Dem Volk dienen, um Sicherheit und Frieden zu gewährleisten

Reflexion für die Mitglieder der pallottinischen Unio zum „Jubiläum der Streitkräfte, der Polizei und der Sicherheitskräfte“ von Tomislav Martic aus den USA

Meine lieben Schwestern und Brüder in der Vereinigung des Katholischen Apostolats, das Heilige Jahr 2025 hat begonnen. Es ist ein Jahr, das der Hoffnung gewidmet ist, wie es Papst Franziskus verkündet hat. Der Heilige Vater lädt alle Katholiken ein, ihren Glauben durch die Hoffnung auf ein mit Jesus Christus vereintes Leben zu bereichern. Ein mit Christus vereintes Leben zu führen ist eine Herausforderung, aber mit Hoffnung und dem Ziel, das höchste Gut zu erreichen, können wir uns bemühen, in unserem täglichen Leben Apostel zu sein und zu dienen, für andere da zu sein. Dienen ist die treibende Kraft hinter den bewaffneten, polizeilichen und sicherheitspolitischen Kräften, an die wir in diesem Heiligen Jahr im Monat Februar besonders denken. „Dem Volk dienen, um Sicherheit und Frieden zu gewährleisten“. Diese Worte sind an diejenigen gerichtet, die täglich eine Uniform tragen, um in ihren Ländern, Staaten und Gemeinden für Sicherheit und Frieden zu sorgen.

Die Männer und Frauen der Streitkräfte und der Polizei auf der ganzen Welt sind damit betraut, dass andere, und nicht sie selbst, an erster Stelle stehen. Sie erfüllen ihren Eid, Führer, Beschützer und Kämpfer für diejenigen zu sein, die nicht für sich selbst kämpfen können. Beim Nachdenken über das Februarthema kommt mir eine Passage aus dem Johannesevangelium in den Sinn, in der es heißt: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.“ (Johannes 15,13). Diese Worte der Heiligen Schrift geben uns eine Vorstellung davon, was es bedeutet zu lieben. Die Liebe ist eine Kraft für das Gute in der Welt. Ich werde jedes Mal daran erinnert, was Liebe ist, wenn P. Peter Sticco während der Messe in der Kirche Our Lady of Grace in Fairview, NJ, USA, die Hostie und den Kelch erhebt und uns so an das Opfer Christi erinnert, der seinen Leib für uns hingegeben, sein Blut für uns vergossen. Ich schaue über den Altar und sehe den gekreuzigten Christus. Christus am Kreuz ist die größte Darstellung dessen, was Liebe ist: das ultimative Opfer.

Die Männer und Frauen in Uniform, die unsere jeweiligen Länder und Gemeinden schützen, begeben sich in Gefahr, wenn sie auf Notrufe reagieren, die von häuslichen Streitigkeiten bis hin zu potenziellen Terroranschlägen reichen. Unsere uniformierten Mitglieder der Gesellschaft reagieren auf solche Anrufe, wohl wissend, dass sie bei dem Versuch, für Sicherheit und Frieden zu sorgen, ihr Leben verlieren können. Die Bereitschaft, dies zu tun, ist ein Akt der Liebe gegenüber Menschen in Not. Das Wohlergehen einer Person in Not über das eigene Wohlergehen zu stellen, ist ein Akt der Liebe, wie uns das Johannesevangelium erzählt. Als Polizeibeamter in den Vereinigten Staaten von Amerika habe ich die Erfahrung gemacht, dass physische Gewalt nicht immer notwendig ist, wenn es darum geht, einen Notfall zu lösen. Oft reicht es aus, einer verzweifelten Person, die zum Beispiel über Selbstmord nachdenkt, zuzuhören und ihr Mitgefühl und Empathie zu zeigen, um das Herz einer Person in einem Moment der inneren Krise zu beruhigen.

Der heilige Vinzenz Pallotti verkörperte das Thema des Monats Februar durch sein Wirken in Rom. Er kümmerte sich um die Kranken, Bedürftigen und weniger Glücklichen und legte damit den Grundstein für die Vereinigung, der wir heute angehören. Der heilige Vinzenz sagte: „Gott schickt dich nie allein in eine Situation. Er steht an deiner Seite. Er geht hinter dir. Ganz gleich, in welcher Situation du dich gerade befindest, stelle dich ihr mit der Zuversicht, dass Gott mit dir ist.“ Als Polizeibeamter finde ich Trost in den Worten des Heiligen Vinzenz, denn ich weiß, dass ich, wenn mein Herz und mein Geist auf Gott ausgerichtet sind, von ihm geleitet werde, so dass ich für jemanden in Gefahr ein Leuchtfeuer der Hoffnung sein kann. Der Heilige Vinzenz weist auch darauf hin, dass die Schritte derjenigen, die Gefahren gegenüberstehen, weil sie sich für andere einsetzen, von Gott geleitet werden. Furcht oder Nervosität sind normale menschliche Eigenschaften, die uns alle überkommen, wenn wir mit Gefahr konfrontiert werden, ganz gleich wer wir sind und welche Aufgaben wir haben. Es ist ein Teil der menschlichen Natur. Es ist eine normale Reaktion des Nervensystems des Körpers. Der Heilige Vinzenz erinnert uns jedoch daran, dass wir in Gott Kraft und Mut finden können, dass der Heilige Geist die Polizisten und Sicherheitskräfte leiten wird, die sich in prekären Situationen befinden und versuchen, die Bedürftigen in einer Krisenzeit zu schützen.

