Im Gedenken

Pater Werner Nakott SAC

In den frühen Morgenstunden des 23. September starb im St. Vincenz-Krankenhaus in Limburg unser Mitbruder
P. Werner Nakott SAC. Er war 89 Jahre alt, 65 Jahre Pallottiner und 61 Jahre Priester.

Am 10. Juni 1930 kam Werner Nakott in Bocholt, Kreis Borken, Diözese Münster, als drittes von sieben Kindern der Eheleute Bernhard Nakott und seiner Frau Käthe, geborene Pascher, zur Welt. Der Vater war Textilfacharbeiter; die Mutter kümmerte sich um die Familie. Diese war erfüllt vom Geist der Schönstattbewegung. Werner Nakott besuchte von 1936 bis 1944 die Volks- und die Mittelschule seiner Heimatstadt. Krieg und Kriegsende ließen keine Zukunftspläne zu. Werner Nakott, engagiert in der Pfarrgemeinde, wollte Priester werden. Doch zunächst arbeitete er in einer Textilfabrik, ehe ihn sein Beichtvater auf das Bischof-Vieter-Kolleg der Pallottiner in Limburg aufmerksam machte. Hier war er von 1946 bis 1950 Schüler und absolvierte 1952 am Städtischen Gymnasium Limburg sein Abitur.

Er trat in das Noviziat der Gemeinschaft in Olpe ein und legte dort am 25. April 1954 die erste Profess ab; die ewige erfolgte am 25. April 1958 in Vallendar, wo er Philosophie und Theologie studierte. In der dortigen Wallfahrtskirche wurde er am 20. Juli 1958 durch Bischof Carl Maria Splett (Danzig) zum Priester geweiht.

Die Oberen sandten ihn zu seiner Überraschung nach dem Ende der Studien in die Pallottinerniederlassung Oberhausen-Osterfeld. Von hier aus wirkte er bis April 1967 als Religionslehrer in den Berufsschulen der Stadt. Gerne half er auch in der Pfarrseelsorge und begleitete die KAB. Dem Ruf an das Exerzitienhaus in Vallendar-Schönstatt stellte er sich schweren Herzens. Das Provinzkapitel hatte beschlossen, nach der Trennung von Pallottinern und Schönstattbewegung 1964 dieses Haus „in apostolischem Geist“ neu auszurichten. Zusammen mit P. Heinz Perne traute man P. Nakott diese Herausforderung zu. Doch fühlte er sich noch ganz der Schönstatt-Frömmigkeit verbunden, verehrte die Mutter Jesu in ihrem Bild in der Gnadenkapelle als Dreimal Wunderbare (MTA). Er litt unter den Spannungen zwischen Pallottinern und Schönstatt um diese Kapelle und unter dem Schmerz der Trennung.
So war er froh, als er im September 1967 Vallendar-Schönstatt wieder verlassen konnte. Seine neue Heimat wurde Mülheim an der Ruhr. Hier leitete er zunächst das neu gegründete Pastor-Jakob-Haus, in dem sich junge Männer auf ihre Aufgabe als „Laien-Religionslehrer“ vorbereiteten. Ab Mitte 1968 wirkte er als Religionslehrer an verschiedenen Berufsbildenden Schulen und wird Rektor der Niederlassung, in der zeitweise fünf Mitbrüder leben. Im Juni 1972 wird er Pfarrer der Gemeinde Christkönig. Mit viel Herzblut ist er nun Organisator und Seelsorger der Menschen nicht allein in „seiner“ Pfarrei, sondern weit darüber hinaus. Er wird als moderner, den Menschen zugewandter Priester wahrgenommen. Er ist ökumenisch aktiv. Er kümmert sich um die Kirchenmusik und um die sakrale Kunst. Seine gute Beziehung zu der Künstlerin Hildegard Bienen (1925 – 1990) hat auch in den Pallottiner-Niederlassungen Limburg und Vallendar Früchte getragen.

Wie sehr die Gemeinde, die Stadt und das Bistum Essen P. Nakott schätzen, wird deutlich an dem starken Protest, den die Provinzleitung aushalten musste, als sie ihn 1987 wieder nach Vallendar versetzte.
Er wird hier Rektor der Jugendbildungsstätte Haus Wasserburg, der Pallotti-Kirche und der Gnadenkapelle. Bei seiner Entpflichtung neun Jahre später attestiert ihm der damalige Provinzial, P. Norbert Hannappel, „mit großem Einfühlungsvermögen an der Nahtstelle von Pallottinern und Schönstatt gewirkt“ zu haben, „beruhigend und vermittelnd, ohne die pallottinischen Interessen vernachlässigt zu haben“.

