Im Gedenken
Pater Arthur Beining SAC
Am Abend des 9. Mai 2019 verstarb im Missionshaus Limburg unser Mitbruder Pater Arthur Beining SAC. Er wurde 84 Jahre alt, war 58 Jahre Pallottiner und fast 54 Jahre Priester.
Arthur wird am 13. März 1935 in Wehingen, Kreis Merzig (Saar), als Sohn der Eheleute Albert Beining und Anna Beining, geb. Legill geboren. Vier Tage nach seiner Geburt wird er in der Pfarrkirche von Tünsdorf getauft; die Firmung wird er dort zehn Jahre später empfangen. Arthur wächst in einfachen Verhältnissen auf. Sein Vater arbeitet als Gipser und Verputzer, seine Mutter versorgt den Haushalt. Gemeinsam mit der 1937 geborenen jüngeren Schwester Inge lernt er in der heimischen Pfarrei die Schönheit und Tragfähigkeit des katholischen Glaubens kennen. Zu Beginn des 2. Weltkrieges wird die Familie in die Nähe von Arolsen (Westfalen) evakuiert, kann aber nach etwa einem Jahr an die Saar zurückkehren. Vater Albert ist zum Kriegsdienst eingezogen. Wie in abertausenden Familien ist auch bei Beinings das Bangen groß und die Hoffnung, dass er unversehrt wird heimkehren können. Groß ist der Schmerz, dass er seit 1944 in Russland vermisst ist.
Der junge Arthur hat inzwischen seine Schulausbildung begonnen. Ab 1941 besucht er die Volksschule Tünsdorf, mit einer mehrmonatigen durch den Krieg bedingten Unterbrechung Ende 1944. Begeistert und hoch motiviert wird der knapp Neunjährige Messdiener; als Jugendlicher engagiert er sich in der katholischen Jugendbewegung, deren Ortsobmann er nach seiner Schulentlassung 1949 ist. Zuhause hilft er in der kleinen Landwirtschaft mit und unterstützt seine Mutter nach Kräften. Er findet Anfang der 1950-er Jahre eine Arbeit als Sortierer in der Fabrik von Villeroy und Boch in Merzig. Doch beschäftigt den jungen Mann die Frage, wie er seinem Herzen folgen kann: Er spürt die Berufung zum geistlichen Leben. Kaplan Schneider unterstützt ihn und vermittelt ihm Kontakt zum Bischof-Vieter-Kolleg der Pallottiner in Limburg. Im April 1953 setzt Arthur dort seine Schulausbildung fort und erwirbt zu Ostern 1959 das Hausabitur. Kurz darauf beginnt mit der Einkleidung sein Noviziat in Olpe (Westfalen). Sein Novizenmeister P. Mertens attestiert ihm eine bodenständige Frömmigkeit und ein ausgeglichenes Wesen. Der Novize Beining mag zwar wenig Aufhebens um Äußerlichkeiten und sein Äußeres machen, ist aber ein zuverlässiger und eifriger Mitbruder, der in der Werbung für Messbund und Zeitschriften sehr erfolgreich ist. Am 25. April 1961 legt der Frater in Olpe seine erste zeitliche Weihe ab und wechselt zum Theologiestudium an die Hochschule in Vallendar. Er arbeitet fleißig an sich und seiner theologischen Bildung, wenngleich hohe Wissenschaft seine Leidenschaft nicht ist. Der junge Pallottiner möchte ein einfacher Missionar werden, als er am 25. April 1964 die Weihe auf Lebenszeit ablegt. Vom Trierer Weihbischof Bernhard Stein empfängt er am 28. März 1965 in der Hochschulkirche die Diakonenweihe; Weihbischof Karl Schmidt von Trier weiht ihn dort am 18. Juli 1965 zum Priester. Mit großer Freude ist er als Pastoralpraktikant in St. Elisabeth in Augsburg tätig. Nach Abschluss des Pastoraltheologischen Kurses am PThI Friedberg geht der Jungpriester im April 1967 als Kaplan nach Völklingen-Wehrden.
Sein Wunsch, als Missionar tätig zu werden, wird sich jedoch nicht erfüllen. Zwar schicken die Oberen Pater Beining im Sommer 1968 zur Mitarbeit in der Deutschenseelsorge nach Swan River (Manitoba/Kanada), doch findet er hier keine Erfüllung. Bereits nach zwei Jahren kehrt er nach Deutschland zurück, um zunächst in Limburg bei Studio Union mitzuarbeiten und sich dann ab 1973 in der Zeitschriftenwerbung der norddeutschen Pallottinerprovinz zu engagieren.
Dies sagt ihm zu, denn hier kann er auf seine Erfahrungen und Erfolge im Noviziat zurückgreifen – und sie wiederholen. Ab 1981 ist Pater Beining als Seelsorger am Brüderkrankenhaus in Montabaur anzutreffen. Er erwirbt sich einen guten Ruf durch seine den Menschen herzlich zugetane Art, durch seine bewusst „einfach“ gestalteten Predigten und Gottesdienste. Er ist nun „Missionar“ der Liebe Gottes für die Kranken und ihre Familien, für Ärzte und Pflegende und damit ganz in seinem Element.
Nach zehn Jahren wechselt Pater Beining ans St.-Josefs-Krankenhaus der Waldbreitbacher Franziskanerinnen nach Losheim in seiner saarländischen Heimat; vor dem Stellenwechsel übernimmt er vertretungsweise für ein Vierteljahr die Stelle des Krankenhauspfarrers am St.-Vincenz-Krankenhaus Limburg.
Zwölf Jahre lang kann P. Beining in Losheim segensreich wirken. Er knüpft gute Kontakte zu den Menschen vor Ort, auch zu den Ordensschwestern und zu den Priestern des Dekanats. Er ist als Mensch und Pallottiner und Seelsorger anerkannt und wird sehr geschätzt. Doch stellen sich zunehmende gesundheitliche Beeinträchtigungen ein, die schließlich im Herbst 2003 seine Versetzung in die Seniorenstation des Limburger Missionshauses nötig machen. Hier lebt er bis zuletzt in seiner bescheidenen und liebenswürdigen Art inmitten der Mitbrüder.
Manchmal merkte Pater Beining an, dass er gerne noch viel mehr geleistet hätte für die Kirche und die Menschen. Dennoch konnte er zutiefst dankbar sein für das, was Gott ihm und vielen Menschen durch ihn geschenkt hat.
Sein Weg und Dienst auf Erden ist nun erfüllt. In großer Dankbarkeit und Wertschätzung für das Leben und Wirken unseres Mitbruders empfehlen wir ihn in die Hände Gottes. Ihm hat Pater Beining zutiefst geglaubt. Wir vertrauen darauf, dass er Gottes Liebe nun im ewigen Leben des Himmels erfährt.
Wir feiern die Eucharistie im Gedenken an P. Arthur Beining SAC am Mittwoch, dem 15. Mai 2019, um 10.30 Uhr in der Pallottinerkirche St. Marien zu Limburg, Wiesbadener Straße 1. Anschließend geleiten wir den Verstorbenen auf den Friedhof der Gemeinschaft zu seinem Grab.
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