In den Vereinigten Staaten kann ich mich an keine größere Notfallreaktion erinnern als an den Morgen des 11. September 2001 in New York City. Ich war damals Student in der High School und erinnere mich, wie wir im Klassenzimmer die Ereignisse im Fernseher verfolgten, als die Flugzeuge in die Zwillingstürme in New York einschlugen. Tapfere Polizeibeamte, Feuerwehrleute und medizinisches Personal waren zur Stelle, um den in den Gebäuden eingeschlossenen Menschen zu helfen. Tapferkeit und Mut, die ich an diesem Tag und in den darauffolgenden Monaten bei den Bergungsarbeiten beobachten konnte, inspirierten mich dazu, meinen Mitmenschen als Feuerwehrmann und später als Polizeibeamter zu dienen. Die Anschläge auf die Vereinigten Staaten im September 2001 brachten das Beste in den Männern und Frauen in Uniform zum Vorschein, die einen Eid geleistet haben, ihre Mitbürger zu schützen und ihnen zu dienen. Christus hat die Bedeutung dieses Dienstes in seiner Bergpredigt in Matthäus 5,9 hervorgehoben, als er sagte: „Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden“. Die Männer und Frauen, die ihren Mitmenschen dienen, indem sie Menschen, die sich in trüben und trostlosen Situationen befinden, Schutz und Sicherheit bieten, verkörpern das, was Christus uns in den Seligpreisungen zu lehren versuchte. Unsere Männer und Frauen in Uniform könnten als Friedensstifter betrachtet werden, wenn sie denen dienen und sie schützen, die in verzweifelten Situationen um Hilfe rufen.

Alle fünfundzwanzig Jahre haben wir ein Heiliges Jahr, aber wir sollten nicht auf ein Jubiläumsjahr warten, um Pilger der Hoffnung oder im Dienst für unsere Mitmenschen zu sein. Ich frage mich täglich: Wie versuche ich Frieden zu stiften? Wie baue ich Brücken in meiner Familie, meiner Gemeinde, meiner Schule oder an meinem Arbeitsplatz? Ein Friedensstifter zu sein, ist nicht nur für die Angehörigen der Streitkräfte wichtig. Lasst uns nachdenken, was es bedeutet, ein Apostel zu sein. Ein apostolisches Leben ist kein Leben in der Enge, sondern ein Leben in Aktion, Bewegung und Dienst. Fragen wir uns, wie ein apostolisches Leben, das auf Dienen, nicht auf Herrschen, ausgerichtet ist, unser persönliches Leben bereichern kann. Der heilige Vinzenz Pallotti erklärte, was es bedeutet zu leben, als er sagte: „Unser Leben ist: Gott einatmen und Gott ausatmen. Gott in allem zu finden. Gott allen zu offenbaren. Die Gegenwart Gottes auszustrahlen“. Dies ist die Essenz eines apostolischen Lebens. Bitten wir den Heiligen Geist, unsere Herzen mit Hoffnung zu erfüllen, damit wir den Mut und die Kraft finden, die wir brauchen, um uns den Herausforderungen und Widrigkeiten in unserem Leben zu stellen und gleichzeitig anderen auf ihrem Weg zu helfen.

Möge der Friede des allmächtigen Gottes mit uns allen in diesem Jubiläumsjahr sein!

Tomislav Martic UAC

Tomislav Martic ist Supervisor bei der Zivilpolizei. Er wurde im ehemaligen Jugoslawien geboren und lebt seit März 1988 in den Vereinigten Staaten. Er ist Mitglied der Jugendgruppe der Pallottinergemeinde „Our Lady of Grace“. Unter der Leitung von Pater Peter Sticco SAC konnte er in den USA und Lateinamerika missionarisch tätig werden.