P. Nakott wird von 1996 bis 1999 Seelsorger am Vinzenz-Pallotti-Hospital in Bensberg. Zugleich begleitet er die dortige Gemeinschaft der Pallottinerinnen und beteiligt sich am Aufbau des Hospizes. Dann kehrt er zurück nach Vallendar, gehört zur Gemeinschaft des Pfarrhauses, und wirkt als Seelsorger im Altenheim Humboldthöhe, im Seniorenzentrum St. Josef sowie in der Neurologischen Klinik und dem Rehazentrum. Ab 2003 versieht er diese Aufgaben noch zwei Jahre von Haus Wasserburg aus und hilft gerne in der Seelsorge an der Gnadenkapelle. 2006 bittet er um Versetzung in das Missionshaus nach Limburg. Seine Kräfte lassen stark nach. Mehr und mehr benötigt er die Hilfe der Seniorenstation. Nach einem Sturz wurde er vor wenigen Tagen in das Krankenhaus eingeliefert; hier ereilte ihn der Tod.

P. Nakott war ein ideal gesinnter Priester, der klare Urteile fällen konnte. Als Lehrer, Pfarrer und Seelsorger war er ein kluger Mensch, der seine Arbeit gut vorbereitete, der leiten, zusammenführen und Initiativen wecken konnte, der zuhören und der gesellig sein konnte. Verwandtschaftliche und freundschaftliche Beziehungen wusste er zu pflegen. Er liebte die Natur, die Musik und die Kunst. Und er war ein frommer Mann, dem die Hl. Schrift vertraut war, die Liturgie, das gemeinsame und das persönliche Gebet.

Die Liebe zu Maria, die Verehrung der „Dreimal Wunderbaren Mutter“ gehörte zu seiner schönstättisch geprägten Spiritualität. Niemand weiß um sein Ringen und sein Leiden. Vor seiner Priesterweihe sah er sich dem Vorwurf ausgesetzt, im Herzen nicht wirklich Pallottiner zu sein. Er fühlte sich beobachtet, überlegte, Priester in seiner Heimatdiözese zu werden, entschied sich aber, der Gemeinschaft des Hl. Vinzenz Pallotti treu zu bleiben.

Wir danken unserem Mitbruder für diese Treue, die in einer Weise geprüft wurde, die uns heute unverständlich ist. Wir danken ihm vor allem für seinen Dienst an den Menschen. An all seinen Einsatzorten ging es ihm darum, mit Herz und Verstand Kirche Jesu Christi zu bauen, damit die Menschen Hoffnung finden, Sinn spüren und ihr Leben in dem Bewusstsein meistern, dass sie von einem menschenfreundlichen Gott geliebt und begleitet sind.

Wir feiern die Eucharistie im Gedenken an P. Werner Nakott SAC am Samstag, dem 28. September 2019, um 10:30 Uhr in der Pallottinerkirche St. Marien zu Limburg, Wiesbadener Straße 1. Anschließend geleiten wir den Verstorbenen auf den Friedhof der Gemeinschaft zu seinem Grab.

