Gerechtigkeit ist schön

Preisverleihung an leidenschaftlich widerständige Journalisten

In einem mitreißenden Festakt wurde am Sonntag, den 25. September in der Pallottikirche an Haus Wasserburg in Vallendar der Siegfried-Pater-Preis verliehen. Die erstmalig verliehene Auszeichnung, benannt nach dem 2015 verstorbenen Bonner Publizisten und Filmemacher, ging an die Münchner Journalistin Kathrin Hartmann, die mit Herz, Mut, Leidenschaft und dem unbeirrbaren Blick für Ungerechtigkeit in den Ländern des Südens recherchiert. Damit gibt sie den von gesellschaftlicher Teilhabe Ausgegrenzten eine Stimme. Somit fiel das Votum der Jury auch einstimmig aus, da, wie Verlegerin und Eva Röthel betonte, Hartmanns Arbeit zu den vielversprechenden publizistischen Projekten gehöre, die investigativ und partizipativ Sprachrohr für mehr Gerechtigkeit sein wollen. Mit den vom Düsseldorfer Retap Verlag ausgesetzten 1.500 Euro plant Hartmann eine Recherche in Bangladesch. Dort kämpfen Kleinbauern gemeinsam gegen die Macht der Agrarkonzerne, die dort gentechnisch verändertes Saatgut und eine hochtechnisierte Landwirtschaft etablieren möchten. Wie sein Vater Siegfried, so betonte Jury-Mitglied Dietrich Pater, initiiere Hartmann eine bewusste Auseinandersetzung mit den bestehenden Verhältnissen. So wolle sich ihre Wut über Ausbeutung und Ungerechtigkeit nicht beschwichtigen lassen und aus Harmonie mit den bestehenden Verhältnissen lediglich «ein bisschen richtiger» leben. Laudator Dr. Wolfgang Storz von der Frankfurter Rundschau bescheinigte der Preisträgerin, dass sie sich wie Pater nicht scheue, Spielverderberin in einem üblen Spiel zu sein, die nicht missionieren, aber aufdecken wolle. Sie schaue genau nach und bewahre auch gegen Widerstand ihre Haltung. So wehrte sich die Journalistin mit Liebe, Leidenschaft und Humor gegen das Stammtisch-Credo: «Da kann man doch sowieso nichts machen!» – und setzt sich wie der frühere Entwicklungshelfer Pater vehement dafür ein, die Akteure vor Ort als Experten in eigener Sache anzuerkennen und emanzipatorische Ansätze im jeweiligen Land zu fördern. Neugier auf Eigene im Fremden weckte auch das Trio Mano a Mano, das mit südamerikanischen Rhythmen den Festakt musikalisch gestaltete. Pater habe das international zusammengesetzte Ensemble damals zu seinen zahlreichen Veranstaltungen in Haus Wasserburg mitgebracht, so Referentin Melanie Gehenzig von der Jugend- und Erwachsenenbildungsstätte der Pallottiner. Nicht nur ihn begeisterte immer wieder ihre Virtuosität und Expressivität, nicht zuletzt auch ihr sprechendes Minenspiel, das neugierig macht, den Reichtum im Fremden, im Anderen zu entdecken, aber auch die Gemeinsamkeiten: Denn Wut über soziale Unterdrückung und Freude an der Schönheit von Gerechtigkeit sind eben universal. ((Text & Bild: Stienemeier))

 

Foto: Oliver Nagel;   v.l. Jury-Mitglied Dietrich Pater, Verlegerin Eva Röthel, Preisträgerin Kathrin Hartmann, Laudator Dr. Wolfgang Storz

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