Im Gedenken

Pater Werner Günter SAC

Am 23. August 2022 verstarb im Krankenhaus zu Bruchsal unser Mitbruder Pater Werner Günter SAC mit 83 Lebens-, 59 Profess- und 55 Priesterjahren.

Werner Günter wurde am 15. Februar 1939 in Tennenbronn als Sohn des Fabrikarbeiters Thomas Günter und dessen Ehefrau Maria, geb. Günter geboren. Zwei Tage später wurde er in der Pfarrkirche zu Tennenbronn getauft. Früh musste er sich in Bescheidenheit und Sparsamkeit üben. Dennoch fiel er durch seinen Eifer beim Lernen in der Schule seinem Heimatpfarrer auf. Dieser bewunderte ihn auch wegen seiner gesundheitlichen Zähigkeit angesichts seines weiten Schulweges. Von 1946 bis 1951 besuchte Werner die Grund- und Hauptschule in Tennenbronn.

Schon als Kind äußerte er den Wunsch, Priester zu werden. Als er 1951 um Aufnahme in das St. Paulusheim der Pallottiner in Bruchsal bat, trat er dort ein. 1959 wechselte er in das Missionsseminar Hersberg der Pallottiner am Bodensee über, wo er 1961 das Abschlusszeugnis erhielt.

In Folge eines Sturzes im frühkindlichen Alter hatte Werner unter einer Deformation der Brustwirbelsäule und eines Schulterblattes zu leiden. Doch das konnte er durch seine Vitalität ausgleichen. Allerdings veränderte 1956 eine Herzklappenentzündung schlagartig sein Leben. Seine körperliche Belastbarkeit war in der Folgezeit stark beeinträchtigt. Aber seiner Frohnatur tat dies keinen Abbruch. In seiner Schülerzeit hat er trotz ständiger Lungenprobleme das Spiel der Zugposaune erlernt, doch nach einigen Jahren musste er dies aufgeben. Die Begeisterung für die Musik hat er deswegen nicht verloren. So war es nicht verwunderlich, dass er in Hersberg als erster Dirigent den Taktstock geschwungen hat, als dort eine Blaskapelle gegründet wurde. Schon nach kurzer Zeit führte er sie zu einem beachtlichen Niveau.

1961 trat er in das Noviziat der Pallottiner in Untermerzbach bei Bamberg ein. Dort absolvierte er ab 1962 auch seine philosophischen Studien. 1963 legte er die erste Profess ab, obwohl es in einem ärztlichen Befund heißt: „Mit verfrühtem Eintritt der Berufsunfähigkeit und auch wohl mit einer reduzierten Lebenserwartung muss allerdings gerechnet werden“. 1964 begann er das Theologiestudium an der Theologischen Hochschule Vallendar.
Nach seiner ewigen Profess am 1. Mai 1966 erhielt er am 17. März 1967 in Vallendar durch den Trierer Weihbischof Carl Schmidt die Diakonenweihe. Am 16. Juli 1967 wurde er durch Bischof Josef Stimpfle von Augsburg in der erst kurz zuvor konsekrierten Zwölf-Apostel-Kirche in Augsburg-Hochzoll zum Priester geweiht. Als der Provinzial ihn nach seinem Einsatzwunsch fragte, nannte er eine Aufgabe als Erzieher, ohne sich allerdings darauf festzulegen. Auf keinen Fall wollte er eine Büro- oder Kanzleiarbeit. Doch zuvor musste er noch das Studium in Vallendar abschließen. Daran fügte sich das Studienjahr am Pastoraltheologischen Institut in Friedberg an, zu dem der Seelsorgseinsatz in der Stadtpfarrei St. Canisius in Augsburg gehörte. Dort bescheinigte ihm sein „Chef“ großen Eifer und seelsorgliches Geschick: „Durch seine gediegene, ernsthafte Haltung und sein gleichzeitig freundliches Wesen hat er sich in der Gemeinde Achtung und Sympathie erworben.“

1969 kam er als Seelsorger und Religionslehrer ans St. Paulusheim in Bruchsal. Berufsbegleitend nahm er von 1975 bis 1980 am Funkkolleg der deutschen Sendeanstalten teil, wo er mit Erfolg die abschließenden Prüfungen ablegte. Hier erwarb er sich auch das Rüstzeug für seinen Einsatz in der Erwachsenenbildung der Erzdiözese Freiburg. Von 1981 bis 2004 engagierte er sich in Seminaren und Abenden zu religionspädagogischen und pastoralpsychologischen Fragen. 1970 wurde er als Lehrer für Religion und Religionspädagogik und als Seelsorger an die Schule für Sozialpädagogik „Sancta Maria“ in Bruchsal berufen. 34 Jahre lang tat er diesen Dienst als geschätzter Pädagoge und Seelsorger. Als er 2004 schweren Herzens in den Ruhestand trat, resümierte P. Günter: „Wenn es mir gelungen ist, mit dazu beizutragen, die Schule für ihre Schülerinnen zu einer Oase werden zu lassen, wo nicht nur der Bildungsauftrag erfüllt wird, sondern wo sich Menschen begegnen und Impulse für ihr Leben mitnehmen können, dann bin ich glücklich.“
Die letzten Jahre verbrachte er bei seinen Mitbrüdern im St. Paulusheim, die letzten Monate im Haus Bethanien in Gengenbach und schließlich im Altenheim der Diakonie in Bruchsal.

Trotz seiner gesundheitlichen Einschränkungen war P. Günter ein sportlicher Mensch. Zeitlebens blieb er ein Fan seines KSC, dem er in guten und schwierigen Tagen die Treue hielt. Treu ist er auch seiner Schwarzwälder Heimat geblieben, die er immer wieder gerne besuchte. P. Günter wollte nicht im Rampenlicht stehen, aber abseits davon war er vielen ein langjähriger treuer Freund und seelsorgerlicher Begleiter.

Wir feiern die Eucharistie im Gedenken an P. Werner Günter SAC am Donnerstag, dem 01. September 2022, um 14:00 Uhr in Bruchsal, Huttenstraße 49. Anschließend geleiten wir den Verstorbenen auf den Friedhof zu seinem Grab.

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