45 Jahre Haus Wasserburg

... und kein bisschen leise

Fast ein halbes Jahrhundert Bildungsarbeit an Haus Wasserburg und 30jähriges Jubiläum ihres Fördervereins – das zu feiern, dafür wäre ein Tag zu wenig gewesen.
Daher fanden sich schon am Vorabend des alljährlichen Pallottikirchenfestes zahlreiche gut gelaunte Gäste ein, um bei Kerzenschein der Gruppe Twisted mit ihrer rhythmisch pulsierenden Musik zu lauschen, von der sich dann auch einige zu gewagten Tanzeinlagen mitreißen ließen. Die sechs Ska-Versessenen um Frontfrau Franzi Ska hatten es sich trotz Alternativangebot für einen Gig im ja durchaus berühmteren Limburg nicht nehmen lassen, mit ihren eigenen Songs & Offbeatklassiker von den 60`s bis heute ins beschauliche Vallendar zu kommen. Denn verschlafen ist die Gemeinde, im besonderen die um die Pallottikirche, nun alles andere. Davon zeugten auch die vielen angeregten Gespräche, in denen nicht nur zurück geschaut wurde auf viel und viele bewegende Arbeit, sondern vor allen Dingen Ausschau genommen wurde auf neue Wege und Projekte, die verändern wollen hin zu einer lebenswerten Gesellschaft für alle.

Berührungsängste abzubauen ist dabei ein erster wichtiger Schritt, so der Leiter des Bildungshauses Pater Alexander Diensberg SAC in seiner Predigt an eine wie immer vollbesetzte Kirche von ausgeschlafenen ChristInnen am Sonntagmorgen um halb zwölf. Begegnungsinitiativen, so Diensberg, seien nötig, um die Situation anderer zu verstehen, Vorurteile abzubauen und Wege der Verständigung und des Miteinanders zu suchen. Das ist nicht immer bequem. Um weiterhin kritischer Sand im von Gewinn- und Machtstreben bestimmten Getriebe in Kirche und Welt zu bleiben, dazu braucht es Orte der Information, des Austauschs, des Feierns, wo Menschen Kraft und Ideen finden, sich in ihrem Umfeld weiter einzusetzen für ein solidarisches Miteinander gegen die Angst vor dem Fremden, die im Dienst machtpolitischer Interessen viel zu gerne geschürt wird.

Im Festbetrieb von Bierstand über Tombola bis Kinderprogramm waren dann auch erfolgreiche Initiativen vor Ort wie die Partnerschaft mit der Gemeinde Matimba in Ruanda (Inshuti e.V.), die Flüchtlingshilfe oder der Pakistan-Freundeskreis mit reichlich Möglichkeiten der Begegnung mit dem für viele Wasserburger längst vertrautem Fremden vertreten.

Nach einer Abkühlung der Sommerhitze durch in der Ferne vorbeiziehende Gewitterfronten und einem spirituellen Ausklang in einem Vespergottesdienst gingen viele Besucher erfrischt und gestärkt nach Hause, um dort weiter im Sinne Vinzenz Pallottis ihre Stimme gegen Ab- und Ausgrenzung, gegen Angst und Ungerechtigkeit zu erheben, und das kein bisschen leise…

((21.08.16, Text & Bild: Haus Wasserburg))

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