“. Es gehe im Dienst des Diakons zuerst um die Verkündigung des Evangeliums und um den karitativen Dienst. Er verwies auf das liturgische Gewand des Diakons, die Dalmatika, die heute ein wertvolles Festgewand sei, die aber ursprünglich die Arbeitsschürze der Helfer der Armen und Kranken war. Der Pallotti-Kenner und Pallottinerfreund zitierte das berühmte Gebet von Vinzenz Pallotti „Ich möchte Speise werden, um die Hungrigen zu sättigen…“. Und er sprach über ein Wort aus dem Johannes-Evangelium, das ihm wichtig sei. Jesus habe gewünscht, dass die Menschen das Leben haben „und es in Fülle haben“. Kirche müsse immer dem Leben dienen. Alle Getauften, die Familie, der Verein, die Orden. „Der Einsatz für das Leben nimmt uns nichts, sondern bringt Gewinn“, sagte der Bischof mit Blick auf das von frater Athanasius ausgewählte Evangelium (Johannes 12, 20-26). Deshalb gelte es, dem Leben auf der Spur zu bleiben, immer Lernende zu bleiben, auch im Glauben, und immer am Gebet festzuhalten.
Provinzial Pater Markus Hau verwies in seinem Dankwort am Ende des Gottesdienstes auf die Erfahrung, dass Dienen auch Herrschen sein könne. Und er dankte Bischof Schick, dass er dem neuen Diakon und allen Anwesenden aus dem Geist Jesu Christi erschlossen habe, was dienen wirklich meine.
Der neue Diakon bedauerte in seinem Schlusswort, dass aus verschiedenen Gründen niemand von seiner Familie bei der Weihe dabei sein konnte. Umso mehr bedanke er sich bei vielen Menschen um Haus Wasserburg, die inzwischen gute Wegbegleiter geworden seien, bei Freundinnen und Freuden aus Nigeria, die er in Deutschland gefunden habe, und bei den Mitbrüdern. Ein besonderer Dank galt seinem Novizenmeister, Pater Jakob Wasensteiner.
Musikalisch gestalteten den Weihegottesdienst der „Projekt-Chor Haus Wasserburg“ unter Leitung von Pater Alexander Diensberg. Und der Chor der Internationalen Ausbildungskommunität an der Hochschule. Diese jungen Pallottiner begleiteten mit afrikanischen Rhythmen und Gesängen die geladenen Gäste von der Pallottikirche hinauf in den Speisesaal der Hochschule, wo das Fest bei Speis und Trank, Begegnung und Austausch langsam ausklang.

Bericht: Pater Alexander Holzbach
Bilder: Pater Rainer Schneiders
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