Solange du lebst, gibt es Hoffnung

2025 - Heiliges Jahr und Jubiläumsjahr der Pallottiner: Reflexion für die Mitglieder der pallottinischen Unio von Pater Daniel Rocchetti SAC aus Rom (Italien)

Es ist bekannt, dass die Kirche in regelmäßigen Abständen zu einer besonderen Zeit der Besinnung, der Vergebung und der geistlichen Umkehr aufruft. In Anlehnung an die biblischen Zeiten hat die Kirche seit dem Jahr 1300 verschiedene Jubiläumsjahre, Heilige Jahre, ausgerufen und gefeiert. Vor etwa 300 Jahren wurde ein fester Termin festgelegt, und so feiern die katholischen Christen nun alle 25 Jahre dieses Ereignis. Das letzte ordentliche Jubiläum fand im Jahr 2000 statt und wurde von Papst Johannes Paul II. ausgerufen. Zu diesem Anlass öffnen in Rom die vier großen Basiliken – der Petersdom, St. Johann im Lateran, Maria Maggiore und St. Paul vor den Mauern – ihre Heiligen Pforten und laden die Pilger zu einer tiefgreifenden Umkehr des Lebens ein. Im Jahr 2015 rief Papst Franziskus ein außergewöhnliches Heiliges Jahr, ein Jahr der Barmherzigkeit, aus, das in Rom und in allen Diözesen der Welt mit ihren jeweiligen Heiligen Pforten gefeiert wurde. Im Jahr 2025 wird Rom, die Ewige Stadt, wiederum Pilgerzentrum für viele Christen werden.

Papst Leo wollte den Glauben und die Liebe unter allen Christen entfachen

Das Jahr 2025 wird die pallottinische Familie an das einzige Heilige Jahr erinnern, das unser Gründer, der hl. Vinzenz Pallotti, erlebt hat: das Heilige Jahr von 1825, das von Papst Leo XII. durch die Bulle Quod Hoc Ineunte ausgerufen wurde. Es ist interessant, dass der Papst in dieser Bulle zu einem Heiligen Jahr aufrief, um eine geistliche Erneuerung aller Menschen und der ganzen Welt in Jesus Christus zu fördern, mit dem Ziel, den Glauben und die Liebe unter allen Christen zu entfachen. Die folgenden Auszüge aus dem päpstlichen Dokument über das Jubiläum von 1825 sind bemerkenswert:

„(…) In diesem Jahr, das wir mit Recht als eine dankbare und heilsame Zeit anerkennen, möchten wir die außerordentliche Gelegenheit erhalten, mit der heilsamen Läuterung des ganzen christlichen Volkes eine tiefgreifende Erneuerung in Christus zu suchen, nach so vielen Bedrängnissen, die das Volk heimsuchen (…)“

„(…) Denken Sie daran, wie sehr es dazu beiträgt, den Glauben und die Liebe in den Herzen der Besucher zu entfachen, wenn sie durch diese alten Stätten wandern, die von der Größe und Schönheit unseres Glaubens in bewundernswerter Weise sprechen; wenn sie in ihrer Phantasie so viele Tausende von Märtyrern auferstehen lassen, die dieses Land mit ihrem Blut geheiligt haben; wenn sie die Basiliken betreten, die heiligen Inschriften betrachten und die Reliquien verehren. (…)“

Als Mitglieder der Vereinigung des Katholischen Apostolates kennen wir den heiligen Vinzenz Pallotti und sind mit seiner Terminologie vertraut, daher bin ich sicher, dass wir einige der Begriffe und Konzepte in den Worten dieser Enzyklika von Papst Leo XII. wiedererkennen: Erneuerung, entzünden, wiederbeleben, Glaube und Liebe. Diese Begriffe sind uns sehr vertraut. In der Tat war Pallotti ein Kind seiner Zeit. Wir können so erkennen, wie sehr er von der Atmosphäre in diesem Jahr, dem Heiligen Jahr 1825, beeinflusst wurde.

Dank namhafter Biographen unseres Heiligen wissen wir, wie sehr er sich mühte, die Ziele des Jubiläumsjahres zu verwirklichen und all seine Kräfte dafür einsetzte. Er war ein junger Priester, der sich für das Leben und den priesterlichen Dienst begeisterte, wir sehen, wie er mit großem Engagement als Beichtvater und Förderer der Einheit unter den verschiedenen apostolischen Akteuren tätig ist, immer mit dem Ziel, die geistliche Erneuerung in Christus zu erreichen, die Papst Leo XII. so sehr ersehnt hatte.