Weitere Beiträge zum Thema

Am 22. April 2024 verstarb unser Mitbruder Br. Egbert Kinner SAC im Alter von 88 Jahren. Er war 58 Jahre Pallottiner.
Am 12. Dezember 2023 verstarb in Limburg unser Mitbruder Br. Willibald Wagenbach SAC mit 96 Lebens- und 68 Professjahren
Am 22. August verstarb in Immenstaad Pater Dr. Hugo Schmitt SAC kurz vor Vollendung des 85. Lebensjahres, mit 61 Profess- und 57 Priesterjahren
Am 14. August 2023 verstarb in Immenstaad unser Mitbruder Pater Paul Hafner SAC mit 92 Lebens-, 69 Profess- und 65 Priesterjahren
Pater Joe Butscher, der am 2. Januar verstarb, wurde im Jahr 1958 zum Priester geweiht und kam im folgenden Jahr nach Australien
Am 17. November 2022 verstarb in Immenstaad unser Mitbruder Pater Eugen Eichstädter SAC mit 91 Lebens-, 65 Profess- und 61 Priesterjahren.
Am 14. November 2022 verstarb in Friedrichshafen unser Mitbruder Pater Wilhelm Grupp SAC mit 84 Lebens-, 62 Profess- und 58 Priesterjahren.
Am 23. August 2022 verstarb in Bruchsal unser Mitbruder Pater Werner Günter SAC mit 83 Lebens-, 59 Profess- und 55 Priesterjahren.
Pater Séamus Freeman SAC starb am 20. August 2022 im Alter von 78 Jahren im Highfield Heathcare in Dublin.
Am 23. Juli 2022 verstarb unser Mitbruder Pater Sepp Frank SAC mit 91 Lebens-, 65 Profess- und 61 Priesterjahren
Am 6. März verstarb unser Mitbruder Pater Franz Nguyen SAC. Er wurde 63 Jahre alt, war 29 Jahre Pallottiner und 24 Jahre Priester.
Am 1. August 2021 verstarb in Limburg unser Mitbruder P. Dr. Hubert Socha SAC im Alter von 88 Jahren, mit 64 Profess- und 60 Priesterjahren
Am 28. Juli 2021 verstarb unser Mitbruder Pater José Ventura González SAC im Alter von 91 Jahren, im 68. Profess- und 64. Priesterjahr
Am 17. April verstarb in Wien unser Mitbruder Pater Edward Daniel SAC. Er wurde 85 Jahre alt, war 58 Jahre Pallottiner und 53 Jahre Priester.
Am 15. Februar 2021 verstarb unser Mitbruder Pater Dr. Heinrich Hamm SAC. Er stand im 90sten Lebens- und 60sten Professjahr und war 58 Jahre Priester.
Am Nachmittag des 4. Januars 2021 verstarb in der Horst-Schmidt-Klinik in Wiesbaden unser Mitbruder P. Otmar Steinebach SAC im Alter von 80 Jahren, mit achtundfünfzig Profess- und vierundfünfzig Priesterjahren.
Am 3. Januar 2021 verstarb im St. Vincenz Krankenhaus in Limburg unser Mitbruder Berthold Erfort SAC im Alter von 87 Jahren und mit 65 Professjahren.
Am 24.12.2020 starb in Limburg Pater Josef Roth SAC. Er war 92 Jahre alt, stand im 70sten Jahr seiner Profess und war 66 Jahre Priester.
Am 21. Dezember 2020 verstarb in Vinkovci/Kroatien unser Mitbruder P. Josip Ivić SAC im Alter von 66 Jahren, mit 43 Profess- und 39 Priesterjahren.
Am 21. Dezember 2020 starb unser Mitbruder Br. Wilhelm Funken SAC. Er war 94 Jahre alt, 30 Jahre Pallottiner und 28 Jahre Diakon.
Am 28. November 2020 starb unser Mitbruder Pater Fridolin Bleuel SAC. Er war 96 Jahre alt, 68 Jahre Pallottiner und 64 Jahre Priester.
Am 29. September 2020 verstarb im Krankenhaus Friedrichshafen unser Mitbruder Bruder Alois Messer SAC mit 82 Lebens- und 56 Professjahren.
Am 14. August 2020 starb unser Mitbruder Pater Arnold Lutzny SAC im Alter von 93 Jahren, mit 67 Profess- und 63 Priesterjahren.
Am 18. Juli 2020 starb unser Mitbruder Pater Peter Hillen SAC im Alter von 68 Jahren, mit 42 Profess- und 41 Priesterjahren.
Am 21. Juni starb unser Mitbruder Pater Willy Mertens SAC. Er war 91 Jahre alt, 68 Jahre Pallottiner und fast 64 Jahre Priester.
Am 24. Mai 2020 starb unser Mitbruder Pater Ferdinand Thome SAC. Er war 82 Jahre alt, 58 Jahre Pallottiner und fast 54 Jahre Priester.
Am 19. Mai 2020 starb unser Mitbruder Pater Manfred Völker SAC. Er war 81 Jahre alt, 57 Jahre Pallottiner und 54 Jahre Priester.
Am 8. Mai 2020 starb unser Mitbruder Pater Karl Schmickler SAC. Er war 80 Jahre alt, 56 Jahre Pallottiner und 50 Jahre Priester.
Am 22. April 2020 starb unser Mitbruder Br. Ludwig Günther SAC. Er war 83 Jahre alt und 63 Jahre Pallottiner.
Am 07. April 2020 verstarb unser Mitbruder P. Alberto Fernàndez Merayo SAC im Alter von 72 Jahren, im 51. Profess- und 46. Priesterjahr.
Am 22. März 2020 verstarb unser Mitbruder Br. Richard Kley SAC im Alter von 90 Jahren, mit 67 Professjahren.
Am 30. Januar 2020 verstarb unser Mitbruder Pater Helmut Alois Moosmann SAC im Alter von 94 Jahren, im 71. Profess- und 67. Priesterjahr.
Am 28. September starb unser Mitbruder Pater Rafael Muñoz SAC. Er war 89 Jahre alt, fast 64 Jahre Pallottiner und 60 Jahre Priester.
Am 31. Juli 2019 starb Bruder Albert Franzen SAC. Er wurde 79 Jahre alt und stand im 60. Pallottinerjahr.
Am 23. Mai 2019 verstarb unser Mitbruder P. Fridolin Lechner SAC im Alter von 91 Jahren, im 67. Profess- und 63. Priesterjahr.
Am 9. Mai 2019 verstarb unser Mitbruder Pater Arthur Beining SAC. Er wurde 84 Jahre alt, war 58 Jahre Pallottiner und fast 54 Jahre Priester.
Am 29. Juli 2018 verstarb in Brasilien unser Mitbruder Pater Hermann Treier SAC. Er war 78 Jahre alt, 55 Jahre Pallottiner und 51 Jahre Priester.
Am Mittwoch, den 22.06.2016,
verstarb am Nachmittag in
Limburg unser Mitbruder P. Johannes Kopp SAC im Alter von 88 Jahren.

Das könnte Sie auch interessieren

Mitreden, Mitmachen, Mithelfen!

In Kontakt bleiben. Kostenlos 12 x pro Jahr!

Liken, kommentieren, abonnieren

Herzliche Einladung: Reden Sie mit!

Öffnen Sie sich Räume

Gemeinsam die Welt verändern!

Print Friendly, PDF & Email