Quelle: Apostel heute, Monatliche Reflexion für die Mitglieder der UNIO im Februar 2025, Hrsg.: Union des Katholischen Apostolats (Pallottinische Unio), Rom. Übersetzung: Pater Wolfgang Weiss. Foto: benjaminnolte adobe stock

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Apostel heute erscheint monatlich. Die Impulse stammen von Mitgliedern der pallottinischen Unio aus der ganzen Welt:

Wir feiern das Geschenk des Lebens und der Hoffnung, die sich aus einer mitfühlenden Pflege ergibt - Menschen verdienen nicht Überleben, sondern Fülle
Durch das Sakrament der Versöhnung können diejenigen, die unter der Sünde leiden, „kosten und sehen, wie gut der Herr ist“
Das Heilige Jahr und das Jubiläumsjahr 2025 der pallottinischen Familie greifen ineinander
Es braucht drei Elemente, um die gegenseitige Liebe in den Menschen zu entfachen.
„Ein Unio-Mitglied, das nicht ganz konkret dem Nächsten seine Aufmerksamkeit und Liebe schenkt, ist wie eine Taube mit nur einem Flügel“
„Es gibt immer einen Weg, man muss ihn nur finden. Wir müssen beharrlich sein. Nicht den Mut verlieren!“
Wir danken und loben Gott für die Gaben und Gnaden, die er uns jeden Tag schenkt
Die Menschen auf der Straße grüßen und lächeln uns an, sie sagen, dass sie froh und dankbar sind, dass wir hier sind
Sowohl Burnout als auch Akedia betreffen die Seele und erfordern eine Behandlung des ganzen Menschen
Herr, mache unser Herz dem Deinen gleich - wo Liebe ist, da ist Leben und wo Liebe ist, da ist Licht
Das Geheimnis der Brotvermehrung heißt Teilen
Die Psychologie macht die Erfahrung, dass wir mit der Liebe verwoben sind
Entweder geben wir uns mit unseren eigenen Vorstellungen und Enttäuschungen zufrieden oder wir begeben uns auf eine wunderbare Reise
Wie ermutigend ist es, wenn Christen und Christinnen uns sagen, ihr Pallottinerinnen habt neues Leben in unsere Gemeinden gebracht.
Das Thema unseres Generalkongresses lautet: "Mit Christus, unserer Hoffnung, lasst uns gemeinsam mit neuer Freude und Hoffnung aufbrechen"
"Nazareth" steht für ein ganz einfaches Leben
Weihnachten, so sagt man, ist das Fest der Familie, wir alle gehören zur Familie Gottes, wir alle sind Geschwister. Dank sei Gott!
„Wir hören ihnen zu, trösten sie, beten mit ihnen, weinen mit ihnen und geben ihnen Mut zum Durchhalten...“
Die missionarische Kraft kommt aus der Erfahrung des Glaubens, der das Herz erwärmt
"Lasst uns Angst und Befürchtungen überwinden!" Die Reflexion für Unio-Mitglieder kommt im September aus Frankreich.
Der Heilige Geist erlaubt keinen Aufschub!
Jesus immer folgen, zu Fuß, laufend, langsam, im Rollstuhl, aber immer ihm folgen
Eucharistie im Leben des Heiligen Vinzenz Pallotti - Reflexion für Unio-Mitglieder von Pater Fabian Silveira aus Uruguay
Lasst uns die Posaune des Evangeliums sein, die alle ruft und weckt...
Lasst uns dankbar sein, dass wir das Licht der Auferstehung weitergeben dürfen
Schwester Elizabeth Beena denkt zum Welttag des geweihten Lebens über das "Geschenk des geweihten Lebens" nach
Es gibt viele Worte des heiligen Vinzenz, die uns tief berühren
Synodalität ist eine Haltung, mit der die Kirche ihre Sendung in der Welt erfüllt
Pater Donio vom Catholic Apostolate Center in Washington stellt "Sieben Schlüssel zur christuszentrierten Zusammenarbeit" vor
Wie kann die pallottinische Familie zu einer geschwisterlichen Weggemeinschaft in der Kirche beitragen?
Der synodale Weg ist ein entscheidender Schritt für die Umsetzung des Zweiten Vatikanischen Konzils und das Leben der Christenheit
Die monatliche Reflexion für UNIO-Mitglieder kam im Oktober von Cäsar Szwebs UAC aus Dänemark
Die monatliche Reflexion für UNIO-Mitglieder kam im September von Isabel Bolhuis UAC aus Kanada
Es geht darum, das "gemeinsame Haus" so zu organisieren, dass aus den vielen Bewohnerinnen und Bewohnern Geschwister werden können.
Ein Plädoyer für eine Rückkehr zur Einfachheit, die uns erlaubt innezuhalten.
Ein Impuls von Pater Rory Hanly SAC aus dem Generalsekretariat der UNIO in Rom: Heiligkeit, das ist ein gemeinsamer Weg!
Originalartikel von Pater Rory Hanly SAC (Rom) aus "Apostel heute" vom Oktober 2018

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