Papst Franziskus lädt uns ein „die Hoffnung neu zu beleben“

Zweihundert Jahre nach der Feier dieses Heiligen Jahres hat nun ein neues Heiliges Jahr begonnen, und Papst Franziskus lädt uns ein, „die Hoffnung neu zu beleben“. Ja, das ist wirklich ein interessanter Ausdruck; es ist eine Einladung zum Nachdenken: die Hoffnung wiederbeleben! Ermutigung geben, Leben wecken… Das Jubiläum der Hoffnung, das Weihnachten 2024 begonnen hat, erinnert uns daran, solange es Leben gibt, gibt es auch Hoffnung; und so sind wir eingeladen, immer zu kämpfen… für das Gute, für die Wahrheit, das Schöne, für die Freude, für die Gerechtigkeit, für die Großzügigkeit… kurzum, für das Leben! Ja, für das Leben!

„Alle, die ihre Hoffnung auf den Herrn setzen, bekommen neue Kraft. Sie sind wie Adler, denen mächtige Schwingen wachsen. Sie gehen und werden nicht müde, sie laufen und sind nicht erschöpft (vgl. Jes 40,31).“ Vinzenz Pallotti

Der Vinzenz Pallotti schrieb in einem kurzen Brief an Felice Randanini, der sich unseren Gründer als geistlichen Begleiter gewählt hatte: „Solange du lebst, gibt es Hoffnung: du bist noch in der Lage, alles zu erreichen; und ich hoffe, dass du alles erreichen wirst, und mehr als du willst. Betet, betet mit Zuversicht – Sancti qui sperant in Domino habebunt fortitudinem, assument pennas ut aquilae, volabunt et non deficient = Alle, die ihre Hoffnung auf den HERRN setzen, bekommen neue Kraft. Sie sind wie Adler, denen mächtige Schwingen wachsen. Sie gehen und werden nicht müde, sie laufen und sind nicht erschöpft (vgl. Jes 40,31). – Gott ist mit euch – Gott möge immer mit allen sein“.

Pallottinisches Jubiläumsjahr

Das Jubiläumsjahr 2025 wurde von Papst Franziskus ausgerufen und er setzt uns als Ziel, Pilger der Hoffnung zu werden. In dieser Zeit der Gnade werden wir auch ein pallottinisches Jubiläum erleben, in dem wir uns daran erinnern, dass es „Hoffnung gibt, solange wir leben“, wie es der Heilige Vinzenz auch uns sagt. Wir werden, wie schon erwähnt, an das Jahr 1825 denken, das einzige Jubiläumsjahr, das unser Gründer erlebt hat, sowie an andere wichtige Daten: seinen Geburtstag zum irdischen Leben vor 230 Jahren, und an seinen Geburtstag zum ewigen Leben vor 175 Jahren. Es wird auch eine Gelegenheit sein, uns dankbar an den 9. Januar 1835 zu erinnern, der Tag der Inspiration Pallottis, das Katholische Apostolat zu gründen. Nicht zu vergessen, am 22. Januar 1950, vor 75 Jahren, wurde Pallotti seliggesprochen.

„Einen vollkommenen Ablass gewinnen, indem wir in Rom die Kirche San Salvatore in Onda, die Grabstätte unseres heiligen Gründers, besuchen. Darüber hinaus können wir diese Ablässe an jedem 22. eines jeden Monats im Jahr 2025 gewinnen.“

Um das pallottinische Jubiläumsjahr in vollem Umfang zu erleben, sind wir eingeladen, diese Zeit als eine Zeit der Umkehr zu nutzen durch Gebet, Gottesdienst, Empfang des Bußsakramentes, Hilfe für Notleidende, um nur einiges zu nennen. Wir werden die Möglichkeit haben, in dieser Zeit einen vollkommenen Ablass zu gewinnen, indem wir in Rom die Kirche San Salvatore in Onda, die Grabstätte unseres heiligen Gründers, besuchen. Darüber hinaus können wir dank päpstlicher Erlaubnis durch die Apostolische Pönitentiarie diese Ablässe an jedem 22. eines jeden Monats im Jahr 2025 gewinnen, wenn wir in Kirchen und Oratorien an allen Orten in der Welt, dort wo die pallottinische Familie vertreten ist, das Gedenken an den heiligen Vinzenz Pallotti feiern.

Ja, wir dürfen diese Gelegenheit der Gnade nicht verpassen, um die Hoffnung in uns wiederzubeleben, denn solange wir leben, gibt es immer Hoffnung! Immer!

