Im Gedenken

Pater Willy Mertens SAC

Am Sonntag, dem 21. Juni, starb im Krankenhaus in Mönchengladbach unser Mitbruder Pater Willy Mertens SAC. Er war 91 Jahre alt, 68 Jahre Pallottiner und fast 64 Jahre Priester.

Geboren wurde Peter Wilhelm am 19. Oktober 1928 in Büttgen, Kreis Neuss, Diözese Aachen, als Sohn des Bankbeamten Peter Matthias Mertens und seiner Frau Maria Margareta, geborene Röttgen. Zusammen mit seinem Bruder Ludwig und seiner Schwester Margret wuchs er in einer behüteten Familiensituation auf. Um näher am Arbeitsplatz des Vaters zu sein, zog Familie Mertens 1930 nach Mönchengladbach. Hier ging Wilhelm zur Volksschule, hier empfing er die Erste Hl. Kommunion und die Firmung – Erlebnisse, die ihn nach eigener Aussage tief berührten und prägten. Gerne war er in der Gemeinde St. Elisabeth Messdiener. Ab 1939 besuchte er die Oberschule in Mönchengladbach. 1944 wurde er als Flakhelfer eingezogen und war auch noch kurz als Soldat an verschiedenen Einsatzorten im damaligen Ostdeutschland. Bis 1947 besuchte er wieder die Oberschule und wechselte 1947 an das Hermann-Josef-Kolleg nach Rheinbach. Familie Mertens war mit den Schönstätter Marienschwestern in Mönchengladbach bekannt; sie machten den suchenden Schüler auf die Pallottiner-Schule in Rheinbach aufmerksam. Willy Mertens war sich lange nicht sicher, ob er später einmal Arzt oder Priester werden wolle. Als Flakhelfer und Soldat hatte er „manches erlebt“, das ihn bewog, Priester zu werden. So trat er nach dem Staatlichen Abitur in Rheinbach 1950 in das Noviziat der Gemeinschaft in Olpe im Sauerland ein. Hier legte er am 25. April 1952 die erste Profess ab. Am 25. April 1955 erfolgte die ewige in Vallendar. Hier studierte er Philosophie und Theologie und wurde am 22. Juli 1956 zum Priester geweiht.

Sein erster Einsatz wurde ab April 1957 das Aspirat in Limburg; heute würde man von einem Lehrlingswohnheim für Brüderkandidaten der Pallottiner sprechen. Der „Aspiranten-Präfekt“ begleitete in hoher Verantwortung die Jugendlichen, die ihre Ausbildung in den verschiedensten Betrieben des Missionshauses absolvierten. Gleichzeitig war P. Mertens Religionslehrer am Mädchengymnasium und an der Handelsschule.

1962 wurde er als Kaplan in die Pfarrei St. Joseph nach Völklingen-Wehrden versetzt. Hier lag ihm besonders die Jugendarbeit am Herzen. Die guten Erfahrungen in Wehrden und seine allgemein anerkannte Arbeit mit den Auszubildenden in Limburg bewogen die Oberen, ihn 1967 als Spiritual an das Vinzenz-Pallotti-Kolleg in Rheinbach zu versetzen. Mit großer Freude begleitete er die Schüler von Internat und Gymnasium in persönlichen Gesprächen, in Gesprächsrunden, Gottesdiensten und Veranstaltungen; sein Engagement galt auch der Pfadfinderschaft St. Georg, deren Kurat er lange war.

1974 hatte diese Aufgabe ein Ende, und P. Mertens ging zurück in die Pfarrpastoral. Er wurde Kaplan bei P. Theo Greiß in der Gemeinde St. Michael in Solingen. Nach dem plötzlichen Tod des Pfarrers der Nachbarpfarrei St. Engelbert in Solingen-Mangenberg ernannte ihn Kardinal Josef Höffner dort zum Pfarrverweser und ab Juli 1975 zum Pfarrer. Damals konnte niemand ahnen, dass er diesen Dienst fast 29 Jahre mit großem Engagement ausüben würde.
P. Mertens war nicht allein Pfarrer der Gemeinde St. Engelbert, er versah in unterschiedlichen Zeitlängen priesterliche und seelsorgliche Dienste im Dekanat und im ganzen Bergischen Land. Zu nennen sind die katholische Frauengemeinschaft, katholische Sportverbände, der Arbeitskreis „Kirche und Wirtschaft“, die Ökumene. Zusammen mit der evangelischen Gemeinde gründete er einen ökumenischen Bibelkreis und initiierte die Errichtung des ACK (Arbeitskreis christlicher Kirchen) in Solingen, dessen Vorsitz er von 1995 bis 1997 innehatte. Auch in der Regional-Gemeinschaft Ruhr der Pallottiner übernahm er immer wieder Verantwortung.

P. Mertens hatte ein großes Interesse an Kirchen- und Kunstgeschichte. Deshalb erkundete er gerne in Gemeindefahrten entsprechende Orte und Bauten nicht allein am Niederrhein. Im April 2000 feierte die Gemeinde dankbar und festlich das 25jährige Ortsjubiläum ihres Pfarrers. Im damaligen Pfarrbrief heißt es: „Mit seiner Persönlichkeit, seinem regen Geist und seiner Kompetenz bereichert er das Leben unserer Pfarrgemeinde sehr… Kennzeichnend für ihn ist auch seine Achtung gegenüber der Überzeugung und dem Glauben anderer.“
2002 weiteten sich die Aufgaben von P. Mertens im Zuge der Umstrukturierung der Seelsorge in der Stadt Solingen auf Nachbarpfarreien hin aus gemeinsam mit P. Wolfgang Hering, dem Nachfolger von P. Theo Greiß.
Am 1. November 2003 verließ er aus gesundheitlichen Gründen die Pfarrseelsorge und ging zurück in das Vinzenz-Pallotti-Kolleg nach Rheinbach. Zunehmend machten ihm gesundheitliche Probleme zu schaffen, so dass er sich immer häufiger zu seiner Schwester Margret nach Mönchengladbach begab, um bei ihr Stärkung und Betreuung zu finden. In der Tat hat ihn seine Schwester fürsorglich in den letzten Jahren seines Lebens begleitet. Hierfür gilt ihr ein herzliches Vergelt’s Gott!

Mit P. Willy Mertens verlieren wir einen Mitbruder, dem Vinzenz Pallotti überall, wo er wirkte, und eben vor allem in der Pfarrseelsorge, Vorbild war. Darum war ihm die verantwortungsvolle Mitwirkung aller Getauften im Gemeindeleben wichtig, ebenso die Ökumene und die Verheutigung des Evangeliums in der Verkündigung. Jetzt darf er die Liebe Gottes, die er den Menschen verkündet hat, als tiefe Erfüllung, als Heil und Heimat erleben.

 

Wir feiern die Eucharistie im Gedenken an P. Willy Mertens SAC am Freitag, dem 26. Juni 2020, um 10:30 Uhr in der Pallottinerkirche St. Marien zu Limburg, Wiesbadener Straße 1. Anschließend geleiten wir den Verstorbenen auf den Friedhof der Gemeinschaft zu seinem Grab.

Da aus den derzeitigen gesundheitlichen Auflagen (Covid-19) die Anzahl der Teilnehmer limitiert ist, bitten wir Sie, sich bis Donnerstag bei Fr. Dresler unter Tel. 06431 401-265 oder unter der E-Mail-Adresse dresler@pallottiner-missionshaus.de im Missionshaus Limburg anzumelden und registrieren zu lassen, wenn Sie an der Beerdigung teilnehmen möchten.

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