Im Gedenken

Pater Antonius Schröers SAC

Am 5. Mai 2024 verstarb in den Morgenstunden des sechsten Ostersonntags in unserem Missionshaus in Limburg unser Mitbruder Pater Antonius Schröers SAC. Er wurde 73 Jahre alt, war 53 Jahre Pallottiner und 43 Jahre Priester.

Pater Schröers wurde am 23. April 1951 in Eiserfeld / Siegerland, Erzdiözese Paderborn geboren. Er hat einen jüngeren Bruder und eine Schwester, die bereits im Kindesalter verstarb. Sein Vater Alfred war Maurer, der vornehmlich Hochöfen reparierte, seine Mutter Gertrud, geborene Heer, war Hausfrau. Nach dem Kindergarten bei Vinzentinerinnen, wird er schon als Fünfjähriger an der heimatlichen Volksschule eingeschult. Er ist Ministrant und allseits geschätzt aufgrund seiner Zuverlässigkeit und Hilfsbereitschaft. In den Ferien nahmen ihn seine beiden Onkel bei den Pallottinern – Bruder Heer und Pater Sollbach – gerne zu sich nach Limburg in das dortige Missionshaus. „Da durfte ich auf dem Unimog mitfahren, es gab ein eigenes Schwimmbad und so manches mehr, was mir Spaß gemacht hat. Damals entstand mein Wunsch, bei den Pallottinern zu bleiben und Pater zu werden“. Bis dahin sollte es aber noch ein weiter Weg sein.

Als dreizehnjähriger aus der Schule entlassen, suchte er in Limburg nach Rücksprache mit dem damaligen Küchenchef Bruder Wolf um einen Ausbildungsplatz bei den Pallottinern als Koch nach und zugleich um die Aufnahme in das Aspirat, das bei den damals über 25 Auszubildenden vor allem Interesse an einem Leben als Pallottiner wecken sollte. Neben der Küche des Missionshauses war auch das renommierte Hotel „Alte Post“ am Limburger Neumarkt sein Ausbildungsplatz. Nach der Gesellenprüfung entschied sich Toni Schröers schließlich als Bruderkandidat in das Noviziat der Gemeinschaft einzutreten. Sein Novizenmeister bestätigt ihm alles, „was man von einem Kandidaten für den Brüderberuf erwarten kann“, vor allem eine für sein Alter erstaunliche Reife.

Am 25. Oktober 1970 legt er in Limburg seine erste Profess vor Provinzial Pater Münz ab, seine beiden Onkel bei den Pallottinern verewigen sich als Zeugen auf der Professurkunde. In dieser Zeit absolviert der junge Bruder Schröers auch eine umfangreiche Weiterbildung in der Diätküche, wird stellvertretender Küchenleiter in Limburg und engagiert sich nun selbst in der Ausbildung der Kochlehrlinge. Zeitgleich reift in ihm der tiefe Wunsch, Gott und den Menschen als Diakon oder gar Priester zu dienen. Mit großer Offenheit bespricht er diese Sehnsucht mit seinen Oberen, die ihm ermöglichen zwischen 1972 und 1974 am Theologischen Fernkurs in Würzburg teilzunehmen, den er mit gutem Erfolg abschließt. Zudem nimmt er am Pastoralkurs der Diözese Limburg teil, um auf diesem Gebiet erste Erfahrungen sammeln zu können. Am Allerheiligentag 1975 bindet er sich in Rom auf Lebenszeit an die Gemeinschaft der Pallottiner.

Mit dem neuen Jahr 1976 beginnt Toni Schröers schließlich im Studienhaus St. Lambert in Lantershofen an der Ahr sein Theologiestudium. In den Ferien bietet er zusammen mit anderen Mitbrüdern für Jugendliche Ferienfreizeiten an.

Mit ausgezeichnetem Erfolg schließt er sein Studium im Juni 1979 ab. Zusammen mit vier weiteren Mitbrüdern wird er am 1. März 1980 in der Kirche des Vinzenz-Pallotti-Kollegs Rheinbach durch Weihbischof Dr. Plöger (Köln) zum Diakon geweiht. Im dortigen Internat engagiert er sich als Präfekt, ein zeitweilig angedachter Einsatz in einem Apostolatsfeld der Pallottiner in Südafrika verfolgen die Oberen nicht weiter, zu sehr wird frater Schröers in Rheinbach geschätzt und gebraucht.