Pater Daniel Rocchetti SAC
Generalat der Pallottiner, Rom

Quelle: Apostel heute, Monatliche Reflexion für die Mitglieder der UNIO im Januar 2025, Hrsg.: Union des Katholischen Apostolats (Pallottinische Unio), Rom. Übersetzung: Pater Wolfgang Weiss. Bild: Generalat der Pallottiner in Rom.

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Apostel heute erscheint monatlich. Die Impulse stammen von Mitgliedern der pallottinischen Unio aus der ganzen Welt:

Es braucht drei Elemente, um die gegenseitige Liebe in den Menschen zu entfachen.
„Ein Unio-Mitglied, das nicht ganz konkret dem Nächsten seine Aufmerksamkeit und Liebe schenkt, ist wie eine Taube mit nur einem Flügel“
„Es gibt immer einen Weg, man muss ihn nur finden. Wir müssen beharrlich sein. Nicht den Mut verlieren!“
Wir danken und loben Gott für die Gaben und Gnaden, die er uns jeden Tag schenkt
Die Menschen auf der Straße grüßen und lächeln uns an, sie sagen, dass sie froh und dankbar sind, dass wir hier sind
Sowohl Burnout als auch Akedia betreffen die Seele und erfordern eine Behandlung des ganzen Menschen
Herr, mache unser Herz dem Deinen gleich - wo Liebe ist, da ist Leben und wo Liebe ist, da ist Licht
Das Geheimnis der Brotvermehrung heißt Teilen
Die Psychologie macht die Erfahrung, dass wir mit der Liebe verwoben sind
Entweder geben wir uns mit unseren eigenen Vorstellungen und Enttäuschungen zufrieden oder wir begeben uns auf eine wunderbare Reise
Wie ermutigend ist es, wenn Christen und Christinnen uns sagen, ihr Pallottinerinnen habt neues Leben in unsere Gemeinden gebracht.
Das Thema unseres Generalkongresses lautet: "Mit Christus, unserer Hoffnung, lasst uns gemeinsam mit neuer Freude und Hoffnung aufbrechen"
"Nazareth" steht für ein ganz einfaches Leben
Weihnachten, so sagt man, ist das Fest der Familie, wir alle gehören zur Familie Gottes, wir alle sind Geschwister. Dank sei Gott!
„Wir hören ihnen zu, trösten sie, beten mit ihnen, weinen mit ihnen und geben ihnen Mut zum Durchhalten...“
Die missionarische Kraft kommt aus der Erfahrung des Glaubens, der das Herz erwärmt
"Lasst uns Angst und Befürchtungen überwinden!" Die Reflexion für Unio-Mitglieder kommt im September aus Frankreich.
Der Heilige Geist erlaubt keinen Aufschub!
Jesus immer folgen, zu Fuß, laufend, langsam, im Rollstuhl, aber immer ihm folgen
Eucharistie im Leben des Heiligen Vinzenz Pallotti - Reflexion für Unio-Mitglieder von Pater Fabian Silveira aus Uruguay
Lasst uns die Posaune des Evangeliums sein, die alle ruft und weckt...
Lasst uns dankbar sein, dass wir das Licht der Auferstehung weitergeben dürfen
Schwester Elizabeth Beena denkt zum Welttag des geweihten Lebens über das "Geschenk des geweihten Lebens" nach
Es gibt viele Worte des heiligen Vinzenz, die uns tief berühren
Synodalität ist eine Haltung, mit der die Kirche ihre Sendung in der Welt erfüllt
Pater Donio vom Catholic Apostolate Center in Washington stellt "Sieben Schlüssel zur christuszentrierten Zusammenarbeit" vor
Wie kann die pallottinische Familie zu einer geschwisterlichen Weggemeinschaft in der Kirche beitragen?
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Die monatliche Reflexion für UNIO-Mitglieder kam im Oktober von Cäsar Szwebs UAC aus Dänemark
Die monatliche Reflexion für UNIO-Mitglieder kam im September von Isabel Bolhuis UAC aus Kanada
Es geht darum, das "gemeinsame Haus" so zu organisieren, dass aus den vielen Bewohnerinnen und Bewohnern Geschwister werden können.
Ein Plädoyer für eine Rückkehr zur Einfachheit, die uns erlaubt innezuhalten.
Ein Impuls von Pater Rory Hanly SAC aus dem Generalsekretariat der UNIO in Rom: Heiligkeit, das ist ein gemeinsamer Weg!
Originalartikel von Pater Rory Hanly SAC (Rom) aus "Apostel heute" vom Oktober 2018

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