Am 15. März 1981 schließlich empfängt er in Vallendar auch die Priesterweihe und feiert zusammen mit seiner Heimatgemeinde dankbar am darauffolgenden Sonntag seine erste heilige Messe als Neupriester. Nach der pastoralpraktischen Ausbildung in der Diözese Augsburg kehrt er von 1982 – 1996 als Internatserzieher zurück nach Rheinbach, wird stellvertretender Internatsleiter, Vizerektor der dortigen Kommunität und ist sieben Jahre lang mit Freude Ortsseelsorger des Malteser Hilfsdienstes, dem er immer verbunden geblieben ist, und beteiligt sich am Aufbau der Notfallseelsorge. „Das ist die Aufgabe eines Priesters,“, sagt er rückblickend, „Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu begleiten. Da helfen oftmals keine großen Worte, nur da zu sein ist wichtig“.

1996 wird Pater Schröers Rektor des Missionshauses in Limburg. Hier gilt seine Sorge nun vor allem den kranken und altgewordenen Mitbrüdern. Gleichzeitig übernimmt er die Leitung der katholischen Seelsorge in der Justizvollzugsanstalt Limburg. Zuhören und Hinschauen, sagt er, mache er sich zur Aufgabe, als er zum September 2005 Pfarrer der Pfarrei St. Marien in Limburg wird. Das ist seine Stärke: Zuhören und Hinschauen. Trotz einer schweren Erkrankung, die er mühsam überstanden hatte, freut er sich über diese neue Aufgabe: „Ich genieße es, zu den Kindern in die Schule zu gehen, habe gerne mit alten Menschen und Brautpaaren zu tun“, gibt er einmal zu Protokoll. Seine zugewandte Art wird auch in Limburg sehr geschätzt, nur eines sei der Frühaufsteher nie gewesen, sagt die Pfarrgemeinderatsvorsitzende anlässlich seiner Verabschiedung als Pfarrer 2021: ein abendliches „Feierbiest“.

Leicht ist ihm der Abschied aus St. Marien nicht gefallen, aber er wollte auch notwendigen Strukturreformen nicht im Wege stehen. Die letzten Jahre verbrachte er an unserer Hochschule in Vallendar als umsichtiger Vizerektor der Kommunität und Ökonom. Solange er gesundheitlich dazu in der Lage war, feierte er an den Wochenenden mit den Gemeinden des Pastoralen Raums Westerburg die Eucharistie.

Mehr und mehr wurde nach einem Herzinfarkt und weiteren Erkrankungen sein Bewegungsradius eingeschränkt. So war er zuletzt vor seinem Gott einfach nurmehr still da. Und doch ganz präsent. Wie in den Begegnungen mit den Menschen, denen er als Priester sein Leben geschenkt hat. Pater Schröers war ein wahrhaft feiner Mensch, ein echter Seelsorger, dem Himmel verbunden und dem Menschen zugewandt. Mit ihm verlieren wir einen Mitbruder, der sich nicht zu schade war anzupacken, wenn er gebraucht wurde. Seine letzte Wegetappe war geprägt von schwerem Leiden und der Herausforderung, vieles loszulassen. Möge sich sein Leben nun im ewigen Ostern vollenden und für immer bei Gott aufgehoben sein.

Eucharistiefeier und Beerdigung

Wir feiern die Eucharistie im Gedenken an Pater Antonius Schröers SAC am Dienstag, 14. Mai 2024, um 10:30 Uhr in der Pallottinerkirche St. Marien zu Limburg, Wiesbadener Straße 1. Anschließend findet die Beisetzung auf unserem Friedhof statt.

An Stelle zugedachter Kranzspenden erbitten wir im Sinne des Verstorbenen eine Spende für die missionarischen Aufgaben unserer Gemeinschaft. (Pallottiner KdöR, HypoVereinsbank Augsburg, IBAN DE75 7202 0070 0007 7054 17)

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